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Flugzeugabsturz: Für Ukraine Triebwerksdefekt als Ursache nicht fix

Von nachrichten.at/apa, 08. Jänner 2020, 12:29 Uhr
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Bildergalerie 173 Tote nach Flugzeugabsturz im Iran
Bild: AFP

TEHERAN. In einer neuen Erklärung führte die ukrainische Botschaft im Iran nicht mehr Triebwerksversagen als Absturzursache auf. Der ukrainische Ministerpräsident meinte auf die Frage, ob das Flugzeug von einer Rakete abgeschossen worden sein könnte, er rate von Spekulationen ab, bis die Absturzursache offiziell feststehe.

Die ukrainische Fluggesellschaft Ukraine International Airlines machte inzwischen erste Angaben zur Maschine. "Es war eines unserer besten Flugzeuge, mit einer ausgezeichneten zuverlässigen Mannschaft", betonte der Präsident des Unternehmens, Jewgeni Dychne, sichtlich bewegt am Mittwoch in Kiew.

Den Angaben nach hatte die Maschine nach dem Start bereits eine Höhe von 2.400 Metern erreicht. "Die Wahrscheinlichkeit für einen Fehler der Besatzung ist minimal", betonte der Vizepräsident der Fluggesellschaft Igor Sosnowski. Die Boeing des Typs 737-800 NG sei 2016 neu an die Ukrainer ausgeliefert worden. Erst am Montag hätte das Flugzeug eine reguläre technische Überprüfung ohne Probleme absolviert.

Lesen Sie dazu auch: Wie sich der Flugzeugabsturz im Iran auf den Flugverkehr auswirkt.

Alle 173 Insassen tot

Eine ukrainische Passagiermaschine ist am Mittwoch in der Früh in der Nähe des Imam-Khomeini-Flughafens der iranischen Hauptstadt Teheran abgestürzt. Nach Angaben der Hilfsorganisation iranischer Halbmond kamen alle Insassen ums Leben. Ein Sprecher sagte am Mittwochmorgen im iranischen Staatsfernsehen, es seien alle 173 Passagiere und Crewmitglieder getötet worden.

Nach dem Absturz der Boeing 737 hatte die iranische Nachrichtenagentur ISNA zunächst von 180 Insassen berichtet. Russischen Medien zufolge war die Maschine von Ukraine International Airlines (MAU) auf dem Weg von Teheran nach Kiew und stürzte kurz nach dem Abflug ab.

Die iranische Luftfahrtbehörde führte den Crash auf einen technischen Defekt zurück, wie der iranische Nachrichtensender Chabar unter Berufung auf einen Sprecher der Behörde berichtete. Wie diese so kurz nach dem Absturz am Mittwochmorgen zu dem Schluss eines Technikfehlers als Ursache kam, blieb zunächst offen.

Boeing reagierte kurz nach dem Absturz mit einem Tweet: "Uns sind die Medienberichte aus dem Iran bekannt und wir tragen gerade mehr Informationen zusammen."

Die um kurz nach 05.00 Uhr Ortszeit gestartete Maschine mit der Flugnummer PS752 stürzte ersten Erkenntnissen zufolge in ein offenes Feld nahe dem Teheraner Vorort Parand. Das Flugzeug hätte gegen 08.00 Uhr Ortszeit in der ukrainischen Hauptstadt Kiew landen sollen.

Kurz nach den iranischen Raketenangriffen auf Militärstützpunkte im Irak hatte die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA US-Flugzeugen die Nutzung des Luftraums in Teilen des Nahen Ostens untersagt. Über dem Persischen Golf, dem Golf vom Oman, im Irak und im Iran dürften in den USA registrierte Flugzeuge "wegen erhöhter militärischer Aktivitäten und steigender politischer Spannungen" nicht mehr operieren, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag (Ortszeit). Es gebe ein erhöhtes Risiko, das ein Flugobjekt falsch identifiziert werde.

Video: Erste Aufnahmen von der Absturzstelle.

Unklar, ob Zusammenhang mit USA-Konflikt besteht

Ob ein Zusammenhang des Absturzes der ukrainischen Maschine mit der weiteren militärischen Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und den USA besteht, war zunächst völlig unklar. Wenige Stunden zuvor hatte es einen iranischen Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak gegeben. Die vom US-Verteidigungsministerium bestätigten Attacken auf die amerikanisch genutzten Militärstützpunkte Ain al-Asad und eine Basis in Erbil in der Nacht auf Mittwoch gelten als Racheakte für die Tötung des iranischen Top-Generals Qassem Soleimani durch einen US-Luftschlag in Bagdad vom Freitag.

Zwar hatten örtliche schiitische Milizen, die vom Iran unterstützt werden, die US-Stützpunkte im Irak zuletzt häufiger mit technisch einfacheren Raketen angegriffen. Ein direkter Angriff aus dem Iran markiert jedoch eine neue Eskalationsstufe im Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Der Iran und die USA hatten sich seit Tagen mit martialischen Drohungen überzogen und jeweils drastische Reaktionen auf aggressives Handeln der Gegenseite in Aussicht gestellt.

Russische Politiker: Ermittlungen abwarten

Nach dem Absturz eines ukrainischen Passagierflugzeugs im Iran hat der russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow vor voreiligen Schlüssen zur Unglücksursache gewarnt. Es sollten die Ermittlungen abgewartet werden, schrieb er auf Facebook. Nur die könnten klären, ob zum Beispiel ein Pilotenfehler, eine technische Störung oder ein Angriff für den Absturz verantwortlich seien.

"Aufrichtiges Beileid an alle Angehörigen und Freunde der Opfer, ungeachtet der Staatsangehörigkeit. Wir trauern mit den Menschen in der Ukraine", schrieb der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Russischen Föderationsrat, dem Oberhaus des Parlaments. Die Beziehung zwischen Russland und der Ukraine ist seit Jahren zerrüttet.

Der Außenpolitiker Leonid Sluzki warnte der Agentur Interfax zufolge davor, den Absturz für politische Zwecke gegen den Iran zu nutzen. Er äußerte sich vor dem Hintergrund des Atomkonflikt des Irans mit den USA. Russland hatte wiederholt zum Dialog mit Teheran aufgerufen.

Die iranische Luftfahrtbehörde führte das Unglück auf einen technischen Defekt zurück, wie der iranische Nachrichtensender Chabar unter Berufung auf einen Sprecher der Behörde berichtete. Wie diese so kurz nach dem Absturz Mittwochfrüh zu dem Schluss eines Technikfehlers als Ursache kam, blieb zunächst offen.

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