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Mission geglückt! SpaceX-Raumkapsel dockte an der ISS an

Von nachrichten.at/apa, 31. Mai 2020, 19:34 Uhr
Historischer Moment: Douglas Hurley und Robert Behnken kommen in der ISS an.  Bild: (AFP)

Elon Musks SpaceX hat Geschichte geschrieben: Der erste bemannte Flug eines privaten Raumfahrtunternehmens zur Internationalen Raumstation ISS ist geglückt.

Die Raumkapsel "Crew Dragon" des Unternehmens SpaceX hatte am Sonntag mit zwei Astronauten an Bord an der ISS angedockt, wie bei der Liveübertragung der Mission zu sehen war. Nach dem erfolgreichen Andockmanöver ihrer Raumkapsel sind die beiden US-Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley in der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Die Schleuse zwischen der SpaceX-Raumkapsel Crew Dragon und der ISS öffnete sich am Sonntag um 19.02 Uhr MESZ. Behnken und Hurley sind die ersten US-Astronauten seit elf Jahren, die mit einem US-Raumfahrzeug zur ISS gelangten. Die Mission im Livestream: 

An Bord der Internationalen Raumstation warteten bereits die russischen Kosmonauten Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der US-Astronaut Chris Cassidy auf die Neuankömmlinge. 

Nach dem Auslaufen des Shuttle-Programms der NASA 2011 werden die USA mit der geglückten Mission wieder unabhängiger von Russland. Die Crew Dragon war mit Geschwindigkeiten von etwa 28.000 Stundenkilometern zur gut 400 Kilometer von der Erde entfernten ISS gerast. Das Andockmanöver der Raumkapsel gelang um 16.16 Uhr MESZ und damit ein paar Minuten früher als geplant. Nach etwa einstündigem Druckausgleich sollte die Schleuse zur ISS geöffnet werden, wo bereits zwei Russen und ein US-Astronaut auf die Neuankömmlinge warteten.

An Bord der Raumkapsel sind die beiden erfahrenen US-Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley. Es sei eine "wirkliche Ehre, ein kleiner Teil dieser neun Jahre langen Anstrengungen zu sein, seit das letzte Mal ein US-Raumschiff an der Internationalen Raumstation andockte", sagte der 53-jährige Raumkapsel-Kommandeur Hurley.

Nachdem der Start am Mittwoch wegen schlechten Wetters kurzfristig verschoben werden musste, war die Falcon-9-Rakete von SpaceX am Samstag um 15.22 Uhr Ortszeit (21.22 Uhr MESZ) mit der Dragon-Kapsel vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida gestartet.

Galerie: So lief der Raketenstart

Bildergalerie: SpaceX-Rakete erfolgreich zur ISS gestartet

Space-X-Rakete erfolgreich zur ISS gestartet
Space-X-Rakete erfolgreich zur ISS gestartet (Foto: (REUTERS)) Bild 1/27
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US-Präsident Donald Trump sah sich das Manöver vor Ort an. Er will sein Land zur führenden Weltraum-Nation machen und hat die Wiederaufnahme bemannter Mondflüge bis 2024 angeordnet. In einer Rede im Kennedy Space Center bekräftigte er auch, dass US-Astronauten dereinst zum Mars fliegen sollten.

In den vergangenen Jahren waren US-Astronauten auf russische Raketen angewiesen, um zur ISS zu kommen. Die NASA hatte ihr Shuttle-Programm wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken 2011 eingestellt.

Um wieder unabhängiger zu werden, beauftragte die US-Regierung unter Trumps Vorgänger Barack Obama das von Tesla- und Paypal-Gründer Elon Musk gegründete Unternehmen SpaceX sowie den Luftfahrtriesen Boeing mit dem Bau von Raumfähren.

Die erst 2002 gegründete Firma SpaceX brauchte zwar einige Jahre länger als geplant, hat im Wettstreit mit Boeing aber nun deutlich die Nase vorn. Für eine Gesamtinvestition in Höhe von drei Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) hat SpaceX der NASA sechs Hin- und Rückflüge zur ISS mit je vier Astronauten an Bord zugesagt. Bisher hatte SpaceX nur unbemannte Transportflüge zur ISS übernommen.

Musk "von Emotionen überwältigt"

SpaceX-Gründer Musk sagte nach dem Start, er sei "von Emotionen überwältigt". Dem Start vorausgegangen seien 18 Jahre Arbeit. "Das ist hoffentlich der erste Schritt auf dem Weg zu Zivilisation auf dem Mars." NASA-Chef Jim Bridenstine sagte, gefeiert werde die Mission erst, wenn Behnken und Hurley heil zurück seien.

