Lage in Venedig spitzt sich zu: Markusplatz gesperrt
VENEDIG. Man habe sich zur Sperre des kompletten Markusplatzes entschlossen, um "die Sicherheit der Menschen nicht aufs Spiel zu setzen", sagte Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro.
Der Markusplatz ist der tiefste Punkt der Lagunenstadt und daher vom Hochwasser am stärksten betroffen. Brugnaro rief die Bewohnern auf, zu Hause zu bleiben und sich über den Wasserstand zu erkundigen.
"20 Zentimeter mehr Hochwasser haben den Unterschied gemacht und Venedig zerstört. Ich hoffe, dass uns der Heilige Markus (Schutzpatron Venedigs, Anm.) schützt. Wir haben öfters schon Hochwasser erlebt, doch diesmal ist es anders", betonte Brugnaro im Interview mit dem TV-Sender "Canale 5". Schulen waren genauso wie die Universität und mehrere Museen geschlossen. Brugnaro sprach von Schäden in der Größenordnung von einer Milliarde Euro.
Appell an Kreuzfahrtgesellschaften zu Spenden
Nach dem verheerenden Hochwasser in Venedig hat der Präsident der Hafenbehörde der nördlichen Adria, Pino Musolino, die Kreuzfahrtgesellschaften, deren Schiffe in der Lagunenstadt halten, zu Spenden aufgerufen. Diese sollen zur Behebung der schweren Unwetterschäden beitragen.
In einem an Freitag veröffentlichten Brief rief Musolino die Geschäftsführer der Reedereien auf, ein "konkretes Signal der Solidarität mit Venedig" zu geben. Dies würde dazu beitragen "Vertrauen" zwischen der Kreuzfahrtindustrie und der venezianischen Gemeinschaft aufzubauen, hieß es im Schreiben.
Als Reaktion auf die Kollision eines Kreuzfahrtriesen mit einem Ausflugsschiff in Venedig hatten in Venedig im Juni tausende Menschen gegen den Kreuzfahrttourismus demonstriert. Sie forderten, die großen Schiffe aus der Lagunenstadt zu verbannen. Die Regierung in Rom will sich bei einer am 26. November geplanten Tagung mit den durch Kreuzfahrtschiffe verursachten Problemen in Venedig befassen.
Die Europäische Volkspartei (EVP) hat inzwischen die EU-Kommission aufgerufen, Venedig den Zugang zum Solidaritätsfonds zu garantieren. Die EVP drängte auf die Einrichtung eines Fonds zum Schutz des Kulturerbes. Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, bezifferte die Schäden in der Lagunenstadt und Umgebung auf circa eine Milliarde Euro.
Neben der Behebung der Unwetterschäden ist Venedig auch mit vielen Absagen von Urlaubern konfrontiert. Der Touristikerverband Conftourismo beklagte schwere Schäden in Hotels, Ferienwohnungen und Badeanstalten. Auch viele Restaurants und Cafés hätten Schäden erlitten.
Inzwischen entspannt sich die Lage in Venedig nach dem neuen Hochwasser am Freitagvormittag allmählich. Der Markusplatz, der am Freitag aus Sicherheitsgründen geschlossen worden war, ist indes wieder zugänglich. Wegen einer neuen Schlechtwetterfront verbunden mit starkem Schirokko-Wind war das Hochwasser am Freitag auf 1,54 Meter über dem Meeresspiegel geklettert.
Noch keine Entwarnung
Am Freitag wird mit einem Pegelhöchststand von 145 Zentimetern über dem normalen Meeresspiegel gerechnet. In der Nacht auf Mittwoch war das Wasser allerdings noch deutlich höher gestanden - es war ein Rekordwert von 187 Zentimetern registriert worden. Am Donnerstagvormittag war der Pegel dann auf 113 Zentimeter gesunken. Die Schulen sollen geschlossen bleiben, der Dogenpalast schließt ebenfalls.
