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Mächtige Frauen Opfer von Verschwörungskampagnen

Von nachrichten.at/apa, 08. Jänner 2022, 12:27 Uhr
Frankreichs First Lady Brigitte Macron Bild: epa

PARIS. Das jüngste Opfer ist Brigitte Macron.

Die Frau des französischen Präsidenten sei in Wahrheit ein Mann, lauteten Falschmeldungen im Internet. Ähnliche Behauptungen waren zuvor über die ehemalige First Lady der USA, Michelle Obama, und die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern verbreitet worden. Das sind nur einige wenige Beispiele für "zunehmende sexistische Online-Desinformationskampagnen", wie sie die Vereinten Nationen in einem Bericht anprangern.

Vor allem "Journalistinnen, Politikerinnen und Verfechterinnen der Geschlechter-Gleichstellung" seien betroffen, heißt es in dem UN-Bericht. Seit Monaten kursieren in Online-Netzwerken Nachrichten, wonach Brigitte Macron eine Transgender-Frau und als Jean-Michel Trogneux geboren worden sei. Trogneux ist Brigitte Macrons Geburtsname. Ende Dezember - wenige Monate vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich - ging das Gerücht wieder viral.

Die Falschmeldungen verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Auch wenn kaum jemand sie ernst nimmt - sie öffnen Beleidigungen, Verunglimpfungen und Cybermobbing Tür und Tor. Diese genderspezifischen Verschwörungskampagnen schadeten nicht nur den direkt Betroffenen, sagt Lucina Di Meco, feministische Aktivistin und Mitbegründerin von #ShePersisted, einer weltweiten Initiative zur Bekämpfung von Desinformation. Sie zielten darauf ab, Frauen und Minderheiten "zum Schweigen zu bringen und aus der politischen Sphäre zu verdrängen".

Solche Gerüchte haben "Auswirkungen auf das reale Leben", sagt Marylie Breuil, Mitglied des französischen feministischen Kollektivs Nous Toutes, das sich gegen sexistische und sexuelle Gewalt engagiert. Oft seien Belästigungen sowohl on- als auch offline die Folge, sagt Breuil. "Sie können Karrieren öffentlich exponierter Personen völlig zerstören."

Über Laura Boldrini, damalige italienische Parlamentspräsidentin, wurde 2013 behauptet, sie habe im Fernsehen in Unterwäsche getanzt. Die Folge waren tausende sexistische Beleidigungen, Vergewaltigungsdrohungen und pornografische Montagen.

Intidhar Ahmed Jassim, Kandidatin bei der Parlamentswahl im Irak Anfang 2018, musste ihre Kandidatur aufgeben, nachdem Internetnutzer das Gerücht verbreiteten, sie sei in einem Sexvideo zu sehen. So trage geschlechtsspezifische Desinformation zur "Erosion der demokratischen Institutionen" bei, sagt Di Meco von #ShePersisted.

Behauptungen über eine angebliche Transidentität oder Homosexualität verstärken auch die Stigmatisierung von Trans-Menschen und Homosexuellen. Die Falschmeldungen über Brigitte Macron lassen das Gerücht aus dem Präsidentschaftswahlkampf 2017 wieder aufleben, Macron selbst sei homosexuell.

Solche Desinformationskampagnen trügen höchstwahrscheinlich dazu bei, "dass in den letzten Jahren die gemeldeten Hassverbrechen gegen LGBTI+-Personen in Europa zugenommen haben", warnte das Europäische Parlament im Sommer. Brigitte Macron will nun gerichtlich gegen die Falschmeldungen vorgehen.

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7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Utopia (2.562 Kommentare)
am 09.01.2022 08:42

Erst wenn die Medien es nicht mehr interessant genug finden, so einem Thema einen Artikel zu widmen, haben die Menschen die notwendige Reife erlangt.

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 08.01.2022 20:36

Auch dieser Artikel zeigt wieder einmal, wie schwierig der Umgang mit dem Thema ist. Es lohnt sich, noch weiter zu differenzieren. Denn an sich sollte die Behauptung, jemand sei xy-sexuell in unserer angeblich so aufgeklärten und fortschrittlichen Gesellschaft gar kein Problem darstellen. Angenommen, E. Macron sei tatsächlich homosexuell, was auch immer das in diesem Zusammenhang bedeuten sollte, und seine Frau tatsächlich als Mann geboren, wo soll das Problem sein? Doch nicht etwa in der (vermeintlichen) Tatsache selbst. Sondern eher in den Reaktionen jener ultrakonservativen Starrköpfe, die über Leichen gehen um ihre rückständigen und menschenverachtenden Ansichten durchzusetzen. Die sind das Problem, nicht ob jemand möglicher Weise homosexuell oder transgender sein könnte. Der wahre Schlag ins Gesicht für LGBTQ_ Menschen ist ja gerade, dass es als undenkbar dargestellt wird, als "so jemand" überhaupt Präsident oder dessen Gemahlin sein zu können.

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supercat (5.327 Kommentare)
am 08.01.2022 14:06

jene Menschen die gezielte Verleumdungen über Personen in den sozialen Medien verbreiten mit dem Zweck deren Leben zu zerstören, gehören gejagd und bestraft. Interessant wäre, wie solch niederträchtige Personen in der Gesellschaft leben und aussehen.

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transalp (10.128 Kommentare)
am 08.01.2022 18:48

Weshalb, oder wer hat mich gesperrt?
Ich gab nur "Supercat" inhaltlich recht,
Meine Zustimmung.
.
Und fügte sinngemäß hinzu,
Das Personen, die solchen Unsinn in die Welt setzen, vermutlich
Erbärmlichen Würstchen sind,
die sich nur wichtigmachen wollen und sich in der Anonymität verstecken..
Erbärmlichen Gestalten..

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transalp (10.128 Kommentare)
am 08.01.2022 18:55

Daher komme ich zum Schluss,
so ein "Würstchen", so ein Niemand, hat mich oben gesperrt.
Vielleicht so ein Corona- Verharmloser, welche auch laufend Unsinn verbreiten???

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 08.01.2022 13:34

Der Artikel gehört doch unter Bezahlte Anzeigen,
er ist genau so Hirnverbrannt🤣

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willie_macmoran (2.649 Kommentare)
am 08.01.2022 13:05

"Die sozialen Medien unterscheiden sich von einem mittelalterlichen Marktplatz nur durch die Kommunikationsform. Am Ende gehts immer darum wer die hexe ist."

(D. Nuhr)

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