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Mehr als 72.000 Flüchtlinge suchen Schutz in Afghanistan

Von nachrichten.at/apa   04.April 2021

Wie das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) am Sonntag auf Anfrage mitteilte, sind mehr als 72.000 Menschen, vor allem aus den Nachbarländern Iran und Pakistan, in Afghanistan als Asylwerber oder anerkannte Flüchtlinge registriert.

Leben in großer Armut 

Der absolute Großteil davon lebt laut UNO-Angaben in den östlichen Provinzen Paktika und Khost. Sie flohen 2014 vor Kämpfen in Pakistan, als das Militär dort begann, Extremisten aus Nord-Waziristan zu vertreiben. Lokalen Behördenvertretern zufolge leben sie in großer Armut, auch nach sechs Jahren würden die allermeisten weiter in Zelten leben. Die Arbeitslosigkeit unter ihnen sei extrem hoch, sie seien maximal Tagelöhner. Die Unterstützung von der Regierung oder anderen Hilfsorganisationen sei minimal.

Neben dieser großen Gruppe seien weitere 420 Personen aus neun Ländern als Asylbewerber und Flüchtlinge registriert. UNHCR-Sprecher Mohammad Nader Farhad zufolge wählten die Schutzsuchenden Afghanistan aufgrund seiner geografischen Nähe, der Einreisemöglichkeiten, wegen bestehender familiärer Beziehungen oder anderer vorhandener Unterstützungsnetzwerke als Zufluchtsort. Menschen jeglichen Alters, verschiedener Religionen und mit unterschiedlichem Bildungsstatus würden Asylanträge aufgrund von Verfolgung oder Gewalt stellen.

Die Anträge werden in Afghanistan auf Bitte der afghanischen Regierung und wegen mangelnder rechtlicher Bestimmungen in afghanischen Gesetzen vom UNHCR direkt behandelt.

Flucht wegen religiöser Verfolgung 

Ein anerkannter Flüchtling aus dem Iran sagte, er sei aus seinem Heimatland geflohen, weil er Atheist sei und nach Demonstrationen gegen die Regierung mehrmals verhaftet worden sei. Afghanistan habe er gewählt, weil er einfach in das Land einreisen konnte und er nicht genug Geld für eine Flucht in ein anderes Land gehabt habe. Er hoffe auf eine baldige Übersiedlung in ein anderes Land.

Zafar Abbas, ein Flüchtling aus Pakistan erklärte, er habe seine Heimatstadt Quetta verlassen, da er als Schiit über Jahre Drohungen von extremistischen sunnitischen Gruppen ausgesetzt gewesen sei. Seit sechs Jahren lebe er nun unter miserablen Bedingungen mit seinen fünf Kindern in Kabul. Auch er hoffe, Afghanistan bald zu verlassen.

Immer wieder gibt es auch Berichte, dass Menschen aus den Nachbarländern nach Afghanistan fliehen, um dort vor Strafverfolgung in ihren Heimatländern unterzutauchen oder mit ihren selbst gewählten Ehepartnern zu leben.

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25. April 2024