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Marmarameer "totes Meer"

Von OÖN, 15. September 2021, 00:04 Uhr
Marmarameer "totes Meer"
Schleim am Marmarameer im Juni (dpa) Bild: dpa

ANKARA. Biologe: Bereits 60 Prozent der Spezies verschwunden

Die Schleimkatastrophe im türkischen Marmarameer hat deutliche Auswirkungen auf das Ökosystem des Binnenmeeres. "Insgesamt sind bereits 60 Prozent der Spezies verschwunden", sagte der Hydrobiologe Levent Artuz. Im Mai war die Schleimkatastrophe deutlich sichtbar ausgebrochen. Der Schleim trieb an vielen Stellen an der Oberfläche, wurde an Küsten gespült und machte etwa Fischern zeitweise das Fischen unmöglich.

Die Schleimmasse ist das Ausscheidungsprodukt bestimmter Algen. Sie setzt sich über kurz oder lang am Meeresboden ab. Die Algen vermehren sich etwa durch höhere Temperaturen, unbehandeltes Abwasser, das direkt ins Meer abgelassen wird und geringe Fließgeschwindigkeit.

Besonders für Organismen, die auf dem Meeresboden leben, hat das negative Folgen. Das Wachstum von Muscheln werde verlangsamt, weiche Korallen könnten von Schleim bedeckt nicht ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen, also das Wasser zu filtern, sagte Ekin Akoglu, Meeresbiologe der türkischen Odtü-Universität.

Auf lange Sicht nehme durch den fehlenden Sauerstoff auch das Zooplankton im Wasser ab, von dem sich viele Fische ernähren. Auch wenn der Schleim seit August nicht mehr sichtbar an der Oberfläche treibe, sei die Katastrophe keineswegs vorüber, sagte Mustafa Sari, Professor für Wasserressourcenmanagement an der türkischen Universität Bandirma Onyedi Eylül. Die Schichten seien abgesunken und hätten begonnen, sich zu zersetzen.

Ausbreitung befürchtet

Im Oktober seien die Bedingungen für eine neue Ausbreitung besonders günstig, sagte Sari. Er rechnet damit, dass im November abermals Schleim an der Oberfläche sichtbar sein werde. "Nach drei Jahrzehnten intensiver Verschmutzung ist das Marmarameer jetzt ein totes Meer", klagt Artuz. Er fürchtet, der Schleim könne sich auch auf das Schwarze Meer und die Ägäis ausweiten und warnt vor einer regionalen ökologischen Krise.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 15.09.2021 07:29

passt absolut zu der derzeitigen Politischen Lage der Türkei ! ALLES TOT !

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 15.09.2021 07:43

Deren Politik ist völlige Nebensache,
selbst zugefügt und schuld,
was mich erschüttert ist der zustand
des Meeres, deren Umwelt, sie rotten
sich selbst aus!

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Streuselkuchen (657 Kommentare)
am 15.09.2021 10:35

Nein, die Politik ist hier nicht Nebensache. Die Politik kann sehr wohl Einfluss auf den Umweltschutz nehmen oder eben auch nicht. Bei Erdogan trifft letzteres zu, er hält ja auch an der Schaffung einer Seestraße zwischen Schwarzem Meer und Marmarameer fest. Die katastrophalen Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht schiebt er ganz locker beiseite, als würde ihn das gar nix angehen.

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 15.09.2021 12:33

Da hätten sie schon recht, nur
deren Politik schafft es nicht, die
halten andere Dinge für wichtiger.
darum ist deren Politik nicht relevant!

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Streuselkuchen (657 Kommentare)
am 15.09.2021 12:59

Ich kann Ihre Argumentation nicht nachvollziehen, meines Erachtens ist das ein Widerspruch in sich.
Für die Relevanz an sich ist es wurscht, welche Entscheidungen getroffen werden. Aber sobald Entscheidungen fallen, sind diese in irgendeiner Form relevant. So wie es auch relevant ist, ob überhaupt irgendwas beschlossen wird, denn auch wenn man den Dingen einfach ihren Lauf lässt, ist das eine Entscheidung - nämlich für das Nichtstun.

Ich verstehe nicht, wie das falsche Handeln Erdogans irrelevant sein soll, das richtige aber relevant.

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