Streit um Lösegeld - Reemtsma-Entführer wieder vor Gericht
HAMBURG. Seit 15 Jahren schon läuft die Jagd auf das Lösegeld aus der Entführung des Hamburger Multimillionärs Jan Philipp Reemtsma - und Kidnapper Thomas Drach verrät partout nicht, wo die Millionen gebunkert ist.
Der 51-Jährige verteidigt das Lösegeld aber anscheinend nicht nur vor den Ermittlern, sondern auch vor anderen Widersachern: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, er habe aus der Haft heraus versucht, seinen eigenen Bruder erpressen zu lassen. Zehn Jahre nach seiner Verurteilung als Drahtzieher des spektakulären Kidnappings steht Drach daher erneut vor Gericht.
Aus Drachs Sicht habe der jüngere Bruder Teile des Lösegeldes "zweckentfremdet oder verschwendet", sagt Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Der 51-Jährige sehe sich daher um den "Lohn" aus der Reemtsma-Entführung gebracht: "Er hatte Angst, dass er am Ende ohne Tatbeute dasteht." Die Behörde leitet dies aus zwei Briefen ab, die Drach an einen Freund geschrieben hat. Ohne Klartext zu reden, natürlich. Die Staatsanwaltschaft hält die geplante Tat aber für "ausreichend konkretisiert". Im Mai 2009 sollte sie sein, erklärt Möllers. Da nämlich sollte der Bruder selbst aus dem Gefängnis entlassen werden, wo er wegen der Unterstützung von Thomas Drach bei der "Wäsche" des Lösegeldes sitzen musste.
Entlassung gefährdet
Der Prozess gegen Drach wegen versuchter Anstiftung zur räuberischen Erpressung beginnt kommenden Donnerstag unter massiven Sicherheitsvorkehrungen. Der Angeklagte bestreitet den Vorwurf, erklärte sein Verteidiger am Freitag. Erst im Juli 2012 hätte Drach seine Haftstrafe von vierzehneinhalb Jahren abgesessen - die neue Anklage könnte die Entlassung aber gefährden.
Drach und seine Komplizen hatten 1996 den Millionenerben Reemtsma 33 Tage lang in einem Kellerverlies in der Nähe von Bremen festgehalten. Nach der Zahlung von 15 Millionen Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken kam der Sozialforscher frei. Drach setzte sich nach Südamerika ab und wurde 1998 in Buenos Aires verhaftet. Im Prozess vor dem Hamburger Landgericht, schilderten ihn Zeugen und Beobachter als überheblich und selbstgefällig, als leicht aufbrausend, unberechenbar und zynisch. Der Begriff "Luxus-Entführung" blieb bei vielen hängen - so nannte Drach das Martyrium seines Opfers.
Hoffen auf ein Leben im Luxus
Einige Jahre später beklagt sich der Kidnapper: "Die wollen mich mit Einzelhaft fertig machen, damit ich verrate, wo die Beute ist." Doch zum Verbleib des Lösegeldes: nur eisernes Schweigen. Bis heute. Nur ein Bruchteil der Beute ist bisher aufgetaucht. "Die Staatsanwaltschaft geht auch nicht davon aus, dass der Beschuldigte jetzt dazu Angaben machen wird", sagt Möllers. Schon der damalige Staatsanwalt Peter Stechmann hatte während des Prozesses betont: "Der Angeklagte setzt alles daran, nach seiner Haftverbüßung ein Leben in Luxus zu führen." Drach mache selbst bei der Höchststrafe von 15 Jahren einen "Gewinn von zwei Millionen Mark pro Haftjahr", rechnete das Opfer Reemtsma im Gerichtssaal vor.
Jedoch sind die 2 Millionen Gewinn pro Haftjahr natürlich eine Milchmädchenrechnung, da die Geldwäsche und Verteidigung sicher nicht gratis waren. Jetzt versuchen ihm die Kriminellbeamten Anstiftung zu räuberischer Erpressung zu unterstellen damit er weitere 10 Jahre sitzt. Fies!
Er soll aber nach der Haftentlassung sich ein Haus kaufen und nicht auf der Straße landen wo er weitere Straftaten verüben müßte (Dass das Gefängnis resozialisiert, stimmt leider nicht).
deiner veräußerlung - genau - mitteilen?
das was ich geschrieben habe, Rattenfänger.
Die versuchen ihn im Knast zu behalten weil er nich verraten wollte wo die Beute ist. Kleinkarierte Rache.