Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Italien setzt zwei deutsche Rettungsschiffe fest

Von nachrichten.at/apa, 02. Juni 2023, 21:19 Uhr
"Schwerste Tragödie des Jahres im Mittelmeer"
Immer wieder wagen Migranten die gefährliche Überfahrt. Bild: APA/AFP/ANDREAS SOLARO

ROM. Die italienischen Behörden haben am Freitag zwei deutsche NGO-Schiffe festgesetzt, die bei Rettungseinsätzen im zentralen Mittelmeerraum engagiert sind.

Der Crew der beiden Schiffe wird Verstoß gegen ein seit Jänner geltendes Regierungsdekret in Sachen Migration vorgeworfen, teilte die italienische Küstenwache in einer Presseaussendung mit.

Die "Sea Eye 4" traf am Freitag im mittelitalienischen Adria-Hafen von Ortona mit 49 Migranten an Bord ein, die bei zwei verschiedenen Einsätzen gerettet wurden. "Nachdem die 'Sea Eye 4' die erste Rettungsaktion in libyschen Gewässern durchgeführt hatte, verstieß sie gegen die Anweisung, den Hafen von Ortona so schnell wie möglich zu erreichen, und steuerte stattdessen auf ein anderes Migrantenboot zu, für das bereits ein Patrouillenboot der italienischen Küstenwache unterwegs war", teilte die italienische Küstenwache in einer Presseaussendung mit.

Lampedusa statt Trapani

Ein Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation "Mare Go" hat am Donnerstagabend 37 Migranten im zentralen Mittelmeer in Sicherheit gebracht. Sie landeten am Freitag auf Lampedusa, obwohl die italienischen Behörden dem Schiff das sizilianische Trapani als Landungshafen zugewiesen hatten. Dies berichtet die Hilfsorganisation per Twitter.

"Das Schiff hätte in Trapani landen sollen, das mindestens 32 Stunden Fahrt entfernt ist. Wir haben die Behörden darüber informiert, dass unser Schiff nicht in der Lage ist, die geretteten Personen so lange zu versorgen, und dass unsere Besatzung seit mehreren Tagen auf See ist, um Rettungsaktionen durchzuführen. Es wäre daher mit Blick auf das Wohlergehen der geretteten Personen und unserer Besatzung unzumutbar, so viele Stunden auf See zu bleiben. Deshalb haben wir beschlossen, Lampedusa anzusteuern", schrieb die Hilfsorganisation.

Bis zu 50.000 Euro Strafe

Der Beschluss des Kapitäns kommt der NGO teuer zu stehen. Das Schiff soll 20 Tage lang festgesetzt werden, außerdem muss die Organisation eine Strafe zahlen, die bis zu 50.000 Euro betragen könnte. "Wir haben gegen das Gesetzesdekret vom 2. Jänner der postfaschistischen Regierung Meloni verstoßen, das ein weiteres Instrument ist, um Menschen, die auswandern, ertrinken zu lassen", so die NGO.

Dies ist der erste Fall seit Inkrafttreten des Dekrets, in dem ein Rettungsschiff einen anderen als den zugewiesenen Hafen ansteuert. Die von der italienischen Regierung erlassenen Regeln schränken die Anzahl der Rettungen pro Ausfahrt der NGO-Schiffe ein. Damit soll die Zahl der Migrantenankünfte begrenzt werden.

Das Rettungsschiff "Life Support" hat unterdessen am Freitag ein Migrantenboot gerettet, das im libyschen Sabratah mit 29 Personen an Bord, darunter drei Frauen und ein Kind, ausgelaufen war. Dem Rettungsschiff wurde der Hafen Marina di Carrara in der Toskana zugewiesen, teilten die Behörden mit.

Bei Verstößen gegen die von der Regierung in Rom eingeführten Regeln sind Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro vorgesehen, im Wiederholungsfall auch die Beschlagnahmung des Schiffes. Unter der neuen italienischen Regierung der Rechtsaußen-Politikerin Giorgia Meloni, die seit Oktober amtiert, hat Italien den Kurs gegenüber NGOs, die im Mittelmeer Migranten aus Seenot retten, verschärft. Die Hilfsorganisationen werden beschuldigt, Schlepperei zu unterstützen. Seit Anfang 2023 sind bereits 50.000 Migranten nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen.

mehr aus Weltspiegel

Horrorszenario für Insektenhasser: Doppelte Zikaden-Invasion steht bevor

Mindestes 65 Tote bei schweren Unwettern in Pakistan

Schüsse an deutscher Schule: 15-jähriger wegen Mordes vor Gericht

Nach Überschwemmungen: Betrieb am Flughafen Dubai läuft wieder an

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
kapa (390 Kommentare)
am 03.06.2023 13:37

Die Schiffe gehören nicht festgesetzt sondern versenkt!!

lädt ...
melden
lesemaus (1.701 Kommentare)
am 03.06.2023 13:01

Italien ist schon lange überfordert und man kann es verstehen wenn die so agieren und Schiffe fest setzen.,kein Land will die Leute aufnehmen die übers Meer von den Deutschen wie bei Taxiständen abholt werden.Die machen schließlich nur gratis Urlaub hier.

lädt ...
melden
Pe22Ho10 (2 Kommentare)
am 03.06.2023 08:25

Richtig so Frau Meloni bleiben Sie Ihren Weg treu und lassen Sie sich vom "Gekrähe" der NGOs nicht beirren. Wer den Weg übers Mittelmeer wählt kennt das Risiko und ist bereit es einzugehen und deshalb trifft beim Scheitern auch nur ihn selbst die Schuld und niemand anderen! Würden diese Illegalen den legalen Weg gehen müssten sie (im schlimmsten Fall) nicht ihr Leben lassen. Europa kann nicht die ganze Welt retten!!!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen