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Drogenbericht: Coronakrise veränderte Markt und Konsum

Von nachrichten.at/apa, 22. September 2020, 14:23 Uhr

LISSABON/WIEN. Dealer agierten online und lieferten nach Hause, "Gesellschaftsdrogen" wie Kokain oder MDMA wurden weniger nachgefragt.

Die Coronakrise und besonders die Ausgangsbeschränkungen in vielen Ländern Europas im Frühjahr 2020 haben den Drogenmarkt und die Situation der Konsumenten stark verändert. Dealer und ihre Abnehmer nutzten verstärkt das Darknet, Social-Media-Plattformen sowie Paket- und Heimlieferdienste, wie der am Dienstag in Lissabon veröffentlichte Europäische Drogenbericht 2020 zeigt. Zahlreiche Drogenhilfeeinrichtungen waren zur Aufgabe oder Einschränkung ihrer Tätigkeit gezwungen.

In ganz Europa wurden heuer "in Friedenszeiten beispiellose restriktive Maßnahmen unterschiedlichen Ausmaßes ergriffen", hält die EU-Drogenbeobachtungsstelle EMCDDA in ihrem 25. Jahr der Beobachtung der Drogensituation in der Europäischen Union fest. Die anschließenden Lockerungen und Aufhebungen der Vorgaben hätten die Bedingungen für eine allmähliche Rückkehr zur Lage vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie geschaffen. Allerdings sei die Situation weiterhin instabil, da die Pandemie viele zentrale Politikbereiche beeinflusst hat, darunter auch die Drogenpolitik.

"Die Covid-19-Pandemie hatte unmittelbar störende Auswirkungen auf den Drogenkonsum, das Drogenangebot und die Drogenhilfeeinrichtungen und brachte die besonderen Bedürfnisse von Menschen, die Drogen konsumieren, ans Licht", betonte EMCDDA-Direktor Alexis Goosdeel in einer Aussendung. Organisierte Banden änderten rasch ihr Vorgehen, da der Straßenverkauf von Drogen durch die Einschränkung der Bewegungsfreiheit schwierig war. Auf Großhandelsebene nahm der Schmuggel auf dem Luftweg ab. Die Herstellung synthetischer Drogen und der Cannabisanbau in Europa waren dagegen von den Lockdowns weitgehend unbeeinflusst.

Drogen wurden teurer

Beim Konsum zeigten sich unterschiedliche Auswirkungen. Es gab Hinweise auf ein nachlassendes Interesse an Stoffen, die häufig in Gesellschaft konsumiert werden - wie MDMA und Kokain. Dagegen schien der Konsum anderer Substanzen - z.B. Cannabis, neue Benzodiazepine - in einigen Gruppen zuzunehmen, berichtete die EMCDDA aus Studien aus dem Frühjahr 2020. Auf den lokalen Drogenmärkten war das Angebot demnach zu Beginn eingeschränkt, was zu Verknappungen und Preisanstiegen führte.

Drogenhilfeeinrichtungen schafften es laut dem Bericht durch Anpassungen und Innovationen wie der Telemedizin den Zugang zu Behandlungen und anderen Hilfsmaßnahmen sicherzustellen. "Wir müssen jedoch darauf gefasst sein, dass einige der betroffenen Gruppen im Zuge der wirtschaftlichen Folgen der Krise anfälliger für Drogen und eine Involvierung in den Drogenmarkt werden können, was unsere bereits ausgelasteten Einrichtungen noch stärker unter Druck setzen wird", erläuterte Goosdeel. Die Situation erfordere eine regelmäßige Beobachtung, heißt es in dem Jahresbericht.

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