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Hitze und Brände in südlichen Urlaubsländern wüten weiter

Von nachrichten.at/apa   01.August 2021

In Griechenland mussten 16 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, weil sie Rauch eingeatmet hatten. In der türkischen Ferienregion Bodrum mussten wegen drohender Flammen mehrere Dörfer evakuiert werden, unter den Betroffenen waren auch Touristen. Auch Süditalien kämpfte gegen massive Brände in den Urlaubsregionen.

Griechenland wurde weiterhin von einer Dauerhitzewelle heimgesucht. Zudem sind wegen der Trockenheit zahlreiche Brände ausgebrochen. Mindestens 16 Menschen mussten wegen Atemwegsbeschwerden in Krankenhäusern der Halbinsel Peloponnes behandelt werden, berichtete das Staatsfernsehen am Sonntag. Mehrere Häuser im Raum der Kleinstadt Egion wurden zerstört. Die Brände konnten Sonntag früh eingedämmt werden. Die Brandgefahr bleibt aber wegen der Dürre hoch, warnte der Zivilschutz.

Bis zu 45 Grad in Griechenland

Unterdessen dauert die "historische Hitzewelle" - wie zahlreiche Meteorologen sie bezeichnen - an. Nachdem in den vergangenen Tagen die Thermometer Werte bis 43 Grad zeigten, wurden am Sonntag stellenweise Temperaturen um die 45 Grad erwartet. Am Montag und Dienstag soll es einen neuen Höhepunkt geben, teilte das griechische Wetteramt am Sonntag mit. Schlimm ist, dass es auch nachts vor allem in den Ballungszentren heiß mit Temperaturen über 30 Grad bleibt.

Griechenland kühlt seine Touristen in den größeren Städten mit Sprinkleranlagen. 

Die Städte öffneten klimatisierte Hallen für die Bewohner, die zu Hause keine Klimaanlage haben. Arbeiten im Freien sollten so weit wie möglich reduziert werden, hieß es vom Arbeitsministerium. Tierschutzvereine riefen die Einwohner auf, Wasser für streunende Tiere an schattigen Orten bereitzustellen und die Wassernäpfe immer wieder aufzufüllen. Wann die Hitze nachlassen wird, ist unklar. Einige Meteorologen befürchteten, diese gefährliche Situation könnte bis zu zwei Wochen andauern.

Acht Tote in der Türkei

Auch in der Türkei kämpften tausende Einsatzkräfte den fünften Tag in Folge gegen schwere Waldbrände. In der Nacht auf Sonntag wurden in der Ferienregion Bodrum mehrere Dörfer evakuiert, wie der Bürgermeister Ahmet Aras sagte. Die Menschen seien unter anderem mit Booten über das Meer in Sicherheit gebracht worden. Aus einem östlichen Vorort Bodrums seien am Samstagabend auch 100 russische Touristen in Sicherheit gebracht worden, wie das russische Generalkonsulat in Antalya auf Facebook mitteilte. Sie seien in neue Hotels umquartiert worden und außer Gefahr.

In Manavgat richteten die Brände großen Schaden an. 

Seit Mittwoch kämpft die Türkei mit den schwersten Waldbränden seit Jahren. Am Samstagabend waren nach Angaben von Forstminister Bekir Pakdemirli noch neun von mehr als 100 Bränden aktiv. Aktive Brandherde gab es etwa in den süd- und westtürkischen Provinzen Antalya und Mugla. Starke Winde erschwerten die Löscharbeiten. Die Brände haben nach offiziellen Angaben bisher mindestens acht Todesopfer gefordert - sieben Menschen starben in Antalya und eine Person in Marmaris. Hunderte wurden verletzt.

Unterstützung von Nachbarländern

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte die betroffenen Regionen und sicherte den Geschädigten am Samstagabend schnelle Hilfe zu. Die Anzahl von Löschflugzeugen sei mit der Unterstützung von Russland, dem Iran und der Ukraine auf 16 erhöht worden, sagte er. Die türkische Regierung steht seit Tagen in der Kritik, weil das Land zwar über zahlreiche Helikopter, aber nicht über einsatzfähige eigene Löschflugzeuge verfügt. Erdogan zufolge sind auch 45 Löschhubschrauber, Drohnen und Tausende Einsatzkräfte im Einsatz.

