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Italien schließt alle Geschäfte und Lokale

Von OÖN, 12. März 2020, 07:38 Uhr
Mit 25-Milliarden-Paket will Italien gegensteuern
Menschenleer: der Bereich beim Trevi-Brunnen in Rom Bild: APA/AFP/ANDREAS SOLARO

ROM. Der italienische Premier Giuseppe Conte hat am Mittwoch die Schließung in ganz Italien aller Geschäfte, Restaurant, Kantinen und andere Lokale angekündigt.

Ausnahmen sind Supermärkte und Apotheken. Offen bleiben Banken, Postfilialen, Unternehmen und das öffentliche Transportsystem, kündigte Conte bei einer Ansprache via Facebook an.

Unternehmen sollen wenn möglich Home-Office fördern. Mitarbeiter sollen verstärkt auf Urlaub gestellt werden. Conte ernannte den Manager Domenico Arcuri zum Sonderkommissar, der sich um die Koordinierung des Gesundheitswesens kümmern soll.

"Niemand darf denken, dass wir schon in den nächsten Tagen die Auswirkungen der strengen Maßnahmen sehen werden, die wir erst vor einigen Tagen ergriffen haben. Wenn die Zahl der Infektionen nicht sofort zurückgeht, bedeutet dies aber nicht, dass sie nicht greifen", mahnte Conte. Er dankte der italienischen Bevölkerung für die Kooperation im Kampf gegen die Epidemie. "Jetzt müssen wir aber einen weiteren Schritt zur Eingrenzung der Infektion unternehmen. Gesundheit hat höchste Priorität", sagte der Premier.

Hilfspaket in Milliardenhöhe

Im Kampf gegen die Coronavirus-Krise – deren Verbreitung stufte die Weltgesundheitsorganisation WHO am Mittwoch als Pandemie ein – hat die italienische Regierung Hilfspakete in Höhe von bis zu 25 Milliarden Euro beschlossen. Wie Premier Giuseppe Conte am Mittwoch ankündigte, will Italien sein Defizit um 1,1 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) erhöhen, um Familien und Unternehmen zu stützen.

Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri erklärte, dass bis Ende dieser Woche ein Dekret über Finanzhilfen von zwölf Milliarden Euro verabschiedet werden solle. Über Schulden in Höhe von 20 Milliarden Euro, die für die Maßnahmen notwendig würden, würde Rom mit Brüssel verhandeln. Unter anderem soll die Rückzahlung von Wohnungskrediten 18 Monate lang ausfallen, wenn man den Job verliert. Die Regierung will Kurzarbeit für Firmen finanzieren, die wegen der Epidemie in Schwierigkeiten geraten sind.

Die Grenzschließungen Österreichs werden von Italien heftig kritisiert. "Jemand schließt uns die Grenzen, doch wir schauen nicht tatenlos zu, sondern reagieren auf diese Situation. Wir haben viele Krisen überwunden und werden auch diese bewältigen", schrieb Di Maio auf Facebook. Die italienische Regierung arbeite, um die negativen Auswirkungen der Krise einzudämmen.

Kontakte weiter reduzieren

Die umfangreichen Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie gehen dem Regierungschef der besonders betroffenen Region Lombardei nicht weit genug. "Wenn die Epidemie sich weiter in dem Tempo ausbreitet, hält das (Gesundheits-)System das nicht lange aus", sagte Regionalpräsident Attilio Fontana der Zeitung "Corriere della Sera". "Also ist die einzige Waffe, die wir haben, die Epidemie zu verlangsamen, und dazu haben wir nur ein Mittel: die Kontakte zwischen Menschen reduzieren", führte der Politiker der rechtsradikalen Lega aus.

Kritik an den drastischen Maßnahmen der italienischen Regierung übt Franz Xaver Brandmayr, Rektor des päpstlichen Institutes Santa Maria dell’Anima und der zugehörigen deutschsprachigen Kirchengemeinde in Rom. Es kämen in Italien zwei Dinge zusammen: "ein völlig desolates Gesundheitssystem und eine anfängliche Sorglosigkeit".

Jetzt werde versucht, die Dinge mit "ungeheurer Wucht" wieder in den Griff zu bekommen. Aber das sei ebenso unangemessen. "Man kann nicht ein ganzes Land in die Häuser verbannen", sagte der Wiener Priester im Interview der Nachrichtenagentur "Kathpress".

"Ein Wahnsinn"

Die Idee, alles zu kontrollieren, sei "ein Wahnsinn". Auch vom derzeit geltenden Verbot öffentlicher Gottesdienste hält Brandmayr nichts: "Meines Erachtens sollte jeweils der Pfarrer vor Ort entscheiden", so der Anima-Rektor.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
sagenhaft (2.100 Kommentare)
am 12.03.2020 12:00

Die EU soll den Italienern endlich Geld geben, dann zaehlen sie eh gleich wieder richtig

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u25 (4.955 Kommentare)
am 12.03.2020 09:17

Bravo Qualitätsblatt

Mit der Headline das Maximum an Page Impressions abgegriffen

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 12.03.2020 08:28

Eine selten dumme Schlagzeile... die nur den Zweck hat, Panikkäufe zu fördern...

Denn... Lebensmittelgeschäfte und Apotheken haben ja trotzdem offen

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betterthantherest (34.021 Kommentare)
am 12.03.2020 08:31

richtig, Goldfinger.

Premiumanspruch und Wirklichkeit sind das eine,
Verantwortungslosigkeit das Andere.

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ECHOLOT (8.818 Kommentare)
am 12.03.2020 08:22

völlig lächerlich! die italiener wollen sich wohl wirtschaftlich erholen dadurch dass sie mal alles gegen die wand fahren!

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penunce (9.674 Kommentare)
am 12.03.2020 04:33

Der italienische Staat ist so arm wie eine Kirchenmaus,
aber die Reichen und die Mafia in Italy haben ihr Geld im Ausland schon längst steuerschonend angelegt, sie werden dadurch immer reicher!

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 12.03.2020 08:00

Hätte ich noch Geld auf der Bank würde ich es JETZT holen ......

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sagenhaft (2.100 Kommentare)
am 12.03.2020 12:01

Warum, der Virus ist doch nur fuer Menschen gefaehrlich, keine Bank wurde bisher infiziert

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