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Mehrere Tote bei israelischem Angriff in Gaza

Von nachrichten.at/apa, 10. Mai 2021, 20:02 Uhr
PALESTINIAN-ISRAEL-GAZA-ROCKET
Israelischer Luftangriff im Gazastreifen Bild: MAHMUD HAMS (AFP)

GAZA/JERUSALEM. Bei der jüngsten Eskalation der Gewalt zwischen militanten Palästinenserorganisationen und Israel sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 20 Palästinenser getötet worden. Darunter seien auch neun Kinder.

Das teilte die Behörde am Montagabend mit. 65 Menschen im Gazastreifen hätten Verletzungen erlitten. Es war zunächst unklar, unter welchen genauen Umständen die Menschen zu Tode kamen. Israel reagierte auf massive Raketenangriffe militanter Palästinenser auf seine Städte mit Luftangriffen in dem Küstenstreifen.

Israels Armee sprach von gezielter Tötung von "drei Aktivisten". Zuvor hatte die Hamas nach schweren Zusammenstößen in Ost-Jerusalem zahlreiche Raketen auf israelische Städte gefeuert, darunter auch auf den Großraum Jerusalem.

Nach palästinensischen Angaben ereignete sich der Vorfall in Beit Hanoun im Norden des Küstenstreifens. Israel reagiert auf Raketenattacken regelmäßig mit Beschuss von Zielen im Gazastreifen. Beobachter rechneten mit schweren Angriffen auf das Küstengebiet in der Nacht.

Mehrere Einschläge bei Jerusalem

Militante Palästinenser hatten am Montagabend zahlreiche Raketen auf Israel gefeuert. Sieben Raketen seien abgeschossen worden, teilte das Militär am Montagabend mit. Eine sei vom Abwehrsystem Eisenkuppel abgefangen worden. Nach Angaben der israelischen Polizei gab es einige Einschläge in der Nähe von Jerusalem. Raketenalarm wurde auch in Jerusalem selbst ausgelöst, dies ist sehr selten. Abgeordnete wurden aus dem Parlament in Schutzräume und hunderte Gläubige von der Klagemauer ebenfalls in Sicherheit gebracht. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde ein 49-Jähriger in der Nähe der Stadt Sderot von Splittern verletzt.

Vorausgegangen waren schwere Zusammenstöße von Palästinensern mit israelischen Sicherheitskräften in Jerusalem. Ein Sprecher der islamistischen und im Gazastreifen herrschenden Hamas sagte, dies sei eine "Botschaft" an den Feind Israel. Die Hamas hatte ultimativ einen Abzug von israelischen Sicherheitskräften aus Teilen der Stadt gefordert. Berichte über Schäden oder Verletzte lagen zunächst nicht vor. In Jerusalem lieferten einander Palästinenser und israelische Polizisten Auseinandersetzungen vor der Al-Aqsa-Moschee. Ein Hamas-Sprecher sagte, man habe als "Botschaft" an den israelischen Feind Raketen auf Jerusalem gefeuert. Es handle sich um eine "Reaktion auf seine Verbrechen und Aggression gegen die heilige Stadt" sowie auf Israels Vorgehen auf dem Tempelberg und in Sheikh Jarrah.

Terrororganisation Hamas will Israel zerstören

Seit der gewaltsamen Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen im Jahre 2007 haben Israel und die radikale Organisation einander drei Kriege geliefert. Israel und Ägypten halten das Gebiet unter Blockade und begründen dies mit Sicherheitserwägungen. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Sie verfolgt die Zerstörung Israels. Rund zwei Millionen Menschen leben in dem Palästinensergebiet unter schlechten Bedingungen. Im August 2020 hatte die Hamas nach Vermittlung Katars eine Waffenruhe mit Israel verkündet. Aber auch danach gab es immer wieder Verstöße.

Nach heftigen Zusammenstößen in Jerusalem hatte der militärische Hamas-Flügel Israel zuvor ein Ultimatum gestellt. Ein Sprecher der Organisation in Gaza forderte, Israel müsse bis 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 MEZ) alle Polizisten und Siedler vom Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) sowie aus dem Viertel Scheikh Jarrah in Ost-Jerusalem abziehen. Außerdem müssten alle im Rahmen der jüngsten Konfrontationen festgenommenen Palästinenser freigelassen werden. Es handle sich um eine Warnung.

Video: ORF-Korrespondent Tim Cupal spricht über die Gefechte zwischen den Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften.

