Georgische Transgender-Aktivistin getötet
TIFLIS. In Georgien ist kurz nach Verabschiedung eines international hochumstrittenen LGBTQ-Gesetzes eine bekannte Transgender-Aktivistin getötet worden.
Wie das georgische Innenministerium erklärte, wurde die als Model, Schauspielerin und Influencerin aktive Kesaria Abramidze am Mittwoch in ihrer Wohnung "mit mehreren Messerstichen" getötet. Demnach nahm die Polizei den Freund Abramidzes als Tatverdächtigen fest.
Ihm wird Mord mit "besonderer Grausamkeit und aufgrund des Geschlechts" zur Last gelegt. Die 37-jährige Abramidze, der im Onlinedienst Instagram 500.000 Menschen folgten, war in Georgien die erste prominente Persönlichkeit, die öffentlich über ihre Geschlechtsumwandlung sprach. Sie vertrat die Kaukasusrepublik im Jahr 2018 beim internationalen Modelwettbewerb Miss Trans Star International.
Kurz nach Verabschiedung von LGBTQ-Gesetz
Die Tötung erfolgte am Tag nach der Verabschiedung eines von der EU und Menschenrechtsorganisationen als Einschränkung der LGBTQ-Rechte kritisierten Gesetzes über die "Familienwerte". Es gibt nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch keine Hinweise auf eine Verbindung zu dem Gesetz.
Das Gesetz ähnelt der russischen Gesetzgebung zur Einschränkung von LGBTQ-Rechten - und verbietet unter anderem Geschlechtsangleichungen, Adoption durch homosexuelle oder Transmenschen und erklärt im Ausland geschlossene gleichgeschlechtliche Ehen für ungültig auf dem georgischen Staatsgebiet. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
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