Der Chef des Programms der russischen Weltraumbehörde Roskosmos für bemannte Raumfahrt, Sergej Krikalew, gratulierte den USA mit einer Videobotschaft bei Twitter zu dem Erfolg. Dieser werde neue Möglichkeiten eröffnen, die dem gesamten internationalen Weltraumprogramm zugutekämen.

Der Sprecher von Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin bezeichnete die US-Mission allerdings als überfällig. "Was vor langer Zeit hätte passieren sollen, ist nun passiert", twitterte Wladimir Ustimenko.

Neue Raumfahrtprojekte angekündigt

Zudem kündigte Roskosmos eigene neue Raumfahrtprojekte an. Noch dieses Jahr wolle sie zwei neue Raketen testen, für kommendes Jahr sei die Wiederaufnahme ihres Mond-Programms geplant. "Wir haben nicht vor, untätig zu bleiben", erklärte Ustimenko. Laut Rogosin soll eine Rakete vom Typ Angara getestet werden, der die in die Jahre gekommenen Proton-Trägerraketen ersetzen soll.

Experten zufolge war die Mitnahme von US-Astronauten in russischen Raketen bisher ein einträgliches Geschäft. Demnach bekam Roskosmos pro Astronaut 80 Millionen Dollar - nicht wenig angesichts eines Roskosmos-Jahresetats von rund zwei Milliarden Dollar.

 

Über SpaceX

Die US-Firma wurde 2002 von dem PayPal- und Tesla-Mitbegründer Elon Musk gegründet. Der damals 31-jährige Südafrikaner steckte hundert Millionen Dollar in die Firma und bewies damit ein gutes Gespür, denn 2011 stellte die US-Weltraumbehörde Nasa ihr eigenes Shuttle-Programm ein.

SpaceX gelingt es immer wieder, sich als Vorreiter in der Raumfahrt zu profilieren. Nach drei gescheiterten Startversuchen in den Jahren 2006 bis 2008 schaffte es SpaceX am 28. September 2008 als erstes Privatunternehmen, eine Rakete erfolgreich in die Erdumlaufbahn zu bringen. Im selben Jahr schloss SpaceX mit der Nasa einen Vertrag über zunächst zwölf Transportflüge zur Internationalen Raumstation ISS. Der Deal sorgte für großes Aufsehen, zumal SpaceX damals gerade einmal rund 80 Mitarbeiter hatte.

Im Mai 2012 gelang der erste Versorgungsflug und damit die erste Privatmission zur ISS. Im Dezember 2015 schaffte es SpaceX erstmals, die erste Stufe einer Falcon-9-Rakete nach ihrem Flug ins All wieder auf der Erde landen zu lassen. Im Frühjahr 2016 klappte das auch mit einer schwimmenden Plattform im Ozean als Landeplatz. Die nun mögliche Wiederverwendung von Raketen bietet ein enormes Potenzial für Kostenreduzierungen in der Raumfahrt.

Aber auch Rückschläge kennt SpaceX. So verlor das Unternehmen im Juni 2015 bei einer Explosion kurz nach dem Start eine Falcon9-Rakete samt Dragon-Raumkapsel. Gwynne Shotwell, die SpaceX mit aufgebaut hat und seit 2008 Präsidentin und leitende Geschäftsführerin des Unternehmens ist, versteht solche Rückschläge allerdings als Chance. "Man muss diese harten Lektionen lernen", sagte sie kürzlich. Nach ihrem Eindruck schreckten andere in der Raumfahrtindustrie zu sehr "vor dem Scheitern in der Entwicklungsphase" zurück.

Shotwell kann sich Ratschläge erlauben. SpaceX hat mittlerweile rund 8.000 Mitarbeiter und macht sich Hoffnungen auf eine wichtige Rolle bei der Rückkehr von US-Astronauten auf den Mond. Auch auf den Mars will Musk früher oder später ein Raumschiff schicken.

Davon abgesehen macht SpaceX bereits Umsätze mit kommerziellen Flügen ins All. In den vergangenen drei Jahren brachte das Unternehmen mehr Raketen mit Satelliten ins All als das etablierte europäische Raumfahrtunternehmen Arianespace. Auch im Weltraumtourismus sieht SpaceX Entwicklungschancen.

Produktionsort von SpaceX ist Hawthorne nahe Los Angeles. Dass das Unternehmen dort alles unter einem Dach produziert und auf lange Lieferketten verzichtet, spart Kosten. Auch deswegen ist SpaceX als Partner in der Raumfahrt attraktiv.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.06.2020 07:28

bin gespannt ob seine TESLA Aktien davon profitieren .