Die UNESCO-Welterbestadt wurde in dieser Woche vom schwersten Hochwasser seit Jahrzehnten heimgesucht. Mehr als 80 Prozent der historischen Stadt stehen unter Wasser. Besserung ist nicht in Sicht: Im ganzen Norden Italiens, aber auch in anderen Landesteilen werden für die nächsten Tage weiter heftige Niederschläge erwartet. Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht abzusehen. Am Freitagabend werden die Pegelstände laut italienischer Nachrichtenagentur Ansa aber zunächst einmal auf rund 100 Zentimeter zurückgehen.
Am Donnerstag hatte die italienische Regierung den Notstand für die Lagunenstadt beschlossen. Damit werden 20 Millionen Euro an Soforthilfen freigegeben. Privatleute können mit Soforthilfen von 5.000 und Geschäftsleute von 20.000 Euro rechnen.
Getrieben durch heftigen Wind war der Wasserstand in der Nacht auf Mittwoch auf 187 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel gestiegen. Das war der höchste Wert seit 1966. Wegen der Überschwemmungen gab es laut Hotelverband Federalberghi Veneto bereits viele Absagen von Urlaubern.
Wissenschaftler führen die zunehmenden Fluten in Venedig auf den Klimawandel zurück, der den Meeresspiegel steigen lässt. In der Stadt ist ein Streit über den mangelnden Flutschutz entbrannt. Ein Milliarden-Projekt mit dem Namen "Mose" - kurz für "Modulo Sperimentale Elettromeccanico" - sollte eigentlich schon 2014 in Betrieb gehen. Ein Korruptionsskandal verzögerte das umstrittene Mammutwerk.
Video: Venedig unter Wasser
Rom versprach rasche Hilfe
Gestern hat in Venedig das große Aufräumen begonnen. Während das Meerwasser langsam zurückging, begannen die Bewohner und Inhaber verwüsteter Geschäfte mit der Prüfung der Zerstörung, die die schwerste Überschwemmung seit dem Jahr 1966 hinterlassen hat. Die Regierung in Rom versprach rasche Hilfe.
Bürger, die Schäden erlitten haben, sollen sofort eine Entschädigung in der Höhe von 5000 Euro erhalten, bei Geschäftsinhabern soll der Betrag bis auf 20.000 Euro steigen, versprach Premier Giuseppe Conte. Die Touristikbranche beklagt hohe Verluste. Unzählige Urlauber hätten ihren Urlaub in der Lagunenstadt storniert. Circa 25 Gondeln, die Wahrzeichen Venedigs, trugen schwere Schäden davon und müssen repariert werden.
Bürgermeister Luigi Brugnaro bat die UNO um Hilfe und schlug die Gründung einer UN-Klimawandel-Agentur mit Sitz in Venedig vor. "Venedig muss zu dem Ort werden, wo Wissenschafter, Experten und Politiker auf globaler Ebene beraten. Venedig ist ein Symbol für die ganze Welt. Wir sind die vorderste Grenze im Einsatz gegen den Klimawandel. Wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren", sagte der Mitte-rechts-Politiker.
langsam trinken 😳
... Wasser kalt!
Ingenieure meinen das umstrittene korruptionsbelastete Milliarden-Projekt mit dem Namen "Mose" wird auch nicht viel bringen, der Meeresspiegel steigt zu schnell
Mose hätte das aktuelle Ereignis verhindert.
Sollte bereits seit 2014 in Betrieb sein.
Offenbar sind BER Ingenieure am Werk.
jetzt gibt's koan Kaffee um 50 euro ...
Was passiert in Venedig jetzt mit den Einwohnern, werden die zu Flüchtlingen?
Und wohin werden sie geschickt?
... geschickt?
Wohl in die oberen Stockwerke 😎
In Venedig sind 75 Prozent der Immobilien in ausländischer Hand wie Russen Araber Deutsche.....
Okey,
Sie kommen zu uns!
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