Hunderte Verletzte am Tempelberg

Auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt war es am Montag erneut zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Vor der Al-Aqsa-Moschee setzten Polizisten Blendgranaten, Tränengas und Gummigeschoße gegen Steine werfende Palästinenser ein. Palästinensische Rettungskräfte sprachen von mehr als 300 Verletzten. Nach Polizei-Angaben wurden fast zwei Dutzend Beamte verletzt.

Der Marsch durch die Jerusalemer Altstadt anlässlich des israelischen Feiertags "Jerusalem-Tag" wurde unterdessen wegen der jüngsten Zusammenstöße zwischen Palästinensern und der Polizei abgesagt. Am "Jerusalem-Tag" wird in Israel traditionell der israelischen Besetzung von Ost-Jerusalem im Sechs-Tage-Krieg 1967 gedacht.

Die Palästinenser sehen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates. Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee ist für Juden wie Muslime von herausragender Bedeutung. Es ist die drittheiligste Stätte im Islam. Zugleich standen dort früher zwei jüdische Tempel, von denen der letzte im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde. Die Klagemauer ist ein Überrest jenes zerstörten Tempels und die heiligste Stätte der Juden.

Bildergalerie: Heftige Zusammenstöße in Israel

PALESTINIAN-ISRAEL-CONFLICT-PROTEST
PALESTINIAN-ISRAEL-CONFLICT-PROTEST (Foto: ABBAS MOMANI (AFP)) Bild 1/20
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Die Lage im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems ist seit Beginn des Fastenmonats Ramadan angespannt. Bei heftigen Zusammenstößen waren in Jerusalem schon seit Freitag rund 300 Palästinenser und rund 20 Polizisten verletzt worden.

Die tagelangen Proteste hatten im Viertel Sheikh Jarrah, ihren Ausgang genommen, weil dort 30 Palästinenser mit der Zwangsräumung ihrer Wohnungen rechnen müssen. Ein für Montag geplanter Gerichtstermin zu den Zwangsräumungen wurde am Sonntag verschoben.

Der UN-Sicherheitsrat beriet am Montag in einer Dringlichkeitssitzung über die Gewalteskalation in Jerusalem. Auf eine gemeinsame Erklärung konnten sich die Ratsmitglieder zunächst nicht einigen. Einem Diplomaten zufolge erklärten die USA, sie würden sich "hinter den Kulissen" darum bemühen, die Situation zu beruhigen. Washington äußerte demnach Zweifel, ob eine öffentliche Botschaft zu diesem Zeitpunkt hilfreich sei.

Die Beratungen im Sicherheitsrat über einen gemeinsam von Norwegen, Tunesien und China eingebrachten Entwurfstext dauerten nach Angaben von Diplomaten an. Die ursprüngliche Fassung enthält den Aufruf an Israel, auf Siedlungsaktivitäten, die Zerstörung von Häusern und Zwangsräumungen unter anderem in Ost-Jerusalem zu verzichten. Der Text könnte nach Einschätzung von Diplomaten noch abgeschwächt werden.

UN-Generalsekretär António Guterres warnte aber vor einer weiteren Eskalation der Lage. "Er verurteilt aufs Schärfste den Abschuss von Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel, zu denen sich Berichten zufolge die Hamas bekannt hat", sagte Guterres-Sprecher Stephane Dujarric am Montag in New York. Der Chef der Vereinten Nationen forderte von Israelis und Palästinensern "maximale Zurückhaltung". Die UN betonten erneut ihre "tiefe Besorgnis" über die "anhaltende Gewalt im besetzten Ost-Jerusalem" sowie die mögliche Vertreibung von palästinensischen Familien aus dem Stadtteil Scheikh Jarrah.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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( Kommentare)
am 11.05.2021 17:25

Das ist die Unverhältnismäßigkeit der Gewaltspirale:

Israel vertreibt die Palästinenser aus dem Land
(wer sagt eigentlich, daß das Palästina den Juden gehört?
Jave ?, die Engländer?, Tramp ?).

Die Palästinenser wehren sich mit "Silvesterraketen",
die, wenn überhaupt, meist nur Materialschäden verursachen.

Die Israeli antworten mit kriegerischen Einsätzen
ihrer überlegenen Luftwaffe.
Diese fordern neben enormen Schäden an der Infrastruktur des Landes
auch immer Menschenleben, auch von Zivilpersonen u. Kindern.

Und falls es einmal eng werden sollte,
hat Israel (verbotener Weise) auch Atomwaffen
und die Amerikaner als Schutzmacht.

