Marokko will nach Spanien geflüchtete Kinder zurücknehmen
König Mohammed VI. habe den Behörden eine entsprechende Anweisung erteilt, teilten das Außen- und das Innenministerium am Dienstag mit. Marokko habe in der Sache zwar bereits mit Staaten in der EU zusammengearbeitet, die Verfahren in einigen Ländern hätten eine Rückführung aber verzögert.
Im Mai waren tausende Menschen von marokkanischem Gebiet aus in die nordafrikanische Enklave Ceuta in Spanien geflohen, was zu Streit zwischen den beiden Ländern führte. Die meisten Migranten, die nach Ceuta gelangten, waren schnell wieder nach Marokko zurückgeführt worden. Hunderte unbegleitete Minderjährigen bleiben aber zurück. In spanischen Medien hatte es zuletzt geheißen, Marokko nehme Migranten nicht im Einklang mit früheren Kooperationsabkommen zurück.
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez hatte am Montag erklärt, Marokko habe den Migranten-Ansturm auf die spanische Exklave als politisches Druckmittel provoziert. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind angespannt, weil Spanien einen Anführer der Separatistenorganisation Polisario zu einer Krankenhaus-Behandlung einreisen ließ. Die Polisario kämpft für die Unabhängigkeit der Westsahara-Region von Marokko. Spanien hatte bis 1975 die Kolonialherrschaft über die Westsahara.