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Papst Franziskus ist nach Operation "wohlauf und scherzt"

Von nachrichten.at/apa, 07. Juni 2023, 21:27 Uhr
Von der Audienz am Mittwoch wurde Franziskus direkt ins Spital gebracht.  Bild: (APA/AFP/ANDREAS SOLARO)

ROM. Papst Franziskus ist nach seiner Darm-Operation, der er sich am Mittwoch unter Vollnarkose unterziehen hat müssen, wohlauf.

Er habe sogar schon wieder gescherzt, berichtete der behandelnde Arzt Sergio Alfieri am Mittwochabend im römischen Gemelli-Krankenhaus. Der behandelte Narbenbruch am Darm sei bei einer früheren Operation – eventuell in Argentinien – entstanden, erklärte der 57-jährige Chirurg laut Kathpress.

Kein Tumor, keine Komplikationen

Zudem dementierte Alfieri Gerüchte, wonach der 86-jährige Papst an einer Tumorerkrankung gelitten habe oder leide. Sowohl bei dieser als auch bei der Darm-OP vor zwei Jahren sei kein bösartiges Gewebe gefunden wurden. Der Papst habe aktuell keine anderen Krankheiten, sagte Alfieri, der Franziskus schon im Juli 2021 in der Gemelli-Klinik operiert hatte. Ebenso dementierte der Mediziner Berichte, wonach es damals Komplikationen bei der Vollnarkose gegeben habe. Papst Franziskus habe auf beide Narkosen gut angesprochen und sie gut vertragen.

Nach der Generalaudienz am Mittwoch verließ der Papst den Vatikan und wurde in die Agostino-Gemelli-Poliklinik eingeliefert, berichtete Vatikan-Pressesprecher Matteo Bruni. Der 86-jährige Pontifex wurde einer Operation bei geöffneter Bauchdecke unterzogen, um einen Darmverschluss abzuwenden. Alle Termine des Papstes wurden bis zum 18. Juni abgesagt, teilte der Vatikan mit. Alfieri rechnet mit einem post-operativen Krankenhausaufenthalt des Papstes von fünf bis sieben Tagen.

In der "Wohnung der Päpste" untergebracht

Der Papst fuhr im Auto in das Krankenhaus. Er wurde dort von einer Gruppe von Journalisten und Patienten erwartet. Franziskus bezog ein Zimmer im zehnten Stock der Poliklinik, die als "Wohnung der Päpste" bekannt ist, da hier öfters auch seine Vorgänger behandelt worden waren. Franziskus hatte hier bereits einen zehntägigen Aufenthalt im Zusammenhang mit seiner Darmoperation am 4. Juli 2021 verbracht.  Nach der Operation wurde der Papst in sein Zimmer zurückgebracht, berichteten italienische Medien. 

"Die Operation, die in den letzten Tagen von dem medizinischen Team, das dem Heiligen Vater zur Seite steht, abgestimmt wurde, wurde aufgrund einer eingeklemmten Laparozele notwendig. Der Aufenthalt in der Gesundheitseinrichtung wird mehrere Tage dauern, um den normalen postoperativen Verlauf und die vollständige funktionelle Wiederherstellung zu ermöglichen", hieß es in der Presseaussendung des Vatikans. Bei einer Laparozele handelt es sich um einen Bruch der Bauchwand (Hernie), der aufgrund einer Operationsnarbe entsteht.

Dritter Spitalsaufenthalt seit Juli 2021

Es handelt sich um die dritte Einlieferung des Papstes in die römische Poliklinik seit Juli 2021. Im März 2023 wurde er erneut in das Spital eingeliefert, als er an einer Lungenentzündung erkrankte. Schon vor einigen Monaten hatte der Papst in einem Interview berichtet, dass die sklerosierende Divertikulitis - Schmerzen verursachende Ausstülpungen im Dünn- oder Dickdarm - sich erneut bemerkbar mache.

