Nach Ohrfeige für Macron: Angreifer zu Haftstrafe verurteilt
PARIS. Nach der Ohrfeige für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist der Angreifer zu 18 Monaten Haftstrafe verurteilt worden.
Davon wurden 14 Monate zur Bewährung ausgesetzt, wie französische Medien wie der TV-Sender BFM TV am Donnerstag aus dem Gerichtssaal in Valence berichteten. Dem 28-Jährigen sei zudem verboten worden, öffentliche Ämter zu bekleiden. Auch der Besitz von Waffen wurde ihm für mehrere Jahre untersagt. Es wurde Haftbefehl erlassen.
Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor 18 Monate Gefängnis für Damien T. gefordert. Dieser hatte den 43 Jahre alten Präsidenten am Dienstag bei einem Besuch in Tain-l'Hermitage geohrfeigt, wie Videos zeigen. Der Vorfall hatte landesweit für Entsetzen gesorgt. Der 28-Jährige bestritt die Tat vor Gericht nicht. Er sagte laut dem TV-Sender, Macron stehe für den Niedergang Frankreichs. Vorher habe er auch überlegt, ein Ei oder eine Torte zu werfen.
Macron äußerte sich am Donnerstag in einem TV-Interview zu dem Vorfall. Er betonte erneut, dass es sich um eine "isolierte Tat" gehandelt habe, die nichts Tieferes aussage. Wirklich schlimm hingegen sei zum Beispiel die Gewalt gegen Frauen im Land. Gleichzeitig erklärte er, dass es "Momente sehr hoher Spannungen in unserem Land" gegeben habe - etwa während der "Gelbwesten"-Proteste. Er stellte auch einen Zusammenhang mit dem Hass in sozialen Netzwerken her - dieser werde normalisiert, man gewöhne sich daran.
Rund ein Jahr vor den Wahlen ist die politische Stimmung im Land aufgeheizt. Ende Juni finden außerdem die Regionalwahlen statt. Mit einer Art "Tour de France" will der 43-jährige Präsident diesen Sommer durchs Land reisen, um Kontakt zu den Menschen zu knüpfen. Dazu zählte auch der Besuch in Tain-l'Hermitage.
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Am Dienstag die Ohrfeige, am Freitag verurteilt, davon 4 Monate unbedingt.
War das ein Schnellgericht? Werden Ohrfeigen in Frankreich generell mit Strafen in dieser Höhe belegt? Hat er ihn überhaupt getroffen?
Oder handelt es sich um den Showprozess einer Klassenjustiz?
Ich finde das ehrlich gesagt erschreckend.
Der Mann hätte einen Orden verdient!
Vielleicht hat es Macron verdient,
Schau, schau, wie schnell es gehen kann, dass man Straftätern Konsequenzen in rascher Folge nicht bloß androht, sondern auch tragen lässt.
Bei uns unvorstellbar, auch wenn man in Betracht zieht, dass es halt einen Unterschied macht, wer das Opfer ist, was aber eigentlich keine Rolle spielen dürfte.
Ich liebe Frankreich (und auch Belgien) für den konsequenten Umgang mit gefährlichen Straftätern. Da die dortige Justiz keine Hetzjagden auf die engagierte Exekutive macht, getraut diese sich auch, beherzt durchzugreifen.
Prinzipiell haben Sie recht. Ich glaube trotzdem nicht, dass die Sache 1) so schnell 2) so konsequent abgeurteilt worden wäre, wenn ein Normalbürger die Watschen bekommen hätte. Aber ja. Bei uns hätten's wahrscheinlich widerwillig wenn überhaupt ein Protokoll aufgenommen und das Verfahren gegen Unbekannt nach ein paar Wochen eingestellt (wiederum wenn es Normalbürger betrifft).
Ich bin gegen Gewalt. Für diese Watsche ist die Strafe allerdings unangemessen hoch. Hätte er keinen Politiker bzw. keine Politikerin georfeigt, dann wäre sie vermutlich viel niedriger ausgefallen. Insofern wohl auch ein Fall von Klassenjustiz.
Es hat keinen Unschuldigen erwischt. Da waren auch ein paar Monate wegen Wieder Betätigung dabei.. Recht geschieht dem rechten Halunken.