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Explosion in Beirut: "Es war wie ein zweites Hiroshima"

Von nachrichten.at/apa, 05. August 2020, 19:35 Uhr
Luftaufnahmen zeigen den zerstörten Hafen.  Bild: (AFP)

BEIRUT. Nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut steht die Stadt unter Schock. Caritas-Mitarbeiter berichten über Zerstörungen, die jenseits jeder Vorstellungskraft liegen und "multiple Krisen".

Die Zahl der Toten stieg auf mindestens 113, meldete das libanesische Rote Kreuz am Mittwoch. Mindestens 4.000 Menschen wurden verletzt, Hunderttausende obdachlos. Helfer suchten in den Trümmern nach weiteren Opfern. Dutzende Menschen würden noch vermisst, hieß es am Mittwochabend. Die Ermittler suchten weiter nach der Ursache für die gewaltige Detonation, möglicherweise wurde sie durch eine sehr große Menge im Hafen gelagertes Ammoniumnitrat ausgelöst.

Die Explosion hat auch die Büros der Caritas im Libanon schwer getroffen. Türen und Fenster wurden von der Druckwelle durch die Räume geschleudert, Scheiben zersplitterten, die Einrichtung wurde vielfach zerstört. Die Mitarbeiter hätten sich aber nur kleinere Verletzungen zugezogen, sagte Rita Rhayem, Direktorin der Caritas Libanon, am Mittwoch.

Videoaufnahmen zeigen die gewaltige Explosion:

Die Zerstörungen in der Stadt würden jedoch jenseits der Vorstellungskraft liegen. "Das war wie ein zweites Hiroshima. Viele Menschen haben alles verloren. Es gibt unzählige Verletzte und noch viel mehr Obdachlose - und noch immer finden die Rettungskräfte im Schutt Menschen", berichtete Rhayem. "Es war ein Glück, dass die Explosion nach Büroschluss passiert ist." Wären die Menschen alle noch in den Büros gewesen, wäre die Zahl der Opfer wohl noch viel höher ausgefallen.

Die Katastrophe in Bildern:

Bildergalerie: Explosion in Beirut: Viele Tote und Tausende Verletzte

Explosion in Beirut: Viele Tote und Tausende Verletzte
(Foto: - (AFP)) Bild 1/36
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Bildergalerie: Der Tag nach der Katastrophe: Halb Beirut liegt in Trümmern

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1 (Foto: AZIZ TAHER (X03545)) Bild 1/26
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Schule schwer getroffen

Auch eine von der Caritas unterstützte Schule wurde schwer getroffen. "Zum Glück waren zum Zeitpunkt der Explosion keine Kinder mehr vor Ort." Die Spitäler in Beirut seien noch immer völlig überlastet. Zwei Krankenhäuser in der Nähe des Hafens wurden durch die Druckwelle schwer in Mitleidenschaft gezogen. "Strom, Telefon und Internet sind immer wieder ausgefallen. Die Krankenhäuser haben die hohe Zahl an Verletzten kaum bewältigen können." Am Dienstagabend seien zunächst nur die absoluten Notfälle behandelt und operiert worden. "Alle anderen mussten warten", so Rhayem.

Eine ihrer Kolleginnen der Caritas Libanon habe nur einige Minuten vor der Explosion ihren Schreibtisch verlassen, um in die Küche zu gehen. "Ihr Laptop wurde vom Tisch geschleudert, Tür und Fenster schlug auf ihrem Schreibtisch ein und zerschlug das Holz. Es ist ein pures Glück, dass sie noch am Leben ist", sagte die Caritas-Libanon-Direktorin.

"Verschärft den Missstand weiter"

Man habe noch am Dienstag damit begonnen, in einem der am stärksten betroffenen Stadtviertel Zelte aufzustellen und Menschen mit Essen, Trinkwasser, Hygienematerial und anderen Nothilfegütern zu versorgen. Das Unglück treffe das Land schwer, die Lage im Libanon sei zuletzt zunehmend dramatisch gewesen, sagte Rhayem. Sie sprach von einer "multiple Krise" - auch ohne Explosion: Zu Nahrungsmittelknappheit, Flüchtlingskrise und der Covid-19-Pandemie komme eine Wirtschaft im freien Fall nach unten. Armut und Arbeitslosigkeit seien enorm.

