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Ärzte aus Oberösterreich starben bei Flugzeugabsturz in Äthiopien

Von nachrichten.at/apa, 10. März 2019, 14:01 Uhr
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Bildergalerie Oberösterreicher starben bei Flugzeugabsturz in Äthiopien
Bild: TIKSA NEGERI (X03719)

ADDIS ABEBA. Beim Absturz einer Boeing 737 MAX 8 der Ethiopian Airlines sind alle 149 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Unter den Opfern befinden sich drei Ärzte aus oberösterreichischen Spitälern.

Wie Biniam Addisu, der Country Manager von Ethiopian Airlines Austria, am Sonntagnachmittag der APA bestätigte, hatten sich drei Österreicher an Bord der abgestürzten Boeing 737-800MAX befunden. "Die Familien wurden bereits verständigt", teilte Addisu mit.

Ein in Oberösterreich geborener Mediziner war 31 Jahre alt, berichtete Außenministeriumssprecher Peter Guschelbauer. Der 31-Jährige hatte im Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern in Linz gearbeitet, wie die Pressestelle des Hauses am Sonntagnachmittag der APA bestätigt hatte.

Bei einem weiteren Opfer handelte es sich laut Guschelbauer um einen in Niederösterreich geborenen 31-Jährigen, der in Steyr als Arzt gearbeitet hatte. Ein weiterer ums Leben gekommener 30-Jähriger Österreicher war in Kärnten geboren und hatte offenbar in Wien gelebt.

Alle drei Mediziner wollten laut Ministerium von Addis Abeba mit einer Zwischenlandung in Nairobi nach Sansibar fliegen, "um dort medizinisch zu arbeiten". Die Angehörigen waren bereits am Sonntag verständigt worden, sie wurden psychologisch betreut.

Ein deutscher Pfarrer, der seit dem Jahr 2000 in der evangelischen Gemeinde in St. Ruprecht bei Villach tätig war, kam ebenfalls bei dem Absturz ums Leben. Der 51-Jährige war im Auftrag des Weltkirchenrates unterwegs zur UNO-Umweltkonferenz in Nairobi, teilte der Evangelische Pressedienst für Österreich (epdÖ) am Montag mit.

Zahlreiche Europäer an Bord

Nach Angaben der Ethiopian Airlines sind bei dem Absturz der Boeing 737-800MAX zahlreiche Europäer ums Leben gekommen. Neben den oberösterreichischen Ärzten hatten sich acht Italiener, je sieben Franzosen und Briten, fünf Niederländer und vier Slowaken an Bord befunden.

Jüngsten Meldungen zufolge sollen auch fünf Deutsche den Flug angetreten haben. Insgesamt sollen Passagiere aus mindestens 32 verschiedenen Nationen den Flug gebucht gehabt haben. Das Unglück ereignete sich am Vortag einer großen Jahresversammlung des UN-Umweltprogramms in Nairobi. 

Später wurde bekannt, dass sich auch UNO-Mitarbeiter unter den Opfern befinden. Das sagte UNO-Generalsekretär António Guterres. 

An Bord des Fliegers starb auch Siziliens Regionalminister für Kultur, Sebastiano Tusa, wie der Präsident der Region Sizilien, Nello Musumeci, auf Facebook mitteilte. Der 66-jährige Archäologe war auf dem Weg nach Kenia, um dort an einem UNESCO-Projekt teilzunehmen, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA.

Pilot meldete Probleme

Unterdessen wurde bekannt, dass der erfahrene Pilot kurz nach dem Start von Flug ET302 Richtung Nairobi Probleme gemeldet und um Erlaubnis zur Rückkehr nach Addis Abeba gebeten hatte. Dafür bekam er grünes Licht. Dann riss der Kontakt ab. Der Start vom Flughafen Addis Abeba war bei gutem Wetter erfolgt. Der Airline zufolge brach der Kontakt mit der Maschine sechs Minuten nach dem Abheben gegen 8.30 Uhr am Sonntagmorgen (Ortszeit) ab. Zu diesem Zeitpunkt habe sich die Maschine nahe der Stadt Bishoftu befunden.

