Kaum Fortschritt für Abkommen zu Plastikvermeidung
NAIROBI. Vertreter von 170 UN-Mitgliedsstaaten verhandelten sieben Tage lang in der kenianischen Hauptstadt Nairobi über ein Abkommen zur Eindämmung von Plastikmüll – doch Fortschritte gab es kaum.
Nach Angaben der UN-Umweltorganisation UNEP, die die Konferenz organisiert hatte, gibt es weiter viele offene Fragen. Man habe sich aber zumindest auf einen Ausgangspunkt für die mittlerweile vierte Verhandlungsrunde geeinigt, die im April 2024 im kanadischen Ottawa stattfinden soll. "Die Bremsmanöver und der Widerstand von ölproduzierenden Staaten wie Saudi-Arabien, Russland und Iran haben viel Zeit gekostet und die Verhandlungen beinahe vollständig zum Stillstand gebracht", sagte der WWF.
Im März 2022 hatten Vertreter der UN-Mitgliedstaaten beschlossen, ein globales Abkommen zum Umgang mit Plastik anzustreben. Es solle verbindliche Maßnahmen für den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen festlegen – von den hergestellten Mengen über das Design von Plastikprodukten bis hin zur Entsorgung und Wiederaufbereitung von Plastikmüll.
Nach Sitzungen in Uruguay und Frankreich fand vergangene Woche in Kenia die dritte von fünf Verhandlungsrunden statt. Die letzte und fünfte Verhandlungsrunde ist für November und Dezember 2024 in Korea geplant. Für Mitte 2025 strebte man die Verabschiedung eines Abkommens an.
Wenn das Meer leer ist und nichts mehr wächst, weil man das Wasser nicht verwenden kann, werden sie sicher munter. Aber dann ist es zu spät.
Warum muss man warten, bis alle gemeinsam etwas machen? Dass das der am wenigsten erfolgversprechende Weg ist, ist bekannt. Jedes Land kann verbieten, dass Plastikmüll eingeführt wird. Wenn die Industrieländer in ihrem eigenen Plastikmüll ersticken, werden sie eine Lösung finden müssen.