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Mehr als 6000 Todesopfer in Italien - aber "wir sehen Licht am Ende des Tunnels"

Von nachrichten.at/apa, 23. März 2020, 20:15 Uhr
Die Todesopfer werden in Italien ohne Trauerfeier bestattet. Bild: PIERO CRUCIATTI (AFP)

ROM. Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer und der Infizierten in Italien ist am Montag erneut angestiegen, allerdings langsamer als in den vergangenen Tagen. 602 mehr Todesopfer als am Vortag wurden am Montag gemeldet.

Die Zahl der offiziell bestätigten Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus ist weltweit auf mehr als 360.000 gestiegen. Eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf der Basis von Behördenangaben ergab, dass sich bis Montagabend mindestens 361.510 Menschen mit dem Erreger Sars-Cov-2 infiziert haben. Die Zahl der Todesfälle stieg auf mindestens 16.146.

Der Zuwachs in Italien ist niedriger als am Sonntag, als die Zahl der Todesopfer um 651 gestiegen war. Die Bilanz der Todesopfer überschritt somit die 6.000-Marke und stieg auf 6.077.

Die Zahl der Infizierten kletterte von 46.638 auf 50.418, das sind 3.780 mehr als am Sonntag, teilte der Zivilschutz in Rom am Montag mit. Auch die Zahl der neu angesteckten Personen wuchs etwas langsamer als in den vergangenen Tagen. 3.204 Personen befinden sich auf der Intensivstation, das sind sechs Prozent aller Infizierten. 7.432 Patienten sind inzwischen genesen. Italien ist das weltweit am stärksten von der Coronavirus-Epidemie betroffene Land.

Spanien: Viele Ärzte und Pfleger infiziert

Im ebenfalls schwer getroffenen Spanien wurden 33.089 Corona-Infektionen gezählt, am Sonntag waren es noch 28.572. Insgesamt sind fast zwölf Prozent der Infizierten Mitarbeiter des Gesundheitssystems. Sie sollen im Rahmen des spanischen Test-Programms als erste untersucht werden. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 462 auf 2182. 87 Prozent der Toten seien mindestens 70 Jahre alt gewesen, sagte Simon.

USA: Erkrankungen schnellen in die Höhe

Nach Europa und Asien werden zudem die USA zunehmend zu einem Hauptschauplatz der Epidemie. Die Zahl der Erkrankungen ist etwa um den Faktor 20 auf über 40.000 in die Höhe geschnellt, Schutzmasken und Beatmungsgeräte werden knapp. Von New York bis nach Los Angeles an der Westküste unterliegt fast ein Drittel der 330 Millionen Amerikaner Ausgangsbeschränkungen. Viele Menschen fürchten wegen des wirtschaftlichen Einbruchs jetzt auch um ihre Jobs.

Der Bundesstaat New York ist bisher mit mehr als 15.000 SARS-CoV-2 Infektionen landesweit am schlimmsten betroffen. In der Metropole New York sind die meisten Geschäfte und viele Restaurants geschlossen, die Krankenhäuser sagen alle nicht-notwendigen Eingriffe ab. Die Stadt bemüht sich verzweifelt, mehr Intensivbetten zu schaffen.

Lombardei: Fast 10.000 Patienten in den Spitälern

In der Lombardei, der innerhalb des Landes am stärksten betroffenen Region, wurden um 320 Todesopfer mehr verzeichnet (insgesamt 3.456). Am Samstag war die lombardische Bilanz noch um 546 zusätzliche Toten an einem einzigen Tag gestiegen. Die Zahl der Infizierten in der Lombardei wuchs von 17.885 auf 18.919. 9.266 Menschen liegen in den lombardischen Krankenhäusern, 1.183 auf der Intensivstation, 41 mehr als im Vortag. 580 neue Infektionsfälle wurden in der schwer betroffene Stadt Bergamo gemeldet.

"Sehen Licht am Ende des Tunnels"

Als positiv betrachten die Gesundheitsbehörden, dass die Zahlen in der Millionenmetropole Mailand am Montag zum zweiten Tag in Folge etwas weniger als am Tag zuvor gestiegen sind. "Das ist die Zeit, um uns noch mehr anzustrengen, um die Zahl der neuen Infektionen weiterhin einzugrenzen, wir sehen Licht am Ende des Tunnels", sagte der lombardische Gesundheitsbeauftragte Giulio Gallera. Er warnte jedoch vor allzu großem Optimismus. "Es reicht nicht aus, zwei Tage eine Verlangsamung der Ansteckung zu sehen, um zu sagen, dass alles in Ordnung ist", sagte Gallera.

Nach der Lombardei sind nach wie vor die Emilia Romagna und Venetien die am stärksten betroffenen Regionen. In Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien starben bisher 54 Personen, die Zahl der Infizierten kletterte auf 771.

Die Sanitäter zahlen einen hohen Preis für ihren Einsatz im Kampf gegen die Pandemie. 17 Ärzte sind seit Beginn der Seuche vor einem Monat gestorben, darunter elf Hausärzte. Circa zehn Prozent aller Infizierten sind Sanitäter. In der Hauptstadt Bergamo haben inzwischen mehr als ein Fünftel der Ärzte sich selbst und ihre Familien infiziert. Das verschärft die ohnehin angespannte Lage zusätzlich. Im Krankenhaus Oglio Po bei Cremona sind 25 von 90 Ärzten infiziert.

Niederlande verschärft Maßnahmen

Die Niederlande haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie erheblich verschärft. Alle Veranstaltungen und Zusammenkünfte seien bis zum 1. Juni verboten, kündigte Justizminister Ferdinand Grapperhaus am Montag in Den Haag an. Bisher hatte ein Verbot von Veranstaltungen ab 100 Personen bis zum 6. April gegolten.

Strengere Regeln gelten auch für das Privatleben der Niederländer: Bürger sollen auch in ihren Wohnungen höchstens drei Gäste empfangen. Sie sollen nur noch allein einkaufen gehen. Das Versammlungsverbot gilt vorerst nicht für Kinder, sie dürfen draußen noch zusammen spielen. Nach den neuen Regeln dürfen Bürgermeister nun auch Strände, Parks und Zeltplätze schließen.

In den Niederlanden wurden bisher 4.749 Corona-Infizierte gemeldet und 213 Todesfälle (Stand 23. März).

WHO rief Länder zum "Angriff" auf

Das Coronavirus breitet sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch weltweit immer schneller aus. "Die Pandemie beschleunigt sich", warnte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. Es sei jedoch immer noch möglich, den Verlauf der Pandemie zu beeinflussen. Die Zahl der Infektionsfälle steigt Tedros zufolge immer schneller. Von den ersten gemeldeten Fällen bis zu 100.000 Fällen seien 67 Tage vergangen, erklärte Tedros. Nach elf weiteren Tagen seien es bereits 200.000 Fälle gewesen, und nach nur vier weiteren Tagen seien weltweit 300.000 Fälle erreicht worden.

Er betonte jedoch, die Welt müsse der Pandemie nicht "hilflos" zusehen. "Wir können den Verlauf dieser Pandemie ändern." Er rief die Länder zum "Angriff" auf: Alle Verdachtsfälle sollten getestet und auch die Kontaktpersonen der Betroffenen unter Quarantäne gestellt werden.

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1  Kommentar
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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 23.03.2020 20:53

Der Taube hörte, wie der Stumme sagte,
daß der Blinde sah, wie der Lahme tanzte.

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