Erstes schwimmendes AKW startet in Arktis
MURMANSK. Das erste schwimmende Atomkraftwerk, die "Akademik Lomonossow", hat von der russischen Hafenstadt Murmansk abgelegt.
Das Schiff mit zwei Atomreaktoren an Bord soll in zwei Monaten an seinem 5000 Kilometer entfernten Zielort in Sibirien ankommen. Die Reisezeit hängt nicht nur vom Wetter ab, sondern auch von der Masse an Eis auf der Route. Das schwimmende AKW soll vor allem schwer zugängliche Regionen mit Strom und Wärme versorgen und Energie für die Gas- und Ölbohrinseln auf See liefern.
Das millionenschwere Projekt ist aber umstritten. Umweltschützer warnen vor einer möglichen Katastrophe im Polarmeer und bezeichnen die Anlage als "schwimmendes Tschernobyl" oder "Atom-Titanic". Es sei unmöglich, das AKW vollständig vor äußeren Bedrohungen zu schützen, sagte Wladimir Sliwjak von der Umweltorganisation Ecodefense. "Leider ist das eine sehr riskante Technologie."