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"Das Pariser Gasnetz ist eine tickende Zeitbombe"

14.Jänner 2019

Ausgebrannte Autos, die Straße mit Glassplittern und Schutt übersät: Einen Tag nach der schweren Explosion im Zentrum von Paris fanden Helfer gestern in den Trümmern ein weiteres Todesopfer auf. Die Zahl der Toten stieg damit auf vier.

Bei den Todesopfern handelt um zwei Feuerwehrleute (27 und 28 Jahre alt), die ein Gasleck in einem Gebäude untersuchen wollten, sowie um eine spanische Touristin und eine weitere Frau. 45 Menschen wurden nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft bei dem Unglück verletzt, neun von ihnen schwer.

Viele Pariser lagen noch in ihren Betten, als sich die Explosion am Samstag gegen 9 Uhr in der Rue de Trévise, etwa einen Kilometer Luftlinie von der Pariser Oper entfernt, ereignete. Ein Anwohner, den die Explosion aus dem Schlaf riss, sagte dem Sender BFMTV: "Ich habe gespürt, wie mein Haus für eine oder zwei Sekunden in seinen Grundfesten schwankte. Ich habe mich gefragt, ob es ein Attentat gab. Ich hatte Angst."

Die Wucht der Detonation hinterließ eine Szenerie der Verwüstung. Stundenlang drang dichter Rauch aus dem Gebäude. Von der unteren Etage des Hauses an der Ecke, wo sich die Explosion ereignete, ist fast nichts mehr übrig. Dort stehen nur noch Mauern – Fenster oder Türen lassen sich maximal erahnen. Eine Bäckerei war dort, davon ist jetzt nichts mehr zu erkennen.

Gasleck als Explosionsauslöser

Die Behörden gehen davon aus, dass das Unglück durch ein Gasleck in der Bäckerei ausgelöst worden war. Rund 100 Polizisten und knapp 200 Feuerwehrleute waren laut Innenministerium im Einsatz, um die Flammen zu löschen und Hausbewohner über Leitern in Sicherheit zu bringen.

Für Stadtrat Alexandre Vesperini war die Katastrophe absehbar: "Das Pariser Gasnetz befindet sich in einem Zustand der fortgeschrittenen Überalterung", sagte er gegenüber "Le Parisien", man komme nicht umhin zu sagen, dass dieses Netz, gebaut zu Anfang des 20. Jahrhunderts, eine "tickende Zeitbombe" sei. Die Explosion verglich er mit einer "wirklich mörderischen Kanonenkugel".

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29. März 2024