Boeing in der Kritik 

Laut der Flugüberwachungs-Webseite Flightradar24 soll die Geschwindigkeit während des Steigflugs geschwankt haben. Der Flugzeugtyp 737 MAX 8 ist ein relativ neues Modell von Boeing und wurde erst seit 2017 in Dienst gestellt.

Die Fluggesellschaft hatte die neue Maschine nach eigenen Angaben erst im November erworben. Zuletzt war sie am 4. Februar gewartet worden. Seit dem Kauf des Flugzeuges Ende letzten Jahres soll die Boeing rund 1.200 Stunden im Einsatz gewesen sein.

Erst im Oktober war ein Flugzeug dieses Typs in Indonesien verunglückt - ebenfalls kurz nach dem Start. Damals waren alle 189 Menschen an Bord der Lion-Air-Maschine ums Leben gekommen. Nach dem Unglück hatte eine vorläufiger Untersuchungsbericht der indonesischen Behörden ergeben, dass das Flugzeug wegen gravierender technischer Mängel nicht hätte starten dürfen.

Ursache noch unklar

Die Maschine hatte demnach Probleme mit den Geschwindigkeitsmessern und den AOA-Sensoren, die Daten zum Auftrieb eines Flugzeugs liefern. Auf eine Absturzursache legten sich die indonesischen Ermittler aber nicht fest. Der endgültige Untersuchungsbericht steht noch aus.

Luftfahrtexperten kritisierten zudem, dass Boeing die Fluggesellschaften und Piloten nicht ausreichend über ein neues System gegen Strömungsabrisse informiert habe. Kritisiert wurde auch das Piloten-Training für das neue Modell. Boeing hatte nach dem Unglück die Kritik an seinem brandneuen Flugzeug zurückgewiesen.

Der Geschäftsführer der betroffenen Fluglinie hat auf einer Pressekonferenz eingehende Untersuchungen angekündigt. "Es ist zu früh, um über die Ursache des Unfalls spekulieren zu können. Weitere Ermittlungen sind in Zusammenarbeit mit dem Flugzeughersteller Boeing, der Ethiopian Civil Aviation Authority und anderen internationalen Organisationen im Gange", meinte der Geschäftsführer der Ethiopian Airlines, Tewolde GebreMariam.

Politiker bestürzt

In einem Statement bestätigte der Geschäftsführer der Ethiopian Airlines Group, Tewolde GebreMariam, dass es keine Überlebenden gibt. Er sprach den Familien und Angehörigen der Passagiere und der Crew, die bei diesem tragischen Unfall ihr Leben verloren hätten, sein tiefstes Mitgefühl und sein Beileid aus.

Landeshauptmann Thomas Stelzer ist bereits in Kontakt mit der Außenministerin, um die Familien der Hinterbliebenen zu unterstützen, teilte er in einer Presseaussendung mit. "Sehr traurige Nachrichten erreicvhen uns aus Äthiopien. Mein aufrichtiges Beileid und mein tiefes Mitgefühl für diesen schweren Verlust gilt den Angehörigen und Freunden der Opfer", heißt es darin. 

Sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) reagierte ebenfalls betroffen: "Die Anteilnahme in diesen schweren Stunden gilt den Angehörigen, Freunden und Kollegen."

Beileidsbekundungen sprachen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) den Betroffenen aus. "Ich möchte in diesen schweren Stunden allen Angehörigen der Opfer des tragischen Flugzeugunglücks der #EthiopianAirlines mein aufrichtiges Beileid aussprechen", verbreitete Kurz über den Kurznachrichtendienst Twitter. Kneissl kondolierte ebenfalls über Twitter allen Familienmitgliedern und Freunden der Opfer.

Zu Wort gemeldet hat sich auch Bundespräsident Alexander Van Der Bellen. "Die Nachricht vom Flugzeugabsturz in Äthiopien ist bestürzend. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme ist bei den Angehörigen der Opfer", kondolierte das Staatsoberhaupt über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Bild: APA Grafik

Tiefer Krater an der Unglücksstelle

Ein AFP-Reporter berichtete von einem tiefen Krater an der Unglücksstelle. Flugzeugteile und persönliche Gegenstände der Passagiere lagen weit verstreut. Rettungskräfte bargen menschliche Überreste aus dem Flugzeugwrack.

