Maltas Regierung mitschuldig an Mord an Journalistin
VALLETTA. Knapp vier Jahre nach dem Autobombenanschlag auf eine Journalistin in Malta gibt eine unabhängige Untersuchungskommission der Regierung eine Mitschuld an dem Mord.
Die Spitze des Staates habe eine "Kultur der Straflosigkeit" geschaffen, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung durch einen amtierenden und zwei pensionierte Richter. Daphne Caruana Galizia war am 16. Oktober 2017 in ihrem Auto getötet worden.
Die 53-Jährige prangerte in ihrem Blog Korruption auf der Mittelmeerinsel an. Die Kommission kommt nun zu dem Schluss, dass klar sei, dass der Mord in direktem Zusammenhang mit Galizias Recherchen stehe. Der Staat habe es bewusst verabsäumt, die Gefahr für Galizia zu erkennen und dagegen vorzugehen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Geschäftsmann Yorgen Fenech, der enge Beziehungen zu hohen Regierungsvertretern unterhielt, hinter dem Mord steckte. Der ehemalige Regierungschef Joseph Muscat trat im Jänner 2020 nach der Verhaftung von Fenech zurück.