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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.06.2020 07:27

US-Präsident Donald Trump sah sich das Manöver vor Ort an. Er will sein Land zur führenden Weltraum-Nation machen und hat die Wiederaufnahme bemannter Mondflüge bis 2024 angeordnet. In einer Rede im Kennedy Space Center bekräftigte er auch, dass US-Astronauten dereinst zum Mars fliegen sollten. steht im Artikel

OB Musk erlaubt dass Trump auf Mars mitfliegen wird ??
es darf doch KEIN MÜLL dort abgesondert werden ...oder ? 😜😜

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CedricEroll (11.075 Kommentare)
am 01.06.2020 06:54

Also wird’s doch Alien und nicht Star Trek. Mist.

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Tinto (1.323 Kommentare)
am 31.05.2020 22:25

Sehr COOL! Elon Musk zeigte nicht nur mit E-Auto "Tesla" auf, was man auf dem Gebiet bewirken kann.
Musk stach mit Projekt "Space X" auch Konkurrenten Boeing aus. Sic, die bringen seit Entwicklung von 747 für Pan Am nur mehr wenig auf die Reihe -> siehe Boeing 737 Max!
Mein Kompliment an die Konstrukteure der "Concord". Die setzten den nächsten Meilenstein in der Fluggeschichte! Nun Musk!
Gut, dass Airbus letzte Jahrzehnte eloquent dagegenhielt. Airbus-Flugzeuge waren die ersten, die auf Rechner setzten statt sich auf Knowhow der Piloten zu verlassen!

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( Kommentare)
am 01.06.2020 08:31

Ich finde es auch bemerkenswert, was Musk zustande bringt. Ich bezweifle dass es ihm darum geht, jemanden "auszustechen" ist "dagegen zu halten."
Er fokussiert sich auf die Erreichung seiner Ziele. Denn wenn man mit Abstand innovativer ist als alle anderen wäre es eher hinderlich, auf andere zu schauen.

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danube (9.663 Kommentare)
am 31.05.2020 21:18

Traumfahrt. Der Boden in den USA brennt, Chaos auf den Straßen und Rekord-Arbeitslosigkeit.

Statt das Geld in die Luft zu schießen, sollte man es für das Volk verwenden.

#Clownwelt

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 31.05.2020 21:32

Das ist das Problem von euch Rechten. Rückwärtsgerichtete Politik nach dem Motto "Früher war alles besser".

Man kann die Raumfahrtprogramme durchaus in Frage stellen.
Hier geht es um das Zurückerlangen von verlorenen Kompetenzen in den USA. Dass dieses Zurückerarbeiten von einem privaten Unternehmen erfolgt steht eh sinnbildlich für ein "gescheitertes" staatliches Raumfahrtprogramm.

Bei aller Kritik und dem durchaus fraglichen Nutzen für die Menschheit darf eines nicht vergessen werden: Dass diese nationalistisch ambitionierten Ziele eine Nation zusammenschweißen helfen und Anstrengungen mobilisieren. Ohne dem (gewonnenen) Wettlauf zur ersten Mondlandung wären die USA nicht dort, wo sie zwischenzeitlich standen: Innovationsführer in vielen Technologien.

Klar ist: Der Erfolg der SpaceX Mission erfolgt im Schatten der sozialen Unruhen und der Rassendiskriminierung.

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danube (9.663 Kommentare)
am 31.05.2020 21:43

Nasareligion mit gespaltener Schlangenzunge (laut deren eigenem Logo). Der Elon Mask benennt sein eigenes Kind "X Æ A-12".

#Clownwelt

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Tinto (1.323 Kommentare)
am 31.05.2020 22:12

Ist doch wurst, um VK Kogler zu bemühen, wie Elon Musk plus Frau/LAP sein Kind nennt! Wenigstens kein Allerweltsname! Sehr kreativ! Oder klingt Johann, Maria, Sebastian, Franziska, Donald, Kevin etcetc besser?
Selbst bei den Namen für die "besten Freunde des Menschen" versuchen die wenigen intelligenten Österreicher, kreativ zu sein! Bello, Wuschel, Chicco, Sepperl, Willy, Gustl, Hey Du etcetc geht gar nicht, da Allerweltsnamen.

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 31.05.2020 19:56

Unsere beiden Jungs waren einige Stunden live dabei.
Jetzt haben sie eine bessere Ahnung davon, warum sie Mathematik, Physik und Englisch lernen...

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betterthantherest (34.023 Kommentare)
am 31.05.2020 19:47

nach vielen Jahren der Abhängigkeit von Russland schaffen die Amerikaner es wieder einmal, mit eigenen Mitteln zur ISS zu kommen.

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