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Mutter und Sohn tot in Höhle gefunden: Polizei vermutet skrupelloses Verbrechen

Von nachrichten.at/apa, 25. April 2019, 17:56 Uhr
(Symbolbild) Bild: (REUTERS)

ADEJE. Der Tod einer Deutschen und ihres zehnjährigen Sohnes in einer Höhle auf Teneriffa geht laut spanischer Polizei auf ein skrupelloses Verbrechen zurück.

"Alles deutet darauf hin, dass die Mutter und ihr Kind in der Höhle brutal zu Tode geprügelt wurden", sagte ein Sprecher der Ermittler am Donnerstag. Am mutmaßlichen Tatort rund 15 Kilometer von der Gemeinde Adeje entfernt sei viel Blut gewesen.

Der 43 Jahre alte Ehemann ist schon vor der Entdeckung der Leichen vorläufig festgenommen worden. Der kleine Bruder des toten Buben hatte der Polizei zuvor von einem brutalen Angriff des Vaters erzählt und so eine große Suchaktion ausgelöst. Noch am Donnerstag bestritt der Verdächtige, etwas mit dem Tod seiner Frau und seines Kindes zu tun zu haben. Er soll am Freitag dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Die Autopsie der Leichen könnte Aufschluss zur Tat bringen.

Die Leichen wurden nach Medienberichten von einem deutschen Freiwilligen entdeckt. Er gehörte zu einem Suchteam von 100 Menschen.

Vater wehrte sich bei Festnahme

Unter Berufung auf die Polizei berichtete die Regionalzeitung "Diario de Avisos", der Verdächtige weise "leichte Verletzungen auf, die auf einen Kampf hindeuten". Bei seiner Festnahme habe der Mann heftigen Widerstand geleistet, sagte der Vertreter des Madrider Innenministeriums auf den Kanaren, Juan Salvador Leon. In der Vernehmung habe der Mann beteuert, seine Frau und sein Sohn seien noch am Leben gewesen, als er die Höhle verlassen habe. Ein Sprecher der Polizei sagte, es gebe noch "sehr vieles zu klären". Laut der deutschen Polizei stammt die Familie aus Sachsen-Anhalt.

Bruder weinend aufgefunden

Der kleine Bruder des toten Buben, nach verschiedenen Angaben fünf bis sechs Jahre alt, ist am Dienstagnachmittag von Passanten weinend, mit dreckiger Kleidung und unter Schock aufgegriffen worden. Die Behörden schätzen, dass das Kind zuvor an die fünf Stunden lang auf der Insel umher geirrt war. Der Fünfjährige habe anschließend der Polizei erzählt, dass der Vater die ganze Familie am Dienstag mit dem Wagen zur Höhle gefahren habe. Dort habe er sowohl die Mutter als auch die beiden Kinder attackiert, berichteten Medien. Dem Kleinen sei nach eigenen Angaben dann die Flucht gelungen.

"Der Kleine war sehr erschrocken, zitterte, hatte viel Angst und bat darum, dass man ihn nach Deutschland bringt", sagte eine Frau, die den Buben aufgriff und zur Polizei brachte, der Zeitung "El Dia". Das Kind wurde inzwischen von Sozialarbeitern und Psychologen betreut. Laut Medien hatten sich die Eltern schon vor einiger Zeit getrennt.

Frau und Kinder erst am Montag angekommen

Adejes Bürgermeister Jose Miguel Rodriguez Fraga sagte, der Deutsche lebte den Erkenntnissen zufolge schon seit einiger Zeit dauerhaft in der 43.000-Einwohner-Gemeinde, sei aber nicht gemeldet gewesen. Seine in Deutschland wohnende Familie sei regelmäßig zu Besuch gekommen. Die 39 Jahre alte Frau und die Kinder waren laut Bürgermeister erst am Montag auf Teneriffa eingetroffen. Gegen den Festgenommenen lägen in Spanien keine Anzeigen wegen häuslicher Gewalt vor.

Die Bluttat löste nicht nur in Adeje, sondern in ganz Spanien große Bestürzung, Anteilnahme und Interesse aus. Ministerpräsident Pedro Sanchez äußerte sich auf Twitter mit tiefem Bedauern und Erschütterung: "Aus Adeje (Teneriffa) erreichen uns die schlimmsten Nachrichten. Eine Frau und ihr Sohn sind ermordet worden. Die Macho-Gewalt schlägt wieder doppelt zu", schrieb der Sozialist. Sanchez verurteilte Gewalt gegen Frauen und die häusliche Gewalt, die in Spanien dieses Jahr bereits 18 Frauen das Leben kostete.

Nachbarn des Deutschen in Adeje wussten wenig zu berichten. Nachbarin Nati, die nach eigenen Angaben "seit eineinhalb Jahren Tür an Tür" mit dem Mann wohnte, sagte zu "Diario de Avisos", der Mann habe sich abgeschottet. "Er saß immer auf der Terrasse, hat sich gesonnt, und las jeden Tag fünf oder sechs Stunden lang Zeitung. Gearbeitet hat er wohl nicht." Andere Nachbarn erzählten, der Deutsche habe oft nur das Haus verlassen, um mit einem Hund spazieren zu gehen.

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