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Flugzeugkollision über Washington: Mehrere Eiskunstläufer waren an Bord

Von nachrichten.at/apa, 30. Jänner 2025, 12:09 Uhr
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Bild: ANDREW HARNIK (APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/ANDREW HARNIK)

WASHINGTON. Nach der Kollision eines Passagierflugzeugs mit einem Militärhubschrauber beim Landeanflug über der US-Hauptstadt Washington gibt es kaum Hoffnung auf Überlebende.

Mehrere Leichen seien aus dem eiskalten Wasser des Flusses Potomac geborgen worden, erfuhr Reuters aus dem Umfeld der Rettungskräfte am Donnerstag. Insgesamt waren 67 Menschen an Bord. Der Sender CBS spricht von 18 bisher geborgenen Toten.

Nach Angaben des US-Eiskunstlaufverbands waren etwa 15 seiner Sportler an Bord des Regionaljets von American Airlines, der aus Wichita im Bundesstaat Kansas kam. Auch Athleten aus Russland seien in der Maschine gewesen, berichteten russische Staatsmedien. An Bord des Black-Hawk-Hubschraubers befanden sich drei Soldaten. US-Präsident Donald Trump deutete an, dass er die Hubschrauber-Besatzung und den Tower für den Absturz verantwortlich macht.

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Offizielle Angaben zu Todesopfern gab es zunächst nicht. US-Senator Roger Marshall aus Kansas sagte jedoch auf einer Pressekonferenz auf dem Reagan-Flughafen, dass es "wirklich hart ist, wenn man wahrscheinlich über 60 Menschen aus Kansas gleichzeitig verliert". Russland sprach den Angehörigen seiner Staatsbürger inzwischen sein Beileid aus. Die früheren Weltmeister im Eiskunstlauf, Jewgenia Schischkowa und Wadim Naumow, seien an Bord gewesen.

Funkverkehr: Hubschrauberbesatzung wusste von Flugzeug

Eine Webcam des Kennedy Centers in Washington zeigte um 21.47 Uhr (Ortszeit) eine Explosion in der Luft über dem Fluss. Anschließend war ein brennendes und schnell sinkendes Flugzeug zu sehen. Aus dem Funkverkehr zwischen dem Tower und dem Hubschrauber geht hervor, dass dessen Besatzung wusste, dass sich das Flugzeug in der Nähe befand. Taucher hätten inzwischen einen der beiden Flugschreiber, die sogenannte Black Box, aus dem Potomac gezogen, berichtete CBS. Darin werden Daten gesammelt und auch der Funkverkehr und die Kommunikation im Cockpit mit aufgezeichnet.

  • Video: ORF-Korrespondent Christophe Kohl berichtet darüber, dass es wenig Hoffnung gibt, nach dem Unglück noch Überlebende zu finden:

Am Reagan-Airport versammelten sich Menschen, die auf Nachrichten zum Schicksal ihrer Angehörigen warteten. Von den Behörden gebe es aber kaum Angaben, sie informierten sich eher aus den Medien, sagten einige von ihnen. Eine Frau sagte offenbar mit Blick auf eine ihr nahestehende Person, sie wisse nicht, ob sie in dem Flugzeug gewesen sei. Dann brach sie in Tränen aus. Hamaad Raza sagte einem Lokalsender, seine Frau habe ihm eine Nachricht geschrieben, dass sie in 20 Minuten landen werde. Seine Antwort habe nicht mehr vollständig an ihr Handy übermittelt werden können. "Da habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt."

US-Präsident meint, Unglück hätte verhindert werden müssen

Trump schrieb auf seinem Portal Truth Social, der Hubschrauber sei über einen längeren Zeitraum direkt auf das Flugzeug zugeflogen. "Es ist eine klare Nacht, die Lichter des Flugzeugs leuchteten, warum ist der Hubschrauber nicht hoch oder runter gegangen oder hat gedreht?" Der Tower hätte der Besatzung des Helikopters sagen müssen, was zu tun ist, anstatt zu fragen, ob sie das Flugzeug gesehen hat. "Das ist eine schlimme Situation, die anscheinend hätte verhindert werden müssen. NICHT GUT!!!"

Der Leiter der Feuerwehr der amerikanischen Hauptstadt, John Donnelly, sagte auf einer Pressekonferenz, dass mindestens 300 Rettungskräfte im Einsatz seien. "Die Bedingungen da draußen sind für die Einsatzkräfte extrem hart." Es sei kalt und windig. Ob es Überlebende gebe, wisse man noch nicht.

Flugzeug stürzte 1982 in Potomac

Nach dem Unglück wurden Erinnerungen an 1982 wach: Ebenfalls nahe dem damaligen Washington National Airport stürzte am 13. Jänner 1982 eine Boeing 737 der Air Florida kurz nach dem Start ab. Die Maschine streifte erst eine Brücke und fiel dann in den eisbedeckten Potomac. 78 Menschen starben, davon vier am Boden. Fünf Menschen überlebten das Unglück. Als Ursache gilt Vereisung der Tragflächen und Triebwerke.

Zuletzt stürzte in den USA im Jahr 2009 ein Passagierflugzeug mit einer vergleichbaren Anzahl an Personen an Bord ab wie jetzt - in der Nähe von Buffalo im Bundesstaat New York. Damals kamen alle 49 Insassen sowie ein Mensch am Boden ums Leben. Zu den tödlichsten Flugzeugabstürzen in den USA zählt der American-Airlines-Flug 191 vom 25. Mai 1979. Am Chicago O'Hare International Airport fiel während des Starts ein Triebwerk ab, 271 Menschen an Bord und zwei am Boden starben.

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