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Konzerne gehen mit Werbe-Boykott gegen Facebooks Umgang mit Hass vor

Von Peter Grubmüller, 30. Juni 2020, 00:04 Uhr
Konzerne gehen mit Werbe-Boykott gegen Facebooks Umgang mit Hass vor
Facebook-Chef Mark Zuckerberg Bild: APA/AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

NEW YORK. Das soziale Netzwerk erwägt nun, rassistische Anzeigen und Kommentare zu löschen.

Facebook schert sich nicht genug um Hasskommentare und abwertende Inhalte auf seinen Diensten. Deshalb haben US-amerikanische Bürgerrechtsorganisationen vor gut einer Woche die Initiative #StopHateForProfit (Stoppt Hass für Profit) ins Leben gerufen. Seit gestern sind es rund 100 Unternehmen, die ihre Werbung auf Facebook in den USA gestoppt haben. Darunter die geballte Macht etlicher Großkonzerne wie Coca-Cola, Starbucks, der britisch-niederländische Konsumgüterriese Unilever, der deutsche Persil-Hersteller Henkel, Honda, die Outdoor-Bekleidungsfirmen The North Face und Patagonia, die Messaging-App Viber und US-Mobilfunkbetreiber Verizon. Die meisten wollen diese Maßnahme auf die Facebook-Tochter Instagram sowie auf Twitter ausweiten.

"Es gibt keinen Platz für Rassismus in der Welt und keinen in den sozialen Medien", sagt Coca-Cola-Geschäftsführer James Quincey. Während der vorerst auf Juli befristeten Werbepause will Coca Cola seine Werbestrategien überprüfen und festlegen, ob Änderungen nötig sind. Und weiter: "Wir erwarten auch mehr Verantwortlichkeit und mehr Transparenz von unseren Social-Media-Partnern." Von Unilever heißt es: "Die polarisierte Atmosphäre erlegt Marken eine erhöhte Verantwortung auf, ein vertrauenswürdiges und sicheres digitales Ökosystem aufzubauen." Die Unilever-Produktpalette reicht von Lebensmittelmarken wie das Speiseeis Ben and Jerry’s bis hin zu Körperpflege-Marken wie Dove. In den USA zählt der Konzern zu den größten Werbekunden von Online-Netzwerken.

Wer steckt dahinter?

Zu den Initiatoren von #StopHateForProfit gehören allen voran die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) und die Anti Defamation League (ADL). Darüber hinaus engagiert sich mit der Mozilla Foundation (die unter anderem den Firefox-Webbrowser verantwortet) ein Tech-Riese und mit Sleeping Giant eine Organisation, die es sich ursprünglich zur Aufgabe gemacht hatte, das rechte Newsportal "Breitbart" in die Knie zu zwingen. Der Ansatz ist simpel: Facebook machte 2019 rund 71 Milliarden Dollar (rund 63 Milliarden Euro) Umsatz, 98,5 Prozent davon entfielen auf Werbeeinnahmen. Facebook hat sich seine Krise und den folgenden Einbruch an der Börse demnach selbst zuzuschreiben. Wenn nun weiterhin genug Unternehmen keine Werbung mehr auf Facebooks Plattformen schalteten, würde dies den CEO Mark Zuckerberg möglicherweise beeindrucken.

Offensichtlich ist dies eingetreten, obwohl sich Facebooks Leitung zuerst als gekränkte Unschuld geriert hatte, die nichts für den Schmutz könne, den sie in die digitale Welt befördert. Nun teilte Konzernchef Zuckerberg mit, Anzeigen und Kommentare löschen zu lassen, in denen behauptet werde, dass Menschen etwa einer gewissen Herkunft, Religion oder sexuellen Orientierung eine Gefahr für die Sicherheit oder Gesundheit darstellten. Inhalte von allgemeinem Interesse, die gegen die Regeln verstießen, würden nun gekennzeichnet. Darüber hinaus sollen nun alle Posts und Werbespots zu Wahlen mit einem Link zu maßgeblichen Informationen versehen werden. "Und es gibt keine Ausnahmen für Politiker", sagte Zuckerberg.

In den 72 Stunden vor der US-Präsidentschaftswahl am 3. November wolle Facebook zudem verstärkt falsche Behauptungen über den Ablauf der Wahl in Wahllokalen entfernen. Dennoch: Der Werbe-Boykott bleibt vorerst bestehen.

