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Auto raste in Straßenparade in USA: Verdächtiger gefasst, kein Terrorakt

Von nachrichten.at/apa, 22. November 2021, 21:25 Uhr
Bild: (APA/AFP/GETTY IMAGES)

WASHINGTON. Es sollte ein fröhlicher Nachmittag mit vorweihnachtlicher Stimmung werden und endete in einem Albtraum. In den USA ist am Sonntag ein Autofahrer mit einem Geländewagen in eine Straßenparade gerast und hat mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen.

Mindestens 48 Personen wurden verletzt, als der Wagen in die Menschenmenge in der US-Kleinstadt Waukesha im Bundesstaat Wisconsin steuerte, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Auch zahlreiche Kinder kamen nach Behördenangaben zu Schaden. Die Todesopfer waren laut Polizei im Alter von 52 bis 81 Jahren. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Einen Terrorakt schließen die Ermittler aber aus.

Für die Waukesha Christmas Parade hatten Menschen im Zentrum der Stadt am Sonntagnachmittag beide Seiten der Straße gesäumt. Die Veranstaltung im Vorort der Großstadt Milwaukee lockt jedes Jahr Tanzgruppen, High-School-Bands, Politiker und zahlreiche Zuschauer an. Im vergangenen Jahr war sie pandemiebedingt ausgefallen.

Auch viele Familien mit Kindern besuchten die Parade am Sonntag und bestaunten Weihnachtsfiguren, Tänzer und Musiker, als plötzlich ein roter Geländewagen Absperrungen durchbrach und in hohem Tempo über die Hauptstraße mit der Parade jagte.

Bild: PAUL BEATY (AFP)

"Und dann sahen wir, wie die Leute wegliefen"

Augenzeugin Angela O'Boyle, die die Parade vom Balkon ihrer Wohnung im fünften Stock aus beobachtete, sagte dem Sender CNN: "Das Nächste, was ich hörte, waren Schreie, und als ich mich umdrehte, sah ich, wie das Auto kam und in die Musikkapelle pflügte, die zu diesem Zeitpunkt gerade an meinem Balkon vorbeiging." Dann habe sie gehört, wie Eltern die Namen ihrer Kinder riefen.

"Überall waren Pompons und Schuhe und verschüttete heiße Schokolade", berichtete Corey Montiho der Zeitung "Milwaukee Journal Sentinel". "Meine Frau und meine Tochter sind fast getroffen worden." Angelito Tenorio, der zeitweise auch selbst an der Parade teilgenommen hatte, sagte dem Blatt, das Auto sei "mit voller Geschwindigkeit" über die Paradestrecke gerast. "Und dann hörten wir einen lauten Knall und ohrenbetäubende Schreie von Menschen, die von dem Fahrzeug getroffen wurden", sagte Tenorio. "Und dann sahen wir, wie die Leute wegliefen oder weinend stehen blieben, und da waren Leute auf dem Boden, die aussahen, als wären sie von dem Fahrzeug getroffen worden."

Kurz nach dem Vorfall stellte die Polizei das mutmaßliche Tatfahrzeug sicher und nahm einen Verdächtigen fest. Es handle sich um einen 39 Jahre alten Mann, sagte der Chef der Polizei von Waukesha, Dan Thompson, am Montag. Der Verdächtige sei kurz zuvor in eine häusliche Auseinandersetzung verwickelt gewesen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Tat einen terroristischen Hintergrund habe. Konkretere Angaben machte Thompson nicht. Er betonte zugleich, die Ermittler seien überzeugt davon, dass der Verdächtige alleine gehandelt habe.

Bei dem Zwischenfall wurden mehrere Kinder schwer verletzt. Ein Kinderkrankenhaus in Milwaukee teilte am Montag mit, insgesamt 18 Kinder im Alter von 3 bis 16 Jahren seien dort eingeliefert worden. Die Verletzungen reichten von Abschürfungen über Knochenbrüche bis hin zu schweren Kopfverletzungen. Thompson sagte, zwei Kinder seien derzeit noch in kritischem Zustand.

Das Erzbistum Milwaukee teilte mit, unter den Verletzten seien Schüler der katholischen Schule in Waukesha und ein Priester. Eine Senioren-Tanzgruppe aus Milwaukee, die "Milwaukee Dancing Grannies" (auf Deutsch etwa: die tanzenden Omas von Milwaukee), schrieb auf ihrer Facebook-Seite, mehrere ihrer Mitglieder seien bei dieser "schrecklichen Tragödie" ums Leben gekommen.

Auf zahlreichen, zunächst nicht zu verifizierenden Videoclips, die sich in sozialen Medien verbreiteten, waren chaotische und verstörende Szenen zu sehen: Aus diversen Perspektiven wurde in verschiedenen Momentaufnahmen ein Geländewagen gefilmt, der erst an Teilnehmern der Parade vorbeirast, an anderer Stelle diverse Menschen in dem Straßenzug rammt und überfährt und schließlich Straßenabsperrungen durchbricht und davonjagt. Auf den Videoaufnahmen sind schreiende und rennende Menschen zu sehen. In einer Szene rast der Wagen nur knapp an einem auf der Straße tanzenden Kind vorbei.

Der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, äußerte sich in einem Tweet bestürzt und sprach von einer "sinnlosen Tat". US-Präsident Joe Biden sagte im Weißen Haus, fünf Familien in Waukesha trauerten nach der "Tragödie" um ihre getöteten Angehörigen. "Eine ganze Gemeinde bemüht sich, mit einem schrecklichen Gewaltakt fertig zu werden", sagte Biden. Er und seine Frau, First Lady Jill Biden, und vermutlich das ganze Land, beteten für Opfer, Verletzte und Angehörige.

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