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Erdbeben erschütterten Zagreb: Verletzte und schwere Schäden

Von nachrichten.at/apa, 22. März 2020, 10:30 Uhr
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Bildergalerie Erdbeben erschütterte Zagreb
Bild: Reuters

ZAGREB. Bei dem Erdbeben, das Sonntagfrüh die kroatische Hauptstadt Zagreb erschüttert hat, wurden nach ersten Berichten 17 Menschen verletzt.

Medien zufolge fielen Ziegel von den Dächern, Fassaden bekamen Risse, Mauern stürzten ein und Trümmer beschädigten parkende Autos. Auch die Kathedrale im Zentrum, das Wahrzeichen der Stadt, wurde beschädigt - eine der beiden Turmspitzen fiel aus mehr als 100 Metern Höhe zu Boden.

Das European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) gab die Stärke des ersten Bebens um 6.24 Uhr mit 5,3, die des zweiten Bebens um 7.01 Uhr mit 5,0 an. Die Zentren der beiden Beben lagen sieben beziehungsweise zehn Kilometer nördlich von Zagreb.

In Zagreb, das von dem stärksten Erdbeben in den letzten 140 Jahren erschüttert wurde, haben die Behörden die Bewohner aufgefordert, vorerst nicht in ihre beschädigten Wohnungen zurückzukehren. Vor allem ältere Gebäude in der Innenstadt wurden stark beschädigt. Um die Trümmer von den Straßen zu beseitigen, wurde laut Medien auch die Armee eingesetzt.

Der kroatische Premier kündigte an, dass die Bauexperten umgehend damit beginnen werden, die betroffenen Gebäude auf ihre Sicherheit zu prüfen. Eine Bewertung der Situation sollte es am Nachmittag geben, hieß es.

Bei dem Erdbeben wurde ein 15-jähriges Mädchen schwer verletzt. Das Mädchen befindet sich in kritischem Zustand, hieß es aus dem Kinderspital, wo sie behandelt wird, berichtete die Nachrichtenagentur Hina. Zunächst hatte es geheißen, die Jugendliche sei gestorben.

Medienberichten zufolge fielen durch das Erdbeben Ziegel und Rauchfänge von den Dächern, Fassaden bekamen Risse, Mauern stürzten ein und Trümmer beschädigten parkende Autos. Auch Spitäler wurden beschädigt, die Zagreber Geburtenklinik wurde evakuiert. Von der Kathedrale im Zentrum, dem Wahrzeichen der Stadt, fiel eine der beiden Turmspitzen aus mehr als 100 Metern Höhe zu Boden. Einige Teile der Stadt blieben ohne Strom.

AKW Krsko nicht betroffen

Das in Slowenien gelegene Atomkraftwerk Krsko, das sich etwa 50 Kilometer nordöstlich von Zagreb befindet, blieb von dem Erdbeben unbetroffen. "Das Atomkraftwerk funktioniert trotz des Erdbebens sicher", teilte der Betreiber des von Slowenien und Kroatien gemeinsamen betriebenen AKW mit.

In der Anlage, die weiterhin mit voller Kraft in Betrieb bleibe, werden präventive Checks durchgeführt, hieß es weiter. Das slowenische Infrastrukturministerium teilte unterdessen via Twitter mit, dass die Experten im AKW Krsko Analysen gemäß Protokolle durchführen und es bisher nicht erforderlich gewesen sei, die Anlage abzuschalten. "Es gibt keine Konsequenzen oder Gründe für eine Abschaltung", hieß es.

Nach dem Erbeben in Kroatien von Sonntagfrüh sind in Österreich wieder Forderungen nach einer Schließung des slowenischen Atomkraftwerks Krsko laut geworden. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sowie steirische Landespolitiker und FPÖ-Umweltsprecher Walter Rauch verwiesen erneut auf das Sicherheitsrisiko, das die Anlage darstelle.

