Kultur-Lockdown: Italiens Museen schließen, Uffizien-Chef kritisch
ROM. Als Maßnahme gegen die Verbreitung der Coronapandemie hat die italienische Regierung am Montag die Schließung von Ausstellungen und Museen in Italien angekündigt.
Der Beschluss wurde von Uffizien-Chef Eike Schmidt kritisiert. Museen seien sichere Orte ohne Menschenandrang, in denen die Schutzvorkehrungen streng eingehalten werden, argumentierte Schmidt.
"In den Uffizien hat es zuletzt keinerlei Ansammlungen gegeben, vor allem nicht in den letzten Wochen. Ich begreife aber, dass Museen für die Personen ein Grund sind, außer Haus zu gehen, was man vermeiden sollte. Natürlich halten wir uns an die Vorschriften", sagte Schmidt.
Der deutsche Museumsdirektor - für einige Zeit designierter KHM-Chef - bezifferte auf eine Million Euro Verluste pro Monat die Schließung der Uffizien während der Wintermonate. Die Uffizien seien jedenfalls bereit, mit Homeoffice das Onlineangebot aufzustocken. "Wir sind jetzt besser als im vergangenen Frühjahr gerüstet, uns Sonderprojekte online zu widmen", erklärte Schmidt.
Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte hat am Montag vor der Abgeordnetenkammer weitere restriktive Maßnahmen angekündigt. So will die Regierung Lockdowns in Coronahotspots beschließen. Damit soll dem Land ein Stillstand auf gesamtstaatlicher Ebene erspart werden. Es sei unvernünftig, Einschränkungen in Regionen zu erlassen, die von der Epidemie weniger belastet sind, erklärte der Premier. Der Regierungschef kündigte die Schließung der Einkaufszentren am Wochenende an. Von der Maßnahme ausgeschlossen seien Lebensmittelgeschäfte, Trafiken, Zeitungskioske und Apotheken, die sich dort befinden.
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