"Überall dort, wo es jetzt schon Mangel gibt, verschärft die Explosion den Missstand weiter", erklärte auch Claudia Prantl, Leiterin der Auslandshilfe der Caritas Salzburg. "Das betrifft vor allem die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten. Der Libanon ist von Importen abhängig und mit dem Hafen von Beirut wurde die wichtigste Infrastruktur für Lieferungen zerstört." Menschen, die vorher schon armselig gehaust hätten, könnten ihre Häuser nun gar nicht mehr bewohnen und seien auf die Versorgung mit dem Nötigsten angewiesen.

Der Libanon ist ein Schwerpunktland der Auslandshilfe der Caritas Salzburg. Diese bat am Dienstag dringend um Spenden, um den Menschen im Libanon rasch helfen zu können. Spendenkonto: Raiffeisenverband Salzburg, IBAN AT11 3500 0000 0004 1533, BIC RVSAAT2S, Verwendungszweck: Beirut Nothilfe

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21  Kommentare
21  Kommentare
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eulenspiegel (724 Kommentare)
am 06.08.2020 08:44

Wer war in Hiroshima dabei? So einen Schmarrn schreiben.

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betterthantherest (33.965 Kommentare)
am 05.08.2020 21:35

Vor knapp 100 Jahren ist den BASF ein vergleichbares Unglück passiert.

Alter Schwede. Die armen Einwohner. Die bleiben auf ihrem Schaden sitzen.

Eine Glaserei in Beirut hat jetzt goldenen Boden.

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Rapid09 (2.610 Kommentare)
am 05.08.2020 21:31

Ich bin kein Experte, aber wenn ich mir die Videos ansehe, scheint es dass zuerst ein Lager mit Feuerwerkskoerpern Feuer gefangen hat. Einige davon sind dann auf das Ammoniumnitrat Lager gefallen, was dann die 2. Explosion verursacht hatte. Ein simpler Unfall wegen unfachgemaesser Lagerung. Fuer die Verschwoerungstheoretiker wahrscheinlich leider nicht genug.

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 05.08.2020 20:56

Mir tun diese Menschen einfach nur noch leid.
Harren da aus, eingebettet zwischen den Erzfeinden Iran und den Saudis,
über die ich hier nicht schreiben darf was ich von denen halte.
Unterdrückt von der Hisbollah.
Dennoch wollen hundertausende dort ein halbwegs normales
Leben führen, haben sich (bescheidene) Existenzen aufgebaut.
Rennen nicht beim ersten Lüfterl davon, wie hunderttausende
andere, Stichwort scheinbar "verfolgte" im eigenen Land,
nur um Asyl zu rufen.

Diese Menschen dort haben jahrzehntelang nichts anderes erlebt als
Bürgerkrieg, Terror, Korruption, Misswirtschaft, Gewalt!

Denen muss unmittelbar geholfen werden.
Vor Ort!

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betterthantherest (33.965 Kommentare)
am 05.08.2020 21:35

Die Chinesen werden zuschlagen.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 05.08.2020 23:16

Ja leider, kann gut sein.

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Lamborghini44 (1.972 Kommentare)
am 05.08.2020 20:16

Wenn man in diesem völlig zurrütteten Land über 2700 Tonnen hochexplosives Ammoniumnitrat, fast frei zugänglich lagert, darf man sich nicht wundern, dass eines Tages diese Katastrophe passiert.

Trump sprach inzwischen schon von einem Anschlag, nun nicht ganz abwegig, wahrscheinlich haben ja auch potentielle Attentäter von diesem Lager Kenntnis gehabt.

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jack_candy (7.845 Kommentare)
am 06.08.2020 22:30

Trump spinnt mal wieder unverantwortlich rum. Gerade bei der ohnehin sehr angespannten und extrem komplizierten innenpolitischen Lage im Libanon kann das wirklich gefährlich werden.

