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Papst zu Missbrauchsskandal: „Die Sünde existiert im Kircheninneren“

12.Mai 2010

Benedikt XVI. setzte sich für eine tiefgreifende Säuberung und Buße innerhalb der Kirche ein, es müsse aber auch Gerechtigkeit und Verzeihen geben. Die Kirche habe schon immer unter inneren Problemen zu leiden gehabt. Aber, „heute sehen wir in wirklich erschreckender Weise, dass die größte Verfolgung der Kirche von Feinden nicht von außerhalb kommt, sondern aus der Sünde innerhalb der Kirche entsteht“, sagte der Papst laut Kathpress.

Dabei bezog er sich auf die Krise, die durch sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker ausgelöst wurde. „Die Leiden der Kirche kommen gerade aus dem Innern. Die Sünde existiert im Innern der Kirche“, sagte der Papst. Nötig seien die Bereitschaft zu Buße und Reinigung, aber auch zu einer juristischen Aufarbeitung und Vergebung, sagte der Papst. Man müsse realistisch sein und anerkennen, dass es immer „Attacken des Bösen“ geben werde; am Ende sei Christus aber stärker, sagte der Papst.

Unterdessen wurden gestern Zweifel an der Substanz der Missbrauchsvorwürfe gegen den zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter Mixa laut. Der mit den Vorermittlungen befasste Ingolstädter Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter sagte, die Hinweise reichten nicht aus, um einen „konkreten Straftatbestand zu benennen“. Auch sei seiner Behörde bisher kein mögliches Opfer namentlich bekannt.

Am Samstag hatte ein anonymes Internetportal den Namen und Bilder des angeblichen Opfers enthüllt. Der junge Mann schaltete daraufhin einen Rechtsanwalt ein und ließ den Vorgang umfassend dementieren. Weder sei er von Mixa missbraucht worden, noch habe er entsprechende Vorwürfe erhoben.

Kritik an Kardinal Schönborn

Kircheninterne Kritik gibt es jetzt am Wiener Erzbischof Christoph Schönborn. Dieser hatte laute einem Medienbericht den früheren vatikanischen Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano scharf attackiert, weil dieser während seiner Amtszeit die Ermittlungen gegen den früheren Wiener Erzbischof Hans Hermann Groer behindert haben soll. Kurienkardinal Jose Saraiva Martins gab in einem Interview zu, dass man stets die Wahrheit suchen müsse und Schönborns Absichten ehrlich seien. Schönborn habe jedoch mit der öffentlichen Kritik der „Kirche keinen guten Dienst erwiesen“.

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19. April 2024