"Dieses Mal ist vielleicht alles gut gegangen, aber was ist beim nächsten Mal?", fragte Kaiser Sonntagvormittag in einer Aussendung, der Umstieg auf alternative Energiequellen sei mittel- und langfristig "alternativlos". Der steirische Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang (SPÖ) und Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) forderten die Schließung des AKW: "Die Konstruktion des im Jahr 1981 in Betrieb genommenen Atomkraftwerks in Krsko ist auf eine maximale Laufzeit von 40 Jahren ausgelegt. Daher muss der Betrieb spätestens im Jahr 2023 enden."

De steirische Landtagsklubobfrau der Grünen, Sandra Krautwaschl meinte, das Erdbeben beweise einmal mehr, wie gefährlich das AKW Krsko sei, der "Schrottmeiler" dürfe keine Zukunft haben. Und FPÖ-Umweltsprecher Rauch sagte, das Erdbeben in Kroatien solle ein "Weckruf für Slowenien" sein, das AKW herunterzufahren und zu schließen: "Auch der geplante Zubau eines zweiten Atomreaktors darf nicht zur Umsetzung kommen."

Beben auch in Linz spürbar

Das Erdbeben beschädigte am Sonntag im Norden Kroatiens mehrere Gebäude. "Es hat über zehn Sekunden gedauert", sagte ein Zeuge. "Es war bei weitem das Stärkste, das ich je gefühlt habe." Es habe mehrere Nachbeben gegeben. 

In Österreich sei laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) nicht mit Gebäudeschäden zu rechnen. Die Bevölkerung in der Steiermark und im südöstlichen Teil Kärntens habe die Erschütterungen "großräumig deutlich verspürt". Auch in weiter entfernten Städten wie Villach, Salzburg, Linz und Wien sei das Beben vor allem in höheren Stockwerken wahrgenommen worden.

Der kroatische Innenminister Davor Bozinovic mahnte die Bevölkerung über Twitter, wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus Abstand voneinander zu halten. Die kroatische Seismologin Ines Ivancic sprach von einem starken Beben. Die Schäden könnten noch nicht abgeschätzt werden.

Erdbeben erschütterte Zagreb
Bild: Reuters
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7  Kommentare
7  Kommentare
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eulenspiegel (724 Kommentare)
am 22.03.2020 12:29

AKW nicht betroffen wer das glaubt........

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klettermaxl (6.833 Kommentare)
am 22.03.2020 15:10

Das Atomkraftwerk ist auf einer Erdbebenlinie erbaut. Das wurde zum Zeitpunkt seiner Errichtung und auch nachher noch massiv kritisiert.

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Palemoon (231 Kommentare)
am 22.03.2020 10:59

Gott sei Dank keine Tote.

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ej1959 (1.950 Kommentare)
am 22.03.2020 10:56

wahnsinn, auch das noch

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restloch (2.553 Kommentare)
am 22.03.2020 10:51

Ein positiver Aspekt der Coronakrise: Keine Menschen unmittelbar betroffen. Nicht auszudenken, was bei belebter Innenstadt passiert wäre. Dass der sog. Balkan immer wieder Schauplatz schwerster Erdbeben ist, ist uns nicht so wirklich bewusst. Eine erdbebensichere Bauweise wäre wichtig.

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DetlefvonSeggern (270 Kommentare)
am 22.03.2020 10:09

Und dies in Zeiten der Corona Krise. Schlimmer kann es auch für die Betroffenen Menschen nicht kommen, welche nun auch noch von dieser Naturkatastrophe in Mitleidenschaft gezogen werden. Macht dies aber nach wie vor deutlich, das die Menschheit auf plötzlich auftretende Naturkatastrophen wie Seuchen jeglicher Art, keinen Einfluss nehmen kann. Seuchen wie Naturkatastrophen, welche schon seit Bestehen der Menschheit von sich Reden gemacht haben. Und dran wird sich auch in unserem technisch - wie medizinisch hochentwickelten Zeitalter des 21. Jahrhunderts, nichts wesentliches ändern.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 22.03.2020 10:03

Help Croatia!

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