Die haben Israel schon in den vergangenen Kriegen
logistisch u. mit modernsten Waffen groß unterstützt.

Abgesehen davon, daß diese Kriege Angriffskriege Israels waren.

Ei ja, voll in die Aufmarschpläne der Gegner hinein geplatzt.

Das hat Hitler beim Überfall auf Russland auch behauptet.
Nur hat er den Aufmarschplan des Winters nicht berücksichtigt.

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 10.05.2021 23:00

Dort unten wird es wohl nie eine friedliche Lösung geben !!

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prugger (223 Kommentare)
am 10.05.2021 22:27

Naja, zuerst sind die Bomben der radikalislamischen Hamas auf Israel geflogen. Ist halt nicht einfach, wenn man als einzige Demokratie ( im Übrigen mit 20% Arabern, die froh sind, in Israel leben zu dürfen) weit und breit fast nur von islamischen Diktaturen umgeben ist, die einen von der Landkarte auslöschen wollen....

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( Kommentare)
am 11.05.2021 00:01

Das ist aber eine sehr einseitige Sicht der Dinge!👎

Vor den Bomben wollten israelische Siedler (fanatische Strenggläubige) palästinensische Familien aus ihren Häusern vertreiben.

Und das in Gebieten, die sich die Israeli lt. internationalen Völkerrecht widerrechtlich angeeignet haben.

Es wird keinen Frieden, solange Israel Land stiehlt und einen Palästinenserstaat mit widerrechtlichen und brutalen Mitteln verhindert.

Auch in diesem Konflikt sind die Toten wieder auf Seiten der Palästinenser zu beklagen!

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pepiboeck (3.209 Kommentare)
am 10.05.2021 22:03

Der Völkermord rollt! Bomben auf Zivilisten in besetzten Gebieten, das hatten wird doch schon einmal, fragt sich nur wer und wo, gell?!

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Emanzze (1.961 Kommentare)
am 10.05.2021 21:31

Netanjahu gehört WEG . . . das ist derselbe Typ wie seinerzeit Menachim Begin, die den Palästinensern die Autonomie vorenthalten haben und Arafat als Terrorist einstufte, mit Rückendeckung der USA.

2020 machte EX - US - Präsident den Fehler, den Siedlungsbauten im Westjordanland zuzustimmen und analog dazu für lange Prozesse, geschweige denn die komplexe Bildung einer Koalition in Israel keinerlei Verständnis.

Damit war der Deal gescheitert.

Und noch störender ist die grasierende Kollektivschuld einiger europäischer Staaten gegenüber ISRAL aus dem Holocaust.

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pepiboeck (3.209 Kommentare)
am 10.05.2021 22:04

Ja sie haben das Konzept , den Völkermord von den Nazis durch Finanzierung des Völkermordes an den Palästiniern zu finanzieren.

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Petziziege (3.590 Kommentare)
am 10.05.2021 20:14

Wo bleibt die UNO um das Morden der Israelis zu Stopen ???

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Rapid09 (2.609 Kommentare)
am 10.05.2021 20:28

Falls gemordet wird, ist die UNO meistens weit weg vom Geschehen, auch wenn UN Truppen oft im Land sitzen, wie in Ruanda oder im Kosovo. Solange es die Hamas gibt, wird es leider auch keinen Frieden geben.

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123_einmal_eins (400 Kommentare)
am 10.05.2021 21:25

sie meinten wohl "Wo bleibt die UNO um das Morden der Palästinenser zu beenden"

Die Juden haben alles Recht der Welt sich zu Verteidigen! Hoffentlich ist die Israelische Vergeltung hart genug!

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pepiboeck (3.209 Kommentare)
am 10.05.2021 22:07

Die verteidigen sich nicht, die begehen in den von ihnen besetzten Gebieten allerschwerste Verbrechen gegen die Haager Landkriegsordnung und gegen die 4. Genfer Konvention 1949. Dieses ihr Schreiben ist ein Fall für den Strafgerichtshof in Den Haag und ein Fall für den österreichischen Staatsanwalt, Gutheißung (von) und Anstachelung (zu) Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

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123_einmal_eins (400 Kommentare)
am 10.05.2021 23:50

Die Juden haben sich nur das genommen was ihnen schon seid Tausenden von Jahren gehört. Und das völlig zu recht!

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( Kommentare)
am 11.05.2021 00:04

So ein Unsinn, lernen Sie Geschichte!👎👎👎

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