Ein Luxusbunker für die letzten Tage
Wohlhabende Amerikaner bereiten sich in ehemaligen Raketensilos auf das Überleben einer Katastrophe vor.
Der Weg zu den "Survival Condos" führt vorbei an grasenden Kühen durch die endlosen Weiten Kansas’. Ein Windrad markiert den Eingang zu dem ehemaligen Raketenbunker der US-Air-Force, vor dem ein bewaffneter Mann Wache schiebt. Willkommen in Glasco, offizielle Adresse der Nachbarschaft steinreicher "Prepper", die sich hier auf die Endzeit vorbereiten.
"Prepper" heißen Personen, die sich vor einem Weltkrieg, Atomterrorismus, Bioattacken, Meteoriteneinschlägen, Extremwetter oder politischen Katastrophen schützen wollen. "Seit der Amtsübernahme Donald Trumps haben wir Anrufe von Leuten bekommen, von deren Interesse wir vorher nichts wussten", sagt Larry Hall dem Sender CBS, der einen Blick in die Luxus-Wohnungen tief unter der Erde werfen durfte. Der Eingang zu den 15 in den Ex-Raketensilo gebauten Stockwerken wird durch zwei 8000 Kilo schwere Stahltüren geschützt. Ein Aufzug bringt die Bewohner in die Apartments, deren Markenzeichen offene Kamine, Jacuzzis und HD-Fernseher sind, die als virtuelle Fenster live Bilder von draußen auf die Wände projizieren.
"Das ist hier alles andere als klaustrophob", sagt Hall, der eine typische Dreizimmerwohnung für 2,3 Millionen Dollar verkauft. Der Preis beinhaltet Zugang zu einem unterirdischen Swimmingpool mit Rutschbahn und Wasserfall, einer Kletterwand, einem Kino, einer Lounge und einer Schießbahn. "Wir wollen ein Stück Normalität vermitteln, wenn die Welt draußen außer Kontrolle gerät", sagt Hall.
Im Fall der Fälle können die bis zu 75 Bewohner der "Survival Condos" sogar ihr eigenes Gemüse anbauen. Die Energie kommt von einem Windrad und Dieselgeneratoren. Diese haben Kraftstoff für 2,5 Jahre. Und gegen unerwünschte Eindringlinge können sich die Bewohner mit einem Griff in das eigene Waffenlager verteidigen.
18-Millionen-Dollar-Luxusbunker
Trotz des Preisschilds und den monatlichen Unterhaltskosten von 2600 US-Dollar hatte Hall kein Problem, Käufer zu finden. Damit ist der Ex-Pentagon-Mitarbeiter nicht allein. Das Geschäft mit der Katastrophe blüht in den USA. In Las Vegas ließ sich Avon-Cosmetics-Vorsitzender Girard Henderson für 18 Millionen Dollar einen Untergrundbunker mit Luxusküche und Holzfeuerstelle einrichten. Aber auch Bezieher von Normaleinkommen wie Kiki Bandilla, sie ist Krankenversicherungsagentin, treffen Vorsorge. Kiki kaufte sich in Colorado in die "Fortitude Ranch"-Nachbarschaft ein. Einem Reporter der New York Times erzählte sie, dass dies eine vernünftige Entscheidung gewesen sei. "Ich will nicht auf den Staat angewiesen sein", sagt sie mit Blick auf nahende Katastrophen.
"Angst verkauft sich besser als Sex", sagt der Anthropologe John W. Hoopes von der "University of Kansas". Er bezeichnet die Silo-Apartments von Glasco als "Überlebenspornografie".
Entwickler Hall, der in die Survival Condos 20 Millionen Dollar investiert hat, fühlt sich durch den Erfolg seines ersten Projekts so ermutigt, dass er nun ein zweites angeht. Auf der Interessentenliste sollen auch Angehörige des saudischen Militärs stehen, die darum gebeten haben, einen Landeplatz für Helikopter und eine Untergrundmoschee einzuplanen.
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war am zdf ein dokufilm , mit der titel
warten auf den weltuntergang - prepper in der usa
war recht interessant.