Anwalt über inhaftierten Becker: "Geht ihm den Umständen entsprechend gut"
Der Ex-Tennisstar ist seit knapp einem halben Jahr in London im Gefängnis
Rund ein halbes Jahr nach Haftantritt geht es dem verurteilten Ex-Tennisstar Boris Becker nach Angaben seines Anwalts "den Umständen entsprechend gut". Becker füge "sich konstruktiv in den Gefängnisalltag ein", sagte sein deutscher Anwalt Christian-Oliver Moser. Sein Mandant könne jederzeit telefonieren und mit seiner Außenwelt kommunizieren.
Becker ist am 29. April am Londoner Southwark Crown Court zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen. Die ersten Wochen verbrachte Becker in dem für Überfüllung, Dreck und Gewalt berüchtigten Wandsworth-Gefängnis im Londoner Süden. Danach zog er ins rund 70 Kilometer von London entfernte Huntercombe-Gefängnis um, das unter eine niedrigere Sicherheitsstufe fällt. Den Angaben des Gefängnisses zufolge leben dort rund 480 Männer. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich weiterzubilden und Sport zu treiben. Ob Becker davon Gebrauch macht, ist unbekannt. "Weitere Details seines Gefängnisaufenthalts unterliegen der Privatsphäre", sagte sein Anwalt. Ebenfalls ungewiss ist, wann Becker die Haft verlassen darf und wie sein Leben danach weitergeht. Beim Urteil hieß es, die zweite Hälfte der Haftstrafe werde voraussichtlich auf Bewährung ausgesetzt.
"Ebenso unklar ist derzeit, ob Becker nach Deutschland abgeschoben wird", so Moser. Laut britischem Innenministerium sei dies aber durchaus möglich.
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