Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Absturz: Medien veröffentlichten falsches Bild des Co-Piloten

Von nachrichten.at/nieg, 27. März 2015, 11:25 Uhr
Co-Pilot Andreas L. Bild: Reuters

LINZ. Nach dem mysteriösen Absturz der Germanwings-Maschine mit 150 Toten haben am Freitag einige Medien das falsche Foto des Co-Piloten abgebildet.

Auf den ersten Blick ähneln sich die beiden Männer, auch ihre Vornamen sind die gleichen - die Folge ist allerdings fatal: Am Freitag haben zwei österreichische Medien das unverpixelte Foto des aus Bonn stammenden und in Bern lebenden jungen Mannes, Andreas G., abgebildet. Auch zwei deutsche TV-Sender haben G.'s - zumindest unkenntlich gemachtes - Foto in einer Sendung gezeigt. Dabei hat der Schweizer nichts mit dem mysteriösen Flugzeug-Absturz zu tun, kritisiert das Watchdog-Blog Kobuk. Gemeint gewesen wäre nämlich Andreas L., der eigentliche Co-Pilot der Germanwingsmaschine.

Bild sollte "bald aus der Welt" sein

Das Tessiner Nachrichtenportal tio.ch hat Andreas G., dessen Bild fälschlicherweise in Bezug auf den Flugzeug-Absturz verwendet wurde, dazu befragt. Wie sein Foto überhaupt in diesem Zusammenhang veröffentlicht wurde? Über Twitter, sagt G., und: "Es wundert mich, dass Journalisten einfach Fotos von dort nehmen.“ Er habe aber gedacht, dass das Foto "bald aus der Welt ist, weil mein Nachname nicht mit jenem des Co-Piloten übereinstimmt". 

 

 

Es musste ja so kommen. #Krone und #Österreich präsentieren heute einen völlig unbeteiligten Menschen aus dem Internet...

Posted by Kobuk on Freitag, 27. März 2015

Die Meldung über die Verwechslung machte bereits Donnerstagabend die Runde in sozialen Medien. In der "Quelle Internet" dürfte auch der Ursprung des schwerwiegenden Fehlers liegen: "Witwenschütteln 2.0". Ein falscher Tweet mit einem Foto von G. hat die Verwechslung erst in Richtung Medien befördert.

Ansprüche im "vier- bis fünstelligen" Bereich

Der unschuldig in die Öffentlichkeit gedrängte Andreas G. könnte nun gegenüber der beiden Medien sowohl Unterlassungs- als auch Schadenersatzansprüche geltend machen. Das sagte der u.a. auf Medienrecht spezialisierte Linzer Rechtsanwalt Winfried Sattlegger am Freitag nachrichten.at auf Anfrage. Die Veröffentlichung des falschen Fotos stelle einen "gravierenden Eingriff in die Persönlichkeitsrechte" dar.

Insgesamt sei ein "vier- bis fünfstelliger" Betrag möglich. Schadenersatzansprüche stünden G. zu, "weil er mit einem Sachverhalt in Verbindung gebracht wurde, zu dem er nicht zuzuordnen ist".

Zudem könnte der Betroffene neben Ansprüchen aus § 78 Urheberrechtsgesetz auch jene aus Sicht des Medienrechts stellen, führt der Rechtsanwalt weiter aus. Letzteres deswegen, "da sein Ruf beeinträchtigt ist". Durch die unverpixelte Bildnisveröffentlichung werde in § 7a MedienGesetz eingegriffen - dem Leser werde suggeriert, dass der Abgebildete vorsätzlich den Tod der vielen Flugpassagiere verursacht hat. Der Entschädigungsbeitrag könne bis zu 20.000 Euro betragen. Auch § 7 b MedienGesetz könne zum Tragen kommen, da der Abgebildete als Täter hingestellt wurde und dadurch der so genannte "Schutz der Unschuldsvermutung" verletzte. Auch nach dieser Gesetzesstelle könne eine Entschädigung bis zu 20.000 Euro zugesprochen werden.

Ausschlaggebend sei auch, ob die falschen Bilder auch auf den Internet-Seiten der Zeitungen veröffentlicht worden sind. Denn dann könne der Betroffene nicht nur in Österreich Ansprüche stellen, sondern in all jenen Ländern, in denen sein Foto verbreitet worden sei.

Es sei aber davon auszugehen, dass die Medien von sich aus an Andreas G. herantreten und ihm eine außergerichtliche Regelung anbieten. Es komme auf jeden Fall darauf an, in wieweit die betroffenen Medien "die falsche Veröffentlichung umfassend berichtigen". Dies könne die Höhe der Ansprüche mildern, sagte der Anwalt.

mehr aus Weltspiegel

Prager Spital führte Abtreibung bei der falschen Frau durch

32-jähriger Deutscher starb in Spanien, als er Ertrinkenden (16) retten wollte

Von Schiff gesprungen: Hündin Famke 12 Tage später auf deutscher Insel gefunden

Bus stürzt von Brücke: Mindestens 45 Tote in Südafrika

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
oneo (19.368 Kommentare)
am 28.03.2015 18:35

wird das jeweils an die 100 000 kröten kosten. recht so, weil der skandaljournalismus dieser beiden cloblätter ohnehin immer mehr überhand nimmt.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 28.03.2015 10:03

Nicht die Ausbildung der Piloten, sondern die der Journalisten sollte mal hinterfragt werden...

lädt ...
melden
antworten
scharfer (5.103 Kommentare)
am 27.03.2015 15:40

sie hätten ein bild v. pühringer veröffentlicht.

lädt ...
melden
antworten
benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 27.03.2015 14:03

Hätte er eine Uniform an und ein Scharfschützengewehr, wäre er ein gefeierter Kriegsheld...

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 27.03.2015 13:31

dieser beiden Schreierzeitungen .... Krone und Österreich.
Eine ganz, ganz schwache Leistung, ich hoffe, da wird geklagt bis die Fetzen fliegen.

lädt ...
melden
antworten
woppl (4.948 Kommentare)
am 27.03.2015 12:58

und wenn die Kohle am Konto ist wegen Birn Out Berufsunfähigkeit beantragen......

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 27.03.2015 12:37

noch bevor ALLES nachgewiesen wurde Menschen auf so eine Miese Art zu verurteilen , traurig
ich habe es gestern schon geschrieben , aber manche Poster schimpfen was das Zeug hält als wären sie den Copilot persönlich gewesen ... PFUI TEUFI !

lädt ...
melden
antworten
Abraxas (1.581 Kommentare)
am 27.03.2015 12:22

all zu laut brauchen die OÖN jetzt aber auch nicht auf die Pauke hauen, hat man doch auch in den OÖN gestern noch das Bild des Co-Piloten (unverpixelt) gezeigt und den vollen Namen genannt...

Sicher, die (Falsch-)Veröffentlichung eines überhaupt Unbeteiligten ist schon noch mal eine Stufe ärger, aber trotzdem...

lädt ...
melden
antworten
Alcea (10.015 Kommentare)
am 27.03.2015 12:08

lädt ...
melden
antworten
Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 27.03.2015 11:40

und beinahe jeder kann unverschuldet in Verruf geraten ... traurig

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen