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Chinas erfolgreicher Griff nach den Sternen

Von Eike-Clemens Kullmann, 05. Dezember 2020, 00:04 Uhr
Chinas erfolgreicher Griff nach den Sternen
Panorama-Aufnahme des Landebereiches von "Chang’e 5" auf dem Mond Bild: APA/AFP

PEKING. Raumsonde "Chang’e 5" sammelte Gestein auf dem Mond und ist auf dem Weg zurück zur Erde.

"Chang’e" heißt eine Göttin aus der chinesischen Mythologie, die mit dem Jadehasen Yútú den Erdtrabanten bewohnt. Stand die Angebetete schon für mehrere Premieren des Raumfahrtprogrammes des Reichs der Mitte Pate, so stellt der bisherige Verlauf der Mondmission mit dem Einsammeln von Gesteinsproben einen regelrechten Triumph für die Machthaber der Volksrepublik dar. Jedenfalls spätestens dann, wenn "Chang’e 5" die zwei Kilogramm Material zur Erde zurückbringt. Die Landung soll in wenigen Tagen in der Inneren Mongolei erfolgen.

Keine Raumfahrtagentur verfügt derzeit über ein so langfristig konsequentes Mondprogramm wie die CNSA (Nationale Raumfahrtbehörde Chinas). Kann diese doch die langfristigen Ziele Schritt für Schritt verfolgen – ohne wechselnde Prioritäten durch die etwa im Westen wechselnden Regierungen berücksichtigen zu müssen. Die Reise von "Chang’e 5" ist daher als Übung für mehr zu verstehen.

"Wiedererwachen" der Nation

Das Weltraumprogramm ist dabei stark eingebunden in die Ideologie des "Wiedererwachens der chinesischen Nation" von Staats- und Parteichef Xi Jinping. Der hatte schon bei seiner Machtübernahme 2013 die – damals noch eher bescheidenen – Errungenschaften der eigenen Raumfahrt als Beleg dafür gepriesen, dass der von ihm ausgerufene "Chinesische Traum" aufgrund höchster technologischer Leistungen erfüllbar sei.

Der Wille Chinas, auch im Weltraum mittelfristig zur weltweiten Nummer eins aufzusteigen, ist groß. Er dokumentiert sich schon alleine im Nahziel einer eigenen bemannten Raumstation, die für 2022 angepeilt wird. Nach diesem Zwischenziel rückt der Mond erneut in den Fokus Pekings. Noch vor 2030 soll dort eine bemannte Forschungsstation aufgebaut werden, bevor sogar Jupiter und Mars im Visier der chinesischen Weltraumforscher auftauchen werden.

Bis 2045 will die Volksrepublik laut einem Bericht der "Volkszeitung" in der Lage sein, im Weltall Rohstoffe abzubauen. Angesichts extrem hoher Kosten mutet dies derzeit noch eher utopisch an.

Militärische Dimension

Beim Weltraumprogramm Pekings geht es natürlich nicht nur um zivile, geologische und wirtschaftliche Ziele. Chinas Ambitionen im Weltall umfassen auch eine militärische Dimension. So wurde bereits vor Jahren die "Sicherung der Interessen in Bereichen wie Weltraum und Cyberspace" in die Liste der strategischen Aufgaben der Volksbefreiungsarmee aufgenommen. Was das Reich der Mitte damit unter anderem meint, führte Peking der Welt schon 2007 eindrucksvoll vor Augen, als es einen eigenen Wettersatelliten im All zerstörte.

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Autor
Eike-Clemens Kullmann
Redakteur Außenpolitik, Weltspiegel
Eike-Clemens Kullmann
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2  Kommentare
2  Kommentare
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Gugelbua (31.901 Kommentare)
am 05.12.2020 14:41

So wie ich die Chinese Staatsführung einschätze ists nur ein Vorwand der Kriegswaffenforschung

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bedasen (286 Kommentare)
am 05.12.2020 13:34

Es gibt wohl keinen Bödsinn den früher wenigerentwickelte Staaten ihren großen Vorbildern nicht nachmachen.

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