Ein Brand in Marmaris sei von Kindern verursacht worden, sagte Erdogan. Die Ermittlungen zur Ursache der anderen Brände würden fortgesetzt, auch Brandstiftung werde nicht ausgeschlossen. Die Türkei leidet derzeit ebenfalls unter einer Hitzewelle. Auch für die kommenden Tage sind in den betroffenen Regionen Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius vorhergesagt.

Dramatische Szenen an der Adria

Dramatische Szenen spielten sich am Sonntag in der mittelitalienischen Adria-Stadt Pescara ab, in deren südlichem Teil ein schwerer Brand ausbrach. Betroffen war ein bekannter Pinienhain, die Flammen erreichten die Häuser. Einige Menschen, die gegen die Flammen kämpften, wurden verletzt. Badegäste flüchteten vom Strand. An den Stränden kam es zu einer Massenpanik, da der Wind Funken aus dem brennenden Wald bis zum Strand wehten.

Bewohner rannten mit Eimern und Gartenschläuchen auf die Straße, um ihre Häuser zu retten, während die Flammen immer näher rückten. Löschflugzeuge und Dutzende von Feuerwehrleuten waren im Einsatz. "Wir mussten mehrere Häuser und sogar Badeanstalten wegen des Rauchs evakuieren. Das größte Problem ist der heiße Wind. Der Hubschrauber der Feuerwehr versucht, den Schaden zu begrenzen", betonte der Bürgermeister von Pescara, Carlo Masci, der die Löscharbeiten koordinierte.

Feuer auf italienischen Inseln

Schwere Brände tobten am Sonntag auch auf Sizilien, in Apulien sowie in der süditalienischen Provinz Campobasso. Seit Tagen lodern vor allem in Süditalien und auf den großen Inseln Feuer. Auch der Westen Sardiniens war besonders betroffen. Dort brannten Wälder und Häuser ab. Rettungskräfte mussten Menschen in Sicherheit bringen. Trockenheit, Hitze und starke Winde sorgen immer wieder dafür, dass sich die Brände ausbreiten.

Seit Tagen lodern vor allem in Süditalien und auf den großen Inseln Feuer. Neben Sizilien ist auch der Westen Sardiniens besonders betroffen. Dort brannten Wälder und Häuser ab. Rettungskräfte mussten Menschen in Sicherheit bringen. Trockenheit, Hitze und starke Winde sorgen immer wieder dafür, dass sich die Brände ausbreiten.

In Südeuropa bedrohen Waldbrände zahlreiche Urlaubsregionen – Bilder aus den betroffenen Gebieten sehen Sie in dieser Galerie: 

TOPSHOT-GREECE-FIRE

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Bild 1/29 Bildergalerie: Immer mehr Waldbrände in Urlaubsregionen

Ätna spuckt Lava und Asche

Ausgerechnet jetzt sorgt mit Lava und Rauchschwaden der Vulkan Ätna auf Sizilien für ein Naturschauspiel. Der Ausbruch begann am Samstagabend und zog sich bis in die Nacht zu Sonntag, wie das nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) in Catania, am Fuße des Vulkans, mitteilte. Lava und Asche schossen aus dem Krater auf der Südost-Seite des mehr als 3.300 Meter hohen Berges. Der Qualm stieg gemessen am Meeresspiegel bis zu fünf Kilometer in den Nachthimmel.

Auch Bulgarien wird seit Tagen von einer zweiten Hitzewelle in diesem Sommer geplagt. Im Großteil des Landes galt am Sonntag die zweithöchste Warnstufe Orange für Temperaturen über 40 Grad. In der Hauptstadt Sofia war es bereits am Mittag drückend heiß. Ein Großbrand wütete bei Haskowo im Süden auf einem schwer zugänglichen Gelände mit Laubwald und Gebüsch. Das Feuer wurde am Sonntag unter Kontrolle gebracht, könnte sich aber wegen der Dürre schnell wieder ausbreiten, wie die Feuerwehr warnte. Die Hitzewelle in dem Balkanland soll den Prognosen zufolge in der kommenden Woche weiter andauern.

Die Badeorte am Schwarzen Meer boten etwas Erfrischung bei angenehmeren Temperaturen knapp über 30 Grad, wie Medien in Sofia berichteten. Das Meereswasser ist allerdings schon seit Tagen mit etwa 26 Grad sehr warm.

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