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Autor
Peter Grubmüller
Ressortleiter Kultur
Peter Grubmüller

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Alfred_E_Neumann (7.151 Kommentare)
am 30.06.2020 22:30

"Niemand zahlt so viel an Facebook wie die SPÖ"

https://www.addendum.org/news/facebook-werbung-spoe/

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 30.06.2020 18:26

Mein Eindruck war von Beginn an: diese (a)sozialen Medien sind Zeit - und Gelddiebe.
Und jene, die charakterlich ohnehin unterbelichtet sind, weil der Blick für Realitäten fehlt, gehen solchen Heilsbringern auf den Leim.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 30.06.2020 15:30

Facebook ist massiv linkslastig.

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MySigma (2.473 Kommentare)
am 30.06.2020 11:09

Dieses mal gilt es die Konzerne zu loben!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.06.2020 10:31

wenn sich die GROSSEN Konzerne einmischen ,profitiert auch der kleine Mann 👍😉

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penunce (9.674 Kommentare)
am 30.06.2020 08:05

Endlich ist die Kritik an Johnson vorbei, der Streit ums GB-Geld ist noch lange nicht beendet und bereits jetzt ist zu sehen, dass der Johnson richtig gehandelt (750 Milliarden-Kredit! grinsen ) und schon sind der Hass und Zuckerberg an der Reihe!

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( Kommentare)
am 30.06.2020 09:40

Soll man das verstehen? Um "Hate-Speech" geht's ganz sicher nicht.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 30.06.2020 07:55

Henkel inseriert künftig nur noch für sein Waschmmittel "Weißer Riese".

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lentio (2.769 Kommentare)
am 30.06.2020 07:00

Die rechte Hetze im OÖN Forum ist ebenfalls unerträglich...

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 30.06.2020 07:01

Die Linke auch .... da ist kein Unterschied

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lentio (2.769 Kommentare)
am 30.06.2020 07:09

Im Artikel geht es aber um rechte Hetze.

Die von Ihnen beschriebene linke Hetze habe ich in diesem Forum noch nicht erlebt. Sie können aber sicherlich Belege liefern?

Oder sind Sie ein rechter Hetzer?

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 30.06.2020 06:02

Zuckerberg?

Der größte Verbrecher des 21 Jahrhunderts

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spoe (13.496 Kommentare)
am 30.06.2020 06:58

Gesponsert von der SPÖ, mehr als alle anderen österreichischen Parteien zusammen.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 30.06.2020 07:35

das ist die dümmste Antwort, weil mein Posting mit Parteipolitik überhaupt nichts zu tun hat
Aber Sie sind sicher ein Genießer dieser "sozialen Medien"

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Alfred_E_Neumann (7.151 Kommentare)
am 30.06.2020 22:18

Dann erklären Sie uns als SPÖ-Schreiberling bitte, warum die SPÖ ihre Werbemillionen hauptsächlich bei Facebook ausgibt und gleichzeitig über diese bösen ausländischen Konzerne schimpft. Wie Sie gerade eben!

Irgendwie fehlt da die Linie, oder? Ein großes Glaubwürdigkeitsproblem!

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SRV1 (8.119 Kommentare)
am 30.06.2020 07:38

"Ein Grund für die höheren Ausgaben der SPÖ ist, dass die Partei im Vergleich zur politischen Konkurrenz auf Facebook über weniger Reichweite verfügt: mit 105.370 Abonnenten (Stand: 16.09.2019) liegt die Fan-Seite von Pamela Rendi-Wagner deutlich hinter Sebastian Kurz (810.040), Norbert Hofer (339.056) oder Heinz-Christian Strache (771.714). Um eine ähnlich hohe Reichweite zu erzielen, müssen die Sozialdemokraten daher sehr viel mehr Geld in die Hand nehmen."

https://www.addendum.org/news/facebook-werbung-spoe/

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tarzoon (143 Kommentare)
am 30.06.2020 07:42

wenn man viel mehr Geld ausgibt und dennoch um so viel weniger Zuspruch in Facebook hat, dann sagt das schon auch was aus, oder?

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Alfred_E_Neumann (7.151 Kommentare)
am 30.06.2020 22:22

Tarzoon, genau so ist es.

Die SPÖ gab Millionen für Facebook Werbung aus, während andere ihre kostenlosen Kanäle nutzen und damit mehr Reichweite erzielten.

Gleichzeitig schimpft die SPÖ über diese bösen ausländischen Internet Konzerne, sponsert diese aber gleichzeitig tatkräftig mit Steuergeldern.

Kein Wunder, dass diese Partei aktuell ihre Schulden nicht tilgen kann.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 30.06.2020 05:43

Bravo! Zwingt diese Konzerne in die Knie!

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