Ein Anschlag kann bei so etwas nie völlig ausgeschlossen werden. Aber der orange Irre sollte lieber die Klappe halten, wenn er keine hieb- und stichfesten Beweise hat. Aber ihm wäre es wahrscheinlich völlig egal, wenn er mit solchen dummen Äußerungen Missverständnisse, Verdächtigungen und letztlich neue bewaffnete Auseinandersetzungen provoziert.

Wenn es stimmt, dass das Zeug seit Jahren dort gelagert wurde (angeblich beschlagnahmte Ware von einem Schiff), dann hätte das auch in jedem anderen Land passieren können.

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eulenspiegel (724 Kommentare)
am 05.08.2020 20:15

Wer war in Hiroshima dabei? So einen Schmarrn schreiben.

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Lamborghini44 (1.972 Kommentare)
am 05.08.2020 20:26

Sie haben recht, dieser Vergleich ist absolut nicht zulässig.
In Hiroshima gab es übrigens über 130 000 Tote.

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ReaderI (1.675 Kommentare)
am 05.08.2020 19:36

Was für eine Katastrophe...aber das hält natürlich einige Poster wieder nicht davon ab, ihre unglaublich dummen und geschmacklosen Kommentare abzugeben, da wird einem ganz übel bei so viel Blödheit....tut mir leid!

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123_einmal_eins (400 Kommentare)
am 05.08.2020 19:09

Beirut ist vorher auch schon ein Schutthaufen gewesen. Die verlangen jetzt sicher Milliarden Dollar vom Westen denn wäre Israel nicht, wäre dieses Unglück sicher nicht passiert. Oder es hat ein Glaubensbruder absichtlich gemacht, dann ist aber sicher auch Israel Schuld.

Ab jetzt müssen aber alle 10x am Tag zu Allha Beten, der Hilft ihnen sicher und Bestraft die Kuffar im Westen.

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123_einmal_eins (400 Kommentare)
am 05.08.2020 19:23

Das was jedenfalls schon vorstellbar ist das die Israelis wussten das die PL damit Bomben bauen und es kurzerhand Sabotiert haben. Ist dann reine Notwehr der Israelis.

Oder sie sind einfach Unfähig Explosive Materialien für den Bombenbau Fach und Sachgerecht zu Lagern. Geliefert hats vermutlich der Iran-.

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jack_candy (7.845 Kommentare)
am 05.08.2020 17:33

So tragisch dieses Unglück auch ist: Bemerkungen wie "zweites Hiroshima" und "halb Beirut liegt in Trümmern" sind so übertrieben, dass sie die Berichterstattung schon fast unglaubwürdig machen.

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 05.08.2020 20:52

Wirklich? Ist das so?
Nun, sie sollten etwas mehr recherchieren.
Habe mir zuerst einen Artikel in der ARD angesehen.
Wenn man sieht, dass auch in 10km Entfernung noch alles unbewohnbar ist,
ist der Vergleich zulässig.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 05.08.2020 17:15

Auf diesem Kontinent ist so gut wie kein Land lebensfähig... mit oder ohne Explosion

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gutmensch (16.697 Kommentare)
am 05.08.2020 18:47

Auf diesem Kontinent liegen Länder wie China, Japan.... 😉

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 05.08.2020 18:57

tja, lauter unfähige Kontinent-Besitzer und nicht lebensfähig! Ma, zeitweise haut`s mich aus die Socken wegen den Ösel`s. (-:

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 05.08.2020 17:07

Der Libanon war einmal ein 'blühendes' Land.
Was daraus geworden ist (durch Religion/Politik) konnte man verfolgen.

Und jetzt das noch.
Sprachlos....

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betterthantherest (33.965 Kommentare)
am 05.08.2020 21:36

Auch Syrien war einst ein blühendes Land.

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susisorgenvoll (16.665 Kommentare)
am 06.08.2020 04:16

Afghanistan ebenso ...

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