Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nawalny ins Gefängniskrankenhaus verlegt

Von nachrichten.at/apa, 19. April 2021, 11:50 Uhr
"}'>
Bild: APA/AFP/Moscow's Babushkinsky district c/HANDOUT

MOSKAU. Der in einem Straflager erkrankte russische Kremlgegner Alexej Nawalny ist in ein Krankenhaus für Gefangene verlegt worden.

 Das teilte die Gefängnisbehörde am Montag mit. Der Gesundheitszustand des Oppositionellen wurde demnach als "zufriedenstellend" bezeichnet. Nawalny ist bereits seit mehr als zweieinhalb Wochen im Hungerstreik, um so einen Arztbesuch durchzusetzen. Sein Team warnte vor einem drohenden Herzstillstand.

Nawalny sei in die Einrichtung auf dem Gelände eines anderen Straflagers gekommen, teilte die Gefängnisbehörde weiter mit. Er werde täglich von einem Arzt untersucht. Nach Angaben seiner Anhänger ist Nawalnys Zustand dagegen kritisch. Sie fürchten um das Leben des Oppositionellen. Sein Team warnte eindringlich wegen kritischer Kaliumwerte im Blut vor dramatischen Folgen. Der Oppositionspolitiker klagte zuletzt über Rückenleiden, Lähmungserscheinungen in den Gliedmaßen, Fieber und Husten.

Nawalnys Anwalt Alexej Lipster teilte mit, er warte jetzt in der Strafkolonie im Ort Wladimir bei Moskau auf Zugang zu seinem Mandanten. Er habe aber noch keine Besuchserlaubnis erhalten. Der Leiter von Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung, Ivan Schdanow, erklärte auf Twitter, die Verlegung könne nur bedeuten, dass sich der Zustand des Oppositionellen verschlechtert habe. "Und zwar in einem solchen Maße, dass es sogar der Folterer zugibt."

Die Nawalny-Mitstreiterin Ljubow Sobol sagte einem Moskauer Radiosender, sie wisse nicht, was mit Nawalny über das Wochenende passiert sei, weil die Anwälte ihn nicht besuchen dürften. "Ich denke, es besteht keine Hoffnung, dass wir heute gute Nachrichten über seine Gesundheit erhalten. Ich denke, sein Zustand ist wirklich sehr kritisch, fast sehr ernst. Zwanzig Tage im Hungerstreik - das ist eine Menge."

Den Behörden zufolge wird der 44-Jährige jeden Tag von einem Allgemeinmediziner untersucht. "Mit Zustimmung des Patienten wurde ihm eine Vitamintherapie verschrieben", heißt es in der Mitteilung. Das Krankenhaus in der Region Wladimir östlich von Moskau sei auf "die laufende Beobachtung" solcher Patienten spezialisiert.

Nawalnys persönliche Ärztin Anastassija Wassiljewa widersprach im Kurznachrichtendienst Twitter den Behörden. Er sei nicht in ein Krankenhaus gebracht worden, sondern in ein anderes Straflager, in dem auch an Tuberkulose erkrankte Häftlinge behandelt werden könnten. "Dies ist überhaupt kein Krankenhaus, in dem sie eine Behandlung für seine Probleme diagnostizieren können", schrieb sie. Sie forderte am Montag erneut, dass sie Nawalny im Straflager untersuchen dürfe.

Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, machte die russischen Behörden für Nawalnys Gesundheitslage verantwortlich. Die Situation sei sehr besorgniserregend. Russland müsse für eine Behandlung sorgen, forderte Borrell vor einer Videokonferenz der 27 EU-Außenminister.

Die USA, EU, Deutschland und Österreich hatten am Sonntag die russische Führung aufgefordert, dem Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin medizinischen Zugang zu gewähren. Washington drohte sogar mit Konsequenzen, sollte Nawalny in Haft sterben.

Das Team des Oppositionellen hat für den kommenden Mittwoch zu Proteste aufgerufen - an dem Tag will Putin eine Rede an die Nation halten. Die Behörden warnten nun vor einer Teilnahme an den nicht genehmigten Protesten und kündigten ein hartes Durchgreifen an.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte dazu in Moskau der Agentur Interfax zufolge, der Gesundheitszustand von Gefangenen in Russland habe im Ausland niemanden zu interessieren.

Nawalny hatte im vergangenen August in Russland einen Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt und war monatelang in Deutschland behandelt worden. Russlands bekanntester Oppositioneller wurde im Februar zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

mehr aus Weltspiegel

Fassade der alten Börse in Kopenhagen nach Brand eingestürzt

Tupolew-Bomber stürzte in Russland ab - Piloten mit Schleudersitz ausgestiegen

Schweizer Jugendstrafen – zehn Tage soziale Arbeit für Mord

Mehrere Verletzte bei Unglück auf Capri-Fähre

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 19.04.2021 14:20

S.J.Lec hätte zu diesem Fall gesagt:

"Nun bist Du mit dem Kopf durch die Wand. Und was wirst Du in der Nachbarzelle tun?"

Letzendlich hat er ja gewußt, worauf er sich einlässt!

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 19.04.2021 12:58

Nawalny

ist zum Goldoaschal der Amis & Germanies mutiert ?

Einer der nicht einmal im Stande ist, sich selbst zu ernähren,
möchte Führer im großen Russland sein.

Daß wegen eines Oppositionellen, der seinen Selbstmord plant,
Sanktionen verhängt werden,

ist wohl weltweit einmalig !

Bei einiger Verhältnismäßigkeit
müßten China aber auch Belarus oder Myanmar
demnach ausgelöscht werden.

Oder, glaubt Nawalny tatsächlich,
die russische Führung mit einem Hungerstreik
beeindrucken zu können ?

lädt ...
melden
antworten
gutmensch (16.669 Kommentare)
am 19.04.2021 12:53

Der internationale Druck wirkt.

lädt ...
melden
antworten
AroundTheWorld (2.294 Kommentare)
am 19.04.2021 13:30

... auf Nawalny, da haben Sie recht, durchhalten wird er aber nicht.

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 19.04.2021 12:40

er ist ein politischer Spielball, da kann er nur hoffen daß er durchhält😉

lädt ...
melden
antworten
DonMartin (7.488 Kommentare)
am 19.04.2021 12:11

Ich verstehe nicht, warum er überhaupt nach Russland zurück wollte.
Dass es seiner Gesundheit nicht förderlich ist, war von Anfang an klar.

Ein Leben im Asyl in den USA wäre leicht möglich, speziell da er über einige Millionen Dollar an Privatvermögen verfügt.

Unabhängig davon, wer hinter dem Vergiftungsanschlag steckt, war kein angenehmes Leben dort zu erwarten. Die damaligen Täter werden ihn kaum in Ruhe lassen.

Die Russen sind bei Provokationen gnadenlos und zeigen immer ganz klar mit aller nötigen Härte, dass sie sich medial nicht einschüchtern oder erpressen lassen. Irgendwie verständlich und vorhersehbar, auch wenn ich es kein bisschen gut heißen kann.

lädt ...
melden
antworten
barzahler (7.595 Kommentare)
am 19.04.2021 12:30

Nachdem jetzt auch die USA in der Causa mitredet fällt mir Guantanamo ein...Ich habe keinen klatschen gehört als es zugesperrt wurde und langjährigen Insassen endlich faire Prozesse oder gar Freiheit bekommen haben. Oder habe ich da unzureichende Informationen? Zugegeben, was mit Navalny passiert ist unwürdig, aber gerade die USA soll endlich mal vor der eigenen Tür kehren. In China haben Staatsfeinde keine eigenen Marketingabteilungen...

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen