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Papst verglich Abtreibung mit Auftragsmord

Von nachrichten.at/apa   10.Oktober 2018

"Einen Menschen zu beseitigen ist wie die Inanspruchnahme eines Auftragsmörders, um ein Problem zu lösen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan.

"Ist es richtig, einen Auftragsmörder anzuheuern, um ein Problem zu lösen?", fragte er die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen.

In seiner Predigt befasste sich Franziskus zunächst mit dem biblischen Gebot, nicht zu töten. Er prangerte die "Abwertung menschlichen Lebens" durch Kriege, Ausbeutung und Ausgrenzung an. Dann fügte der 81-Jährige noch seine Gedanken zum Thema Abtreibung hinzu: "Aber wie kann eine Handlung, die unschuldiges Leben beseitigt, therapeutisch, zivilisiert und menschlich sein?"

"Wie jemanden zu beseitigen"

Eine Schwangerschaft "im Namen des Schutzes anderer Rechte" abzubrechen sei "wie jemanden zu beseitigen", sagte der Papst. "Ist es richtig, ein menschliches Leben zu beseitigen, um ein Problem zu lösen?" "Gewalt und Zurückweisung des Lebens" hätten eine gemeinsame Quelle: "Angst."

Insbesondere prangerte der Papst die angeblichen Ratschläge von Ärzten zur Abtreibung behinderter Kinder an. "Ein behindertes Kind ist wie jeder Bedürftige auf der Welt, wie ein alter Mensch, der Hilfe benötigt, wie so viele Arme, die kaum über die Runden kommen", sagte Franziskus. Er verglich die Geburt eines behinderten Kindes mit einem "Gottesgeschenk", das es den Eltern ermögliche, die "Selbstbezogenheit" hinter sich zu lassen.

Bereits im Juni hatte sich der 81-Jährige mit harschen Worten zu Schwangerschaftsabbrüchen eingelassen. Er verglich die Abtreibung von Föten, die Behinderungen aufwiesen, mit dem Euthanasieprogramm der NS-Diktatur.

Abtreibung ist nach der Lehre der katholischen Kirche eine schwere Sünde. In Franziskus' Heimatland Argentinien war im August ein Gesetz zur Legalisierung von Abtreibungen gescheitert - nicht zuletzt wegen des massiven Widerstands der katholischen Kirche. Franziskus hatte die Bischöfe des Landes in einem Brief aufgefordert, "Leben und Gerechtigkeit" zu verteidigen.

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19. April 2024