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"Er war wehrlos": Schwarzer stirbt nach Polizeikontrolle in USA

Von nachrichten.at/apa, 24. Jänner 2023, 06:48 Uhr
FILES-US-JUSTICE-RACISM-POLICE-MURDER-TRIAL
(Symbolbild) Bild: CABALLERO-REYNOLDS / AFP

MEMPHIS. Erneut sorgt in den USA ein Polizeieinsatz für Entsetzen, in dessen Folge ein schwarzer Mann ums Leben gekommen ist.

Der 29-jährige Tyre Nichols sei mehrere Minuten lang von den Einsatzkräften zusammengeschlagen worden, sagte einer der Anwälte der Familie, Antonio Romanucci, bei einer Pressekonferenz am Montag (Ortszeit). Nichols war der Polizei zufolge Anfang Jänner in der US-Metropole Memphis im US-Staat Tennessee wegen "rücksichtslosen Fahrens" angehalten worden. Den Angaben nach war es dabei zu "Konfrontationen" gekommen - der Mann starb wenige Tage später im Krankenhaus. Am Montag konnte sich die Familie des Opfers das Video des Polizeieinsatzes anschauen. "Er war wehrlos. Die ganze Zeit. Er war eine menschliche Piñata für diese Polizeibeamten", sagte Anwalt Romanucci im Anschluss. Er nannte das Vorgehen der Polizei rassistisch. Eine Piñata kann eine Figur sein, auf die zumeist Kinder mit Stöcken einschlagen, bis Süßigkeiten rausfallen.

Die Polizei erklärte einen Tag nach der Kontrolle, am 8. Jänner, in einer Mitteilung, dass es zu einer "Konfrontation" gekommen sei, als die Einsatzkräfte den 29-Jährigen stoppten. Dieser sei schließlich zu Fuß geflüchtet, dabei sei es dann zu einer weiteren "Konfrontation" gekommen, schrieb die Polizei, ohne konkrete Angaben zu machen. Der Verdächtige habe schließlich über Kurzatmigkeit geklagt und sei ins Krankenhaus gebracht worden. Dort erlag er seinen Verletzungen. Die Polizei entließ mittlerweile fünf an dem Einsatz beteiligte Beamte unter anderem wegen "übermäßiger Gewaltanwendung". Das Video des Vorfalls ist bisher noch nicht öffentlich gemacht worden, soll aber in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.

"Mein Sohn war ein guter Junge", sagte die Mutter des 29-Jährigen, RowVaughn Wells, bei der Pressekonferenz. Er sei leidenschaftlicher Skateboarder gewesen. "Er wollte einfach nur nach Hause kommen. Er war zwei Minuten vom Haus entfernt, als sie ihn anhielten", schilderte Wells. Die Polizei habe ihn "ermordet".

Ein weiterer Familienanwalt, Ben Crump, verglich den Fall mit Rodney King. In Los Angeles wurde der Schwarze 1991 nach einer Verfolgungsjagd von der Polizei zusammenschlagen. Der Freispruch der Beamten führte damals zu Unruhen mit Dutzenden Toten. "Im Gegensatz zu Rodney King hat Tyre nicht überlebt", sagte Anwalt Crump. Das Video des Einsatzes von Anfang Jänner sei "entsetzlich" und "abscheulich". "Ihr könnt nicht weiterhin junge Schwarze bei Verkehrskontrollen umbringen", sagte Crump.

In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Polizeieinsätzen ähnlicher Art. Stellvertretend steht dafür der Fall von George Floyd: Im Mai 2020 war der Afroamerikaner bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben gekommen. Der Fall führte damals zu landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Seitdem gibt es immer wieder Bestürzung über ähnliche Fälle.

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12  Kommentare
12  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Infoplus (1.147 Kommentare)
am 24.01.2023 18:31

3 Tote pro Tag durch die Polizei 2022 https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-01/usa-statistik-tote-polizeigewalt?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

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zeroana (1.503 Kommentare)
am 24.01.2023 17:02

Vermutlich gibts jetzt gleich Antifa-Randale um von Bidens Problemen abzulenken.

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Stichling (370 Kommentare)
am 24.01.2023 13:24

Bedauerlich so ein Fall. Eigentlich nur wegen Nichtigkeiten (zumindest für mein Rechtsempfinden), wie rücksichtslosem Fahrens und sodann Flucht zu Fuß. Eigenartig, dass aber hier in diesem Fall Rassismus angesprochen wird. Das leider verstorbene Opfer ein Afroamerikaner, die angeblichen Täter, fünf ebensolche afroamerikanische Polizisten. Was soll man dazu noch sagen? Ist es etwa so, dass die Quote der strafbaren Handlungen in Amerika, begangen durch Afroamerikaner im prozentualem Verhältnis zum Bevölkerungsanteil mit weißen Amerikanern, exorbitant hoch ist?

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klettermaxl (6.830 Kommentare)
am 24.01.2023 18:16

Das ist das Erbe von Sklavenhandel, Rassenhass und strukutrellem Rassismus bis heute. USA the land of the brave and free, you've whipped the Philippino, now you rule the western sea.

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DLiner (1.064 Kommentare)
am 24.01.2023 11:24

So eine massive Bergab-Bewegung wie dort...

Die Jugendlichen, die nicht in eine der täglichen Schießereien geraten, verlieren sie ans Fentanyl. Der "American Dream"...

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Orlando2312 (22.311 Kommentare)
am 24.01.2023 10:17

Das Gefährlichste, das dir in den USA über den Weg laufen kann, ist ein Polizist.

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 24.01.2023 10:56

Nicht nur in den USA, noch viel mehr in vielen Staaten Lateinamerikas.

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klettermaxl (6.830 Kommentare)
am 24.01.2023 18:21

Kindischer Ablenkungsversuch.

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MThommy (879 Kommentare)
am 24.01.2023 08:02

Failed state!

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MonacoFranze (599 Kommentare)
am 24.01.2023 09:07

Ja, ähnlich wie Frankreich, Belgien und.a.

Wir sind auch bereits auf dem besten Weg dorthin........

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 24.01.2023 10:55

Polizeigewalt gegen Afroamerikaner*innen ist in den USA absolut nichts Neues. Im Gegensatz zu früher wird jetzt darüber berichtet, und diese Berichte erregen Aufmerksamkeit. Vor 60, 70 Jahren hat niemand darüber berichtet, weil Afroamerikaner automatisch schuldig waren.

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klettermaxl (6.830 Kommentare)
am 24.01.2023 18:23

Und? Was bringt mir das, wenn ich umgebracht wurde? Diese amerikanische "Demokratie" braucht wirklich keiner. Kein Vorbild.

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