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Plastikmüll aus Österreich soll nach Malaysia verschifft worden sein

Von nachrichten.at/apa, 23. Oktober 2020, 19:56 Uhr
Neu-Delhi, Indien
Neu-Delhi, Indien, am 25. August 2020 Bild: XAVIER GALIANA (AFP)

KUALA LUMPUR/WIEN. Greenpeace berichtet von einem Fall, bei dem 700 Tonnen nicht-recycelbares Material aus Österreich nach Malaysia verschifft worden sei.

Demnach liegen der NGO Unterlagen vor, die darauf hindeuten, dass 28 Container mit vermeintlich wiederverwertbarem Plastik den Weg nach Asien gefunden haben. Laut Greenpeace wurde das Umweltministerium informiert, dieses plane demnach vier Container der Lieferung, die nicht durch den Zoll von Malaysia kamen, für eine genaue Analyse zurück nach Österreich zu bringen. Foto- und Videomaterial und Aussagen des Recycling-Unternehmens in Malaysia deuten laut der Aussendung daraufhin, dass der Händler in Asien entgegen der Vereinbarung gemischten nicht-recycelbaren Elektro-Plastikschrott erhielt, der deshalb auf einer Deponie landete. Das Verschiffen von gemischtem, also nicht-recycelbarem und mit Chemikalien belasteten Plastikmüll nach Malaysia ist wie in alle Nicht-OECD-Länder seit 2019 verboten.

Neben den 28 Containern im Jahr 2020 wurden laut den Greenpeace vorliegenden Unterlagen aber auch schon 2019 mindestens elf Container mit Müll aus Österreich nach Malaysia verschifft. Offizielle Meldungen an das Umweltministerium über Transporte von Plastikmüll nach Malaysia gebe es jedoch keine.

Entsorgung in Österreich teuer

Der wirtschaftliche Hintergrund: Fachgerechte Entsorgung oder Verbrennung von Müll in Österreich ist aufgrund von Umweltauflagen und höheren Lohnkosten teuer, laut Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe zwischen 100 und 170 Euro pro verbrannter Tonne. Bei dem aktuellen Fall wären das bis zu 120.000 Euro gewesen. Stattdessen soll offenbar der asiatische Händler die Kosten für Transport und Zoll in der falschen Annahme übernommen haben, das Material recyceln und weiterverkaufen zu können.

700 Tonnen sind angesichts eines Berichts der EU-Umweltagentur EEA vom Oktober 2019 ein geringe Menger, denn im Jahr 2019 sollen von der EU rund 1,8 Millionen Tonnen Plastikmüll exportiert worden sein. Jedoch wies Greenpeace auf eine Analyse des Forschungszentrums Transcrime für das EU-Projekt "Blockwaste" hin, wonach in Österreich über 50 Prozent der gefährlichen Abfälle vom offiziellen Markt verschwinden würden.

"Ein krankes System"

"Der globale Handel mit Plastikmüll ist ein dreckiges Geschäft. Dahinter steckt ein krankes System: Gegenstände wie Plastikverpackungen, Polyesterkleidung oder Elektrogeräte werden hier in Europa für kurze Zeit genutzt. Und dann wird der daraus entstehende Plastikmüll zehntausende Kilometer um den Globus verschifft und in Ländern des Globalen Südens unter widrigen Umständen recycelt oder auf Mülldeponien gekippt, wo er die Natur, Tiere und die Gesundheit der Menschen schädigt. Das muss endlich gestoppt werden", fordert Lisa Panhuber, Konsumexpertin von Greenpeace.

Die Behörden müssten strengere und häufigere Kontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass kein europäischer Müll auf Deponien in Ländern des Globalen Südens landet. Letztendlich brauche es gesetzliche Vorgaben, damit Verpackungen, Elektrogeräte und Textilien langlebig, reparierbar und wiederverwendbar sind.

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5  Kommentare
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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.271 Kommentare)
am 24.10.2020 09:00

China war bislang Hauptimporteur, will den Dreck aus ökologischen Gründen aber nicht mehr. Darum verlagert(e) sich alles in andere Schwellenländer.

Derartiges ist moderner Kollonialismus.
Wir beuten die Ressourcen anderer Länder unter katastrophalen sozialen und ökologischen Bedingungen aus, lassen billig und umweltfeindlich in Fernost fertigen, nutzen es kurz und schieben den Müll dann wieder ab.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 24.10.2020 05:11

Das und mehr machen die meisten Staaten der EU schon längst, die Entsorgung in Österreich wird immer teurer!

Der Plastikmüll und vieles andere auch noch landen im Meer, wobei sich die Touristen aus Europa gewaltige Strapazen eine Fluges zusammengepfercht unterziehen, weil sie in dem Meer wo der Plastikmüll landet, auch ein Bad nehmen wollen!

Und ist das Meer in diesen Ländern auch noch so klar, so sieht man sich wieder mit dem Plastikmüll!

Viele Menschen bei uns kennen nicht den Almsee, den Gleinkersee, den Mondsee und weitere Seen bei uns, aber sie kennen den Strandverkäufer in "Tschibuti" und sind mit ihm per Du ...

Das wird sich aufhören in naher Zukunft, die Raten für Wohnung, und das Auto tuen sehr weh und ihre Bank kennt keine Nachsicht, sie treibt das ausstehende Geld locker ein und wenn sie pfänden muss!

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 24.10.2020 09:46

Ja die Seen sind bei uns sehr sauber, aber die Ufer sind verschissen & verbrunzt. Alle paar Meter liegen Taschentücher und das ist sehr Naturverbunden (???) so wie die Zigarettenkippen entlang der Wege im Wald und auch direkt am Wasser - wo doch eine Kippe hunderte von Liter Wasser verseucht ...

Wenn der Mensch hier schon nichts macht wie soll er dann das andere schaffen ... leider ist der Mensch "degeneriert" im denken & handeln - ein großer Rückschritt in der Evolution --- LEIDER!

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angerba (1.566 Kommentare)
am 23.10.2020 21:47

Das unsere Behörden da zuschauen ist ja fürchterlich und unverständlich. Der Müll gehört bei uns entsorgt-getrennt-verbrannt-wiederverwertet und sonst nirgends. Wer hier zuschaut mach sich schuldig.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 23.10.2020 21:14

Oida ...... da brennt jede Sicherung durch 🙄🙄 alles Klimaneutral und CO2 frei 🤪🤪

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