Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Aufregung um möglichen Impftourismus aus der Slowakei

Von nachrichten.at/apa   30.November 2021

Dies teilte das slowakische Gesundheitsministerium am Dienstag mit. In der Slowakei gilt nämlich immer noch eine Wartezeit von sechs Monaten zwischen der zweiten und dritten Impfung. Das Gesundheitsministerium und die Stadt Wien stellten jedoch klar, dass reine "Impfreisen" aus der Slowakei nicht zulässig sind.

Im EU-Ausland geimpfte Slowaken müssen sich um die Ausstellung eines europäischen Covid-Zertifikats bemühen, das dann auch in der Slowakei akzeptiert werde, hieß es aus dem Gesundheitsministerium in Bratislava auf Anfrage der Nachrichtenagentur TASR. Wie Österreich hat auch die Slowakei derzeit mit äußerst hohen Corona-Neuinfektionen zu kämpfen, was das Interesse an Auffrischungsimpfungen steigen lässt.

Einige Gemeinden im östlichen Niederösterreich und nördlichen Burgenland sind in den vergangenen Jahren wegen attraktiver Grundstückspreise zum Teil des Speckgürtels rund um die slowakische Hauptstadt Bratislava geworden. Dort ansässige Slowaken würden für Impfungen in Österreich infrage kommen. Reine "Impftouristen" aus dem Nachbarland sind hierzulande aber nicht willkommen, wie die österreichischen Behörden klarstellten.

"Alle Personen, die in Österreich wohnhaft sind, können auch in Österreich kostenlos eine Corona-Schutzimpfung in Anspruch nehmen und sich somit gegen COVID-19 impfen lassen. Das gilt auch für Personen ohne österreichische Sozialversicherungsnummer", betonte das österreichische Gesundheitsministerium. Die Organisation und Durchführung der Impfungen erfolge durch die Bundesländer.

Während das Wohnsitzkriterium in den Flächenbundesländern meist eng ausgelegt wird, hat es die Stadt Wien unter anderem aufgrund der hohen Anzahl an Einpendlern liberal gehandhabt. Zusätzlich als Impfstandort attraktiv wurde die österreichische Hauptstadt durch niederschwellige Impfangebote, die frühzeitige Einführung des Drittstichs ab vier Monaten sowie die europaweit einzige Off-Label-Impfstraße für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren.

Man rate ausdrücklich davon ab, "nur für eine Covid-Schutzimpfung in die Bundeshauptstadt zu kommen", betonte der Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ), Mario Dujakovic, am Dienstagnachmittag. Man bitte um Verständnis, "dass wir natürlich verstehen, dass der Bedarf und die Nachfrage riesig sind, aber wir leider nicht Personen aus halb Europa selbst impfen können". Zwar brauche es in Wien weder Staatsangehörigkeit noch Sozialversicherungsnummer für die Impfung, aber "irgendein Bezug zur Stadt muss schon bestehen", so Dujakovic. Dies wäre beispielsweise eine Wohnadresse in Wien, ein längerer Aufenthalt in der Stadt, Arbeit in der Stadt oder auch Familie in der Stadt, bei der man sich länger aufhält.

Bisher seien "Impfreisen" aus dem Ausland eher ein Randphänomen gewesen, nannte Dujakovic Anfragen aus den Niederlanden, Schweden, Deutschland oder der Schweiz insbesondere zur Kinderimpfung. Die Nähe der Slowakei könnte solche Reisen aber zu einem größeren Problem machen, äußerte der Hacker-Sprecher die Befürchtung, dass durch den slowakischen Drittstich-Bedarf der Impfstoff für Wienerinnen und Wiener knapp werden könnte.

copyright  2024
29. März 2024