Der Staatssekretär des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin, sagte, er hoffe, dass Papst Franziskus nach seiner Operation bald wieder in der Lage sein werde, sein Amt auszuüben. "Wir folgen ihm mit unserer Zuneigung. Wir begleiten ihn mit unseren Gebeten und hoffen, dass er sein Amt wieder ausüben kann", sagte Parolin vor Journalisten.

Viele Genesungswünsche

Der italienische Präsident Sergio Mattarella wünschte dem Papst eine baldige Genesung. "Das ganze italienische Volk steht Ihnen mit Gefühlen der Zuneigung und Solidarität nahe. Sie können in diesem Augenblick neben den Gebeten der katholischen Gläubigen auf die mitfühlenden Gedanken zahlloser Menschen, Gläubiger wie Nichtgläubiger, zählen", schrieb Mattarella in einer Mitteilung.

Die österreichischen Bischöfe übermittelten dem Papst Gebete und Genesungswünsche, wie Kathpress meldet. "Beten wir für seine rasche Erholung und Genesung, und dass der Allmächtige ihn noch lange und in Gesundheit als Oberhaupt der Kirche erhalten möge", schreibt der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, in einem Posting auf den Social-Media-Kanälen der Erzdiözese Salzburg.

Schönborn betet für Franziskus

"Meine Gebete und Gedanken gelten heute Nachmittag ganz besonders Papst Franziskus, der sich in diesen Stunden erneut einer schweren Operation unterziehen muss", schrieb auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn am Mittwoch auf Twitter. "Begleiten wir ihn mit unseren Gebeten! Der Herr beschütze ihn und gebe ihm bald die volle Gesundheit wieder", so Schönborn.

"Beten wir gemeinsam für die Genesung des Heiligen Vaters", heißt es in einem Schreiben des Bischofs der Diözese Graz-Seckau, Wilhelm Krautwaschl, gegenüber Kathpress. "Zu Fronleichnam feiern wir, dass der Herr bei uns ist - sichtbar in der Eucharistie", so der Grazer Bischof. Er ist "bei uns alle Tage bis zum Ende der Welt", heißt es am Ende des Matthäus-Evangeliums. "Um Gottes Beistand bitte ich speziell für Papst Franziskus, der dieses Fest im Spital verbringen muss."

"Angesichts der ernsthaften Operation, der sich Papst Franziskus heute unterziehen muss, bitte ich alle Gläubigen um ihr Gebet für das Oberhaupt unserer Kirche", schreibt auch der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress. Glettler sei dankbar, für Franziskus' unermüdliches Wirken und "zuversichtlich, dass er seinen Hirtendienst auch in Zukunft mit ungebrochener Klarheit und geistvoller Frische fortsetzen wird".

Rücktritt wegen Gesundheitszustand?

Die Darmoperation nährt neue Sorgen um den Gesundheitszustand des Argentiniers, der am 13. März das zehnte Jubiläum seines Pontifikats gefeiert hat und seit längerem gesundheitliche Probleme hat. Ende März musste Franziskus wegen einer Lungenentzündung klinisch behandelt werden. Damals verbrachte er drei Tage im Krankenhaus. Wegen seiner schweren Knieprobleme muss er zudem oft im Rollstuhl zu Terminen erscheinen.

In Interviews hatte Franziskus zuletzt nicht ausgeschlossen, dass er wegen Gesundheitsproblemen zurücktreten könnte. Ein Rücktritt könnte erfolgen aus "Müdigkeit, die einen die Dinge nicht klar sehen lässt", sagte er kürzlich in einem Interview. Zu schaffen macht ihm vor allem seine eingeschränkte Mobilität aufgrund von Knieproblemen. Dies sei eine "körperliche Demütigung". Er habe sich "geschämt", im Rollstuhl zu den Audienzen erscheinen zu müssen. Im Februar hatte er betont, ein Amtsverzicht stehe "derzeit nicht auf meinem Plan".

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