Vor Ort waren Polizisten, Soldaten und ein Ermittlungsteam der Behörde für zivile Luftfahrt. Die Airline kündigte an, Mitarbeiter zum Unglücksort zu entsenden. Auch ein Informationszentrum und eine Hotline für Angehörige wurden eingerichtet

Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed sprach den Angehörigen sein Beileid aus. "Wir möchten den Familien all derer, die heute auf einem planmäßigen Ethiopian Airlines-Flug nach Nairobi in Kenia ihr Leben verloren haben, unser tiefes Mitgefühl aussprechen", hieß es in einer über Twitter verbreiteten Beileidsbekundung.

Zuverlässige Fluggesellschaft

Ethiopian Airlines gehört mit einer Flotte von 108 Flugzeugen zu den größten Airlines Afrikas und zum Verbund der von der Lufthansa mitgegründeten Star Alliance. 66 weitere Jets sind bestellt. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Passagiere auf knapp elf Millionen.

Grundsätzlich gilt Ethiopian Airlines als zuverlässige Fluggesellschaft. Sie bietet weltweite Verbindungen an, auch nach Frankfurt am Main, München, London, New York und Bangkok.

Letztmalig war ein Passagierflugzeug der Ethiopian Airlines im Jahr 2010 in einen schweren Unfall verwickelt. Damals explodierte eine Boeing 737-800 nach dem Start im Libanon. 83 Passagiere und sieben Crewmitglieder kamen dabei ums Leben.

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16  Kommentare
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Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jago (57.723 Kommentare)
am 11.03.2019 14:09

> Zu Wort gemeldet hat sich auch Bundespräsident Alexander Van Der Bellen.

Zweitrangig in den "nachrichten.at/apa" hinter dem Kurz.

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haliblau (3.764 Kommentare)
am 10.03.2019 21:03

Mein aufrichtiges Beileid den Hinterbliebenen. Ich kann nur diese Heuchelei eines Landeshauptmannes bzw Bundeskanzlers nicht ertragen. Denn es stellt sich leider Gottes die Frage ob es verschiedene Wertigkeitskriterien bei tödlich verunglückten gibt. Denn wenn nicht dann müssten diese Politiker doch bei allen Hinterbliebenen von tödlich Verunglückten kondulieren und ihre Hilfe anbieten bzw ihre Bestürzung öffentlich bezeugen.Wie gesagt wirkt nicht echt.Mögen die Unfallopfer in Frieden ruhen

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zwergbumsti (1.008 Kommentare)
am 10.03.2019 20:44

Einfach nur schrecklich und nicht in Worte zu fassen.
Mein aufrichtiges Mitgefühl der Familie, den Freunden und allen Trauernden.

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zwergbumsti (1.008 Kommentare)
am 10.03.2019 20:49

Ps: an alle hier postenden selbst ernannten ‚Experten‘ und Gscheitmaier - schämt euch für eure unpassenden und sinnlosen Kommentare. Letztklassig.

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spoe (13.470 Kommentare)
am 10.03.2019 21:01

Wieso so aggressiv?

Die Probleme mit den Geschwindigkeitsmessern und den AOA-Sensoren wurden bisher offensichtlich nicht allzu ernst genommen. Dürfte kein Einzelfall sein.

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betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 10.03.2019 20:40

Würde mich nicht wundern, wenn diese Boeing 737 MAX8 gegroundet würden.

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auslandoesterreicher (19 Kommentare)
am 10.03.2019 20:04

Offensichtlich hat das amerikanische State Departement am Freitag Spät Nachmittag eine Warnung ausgegeben, am 10.3., also heute, den Flughafen in Addis Abeba zu meiden, weder dort einzureisen oder abzufliegen. Zufall? War es ein Unfall oder steckt doch was anderes dahinter?

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.03.2019 00:10

> Boeing in der Kritik

Daran habe ich gedacht, auch an die Drohung der IS habe ich gedacht, vom US-Geheimdienst habe ich nichts gewusst.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 10.03.2019 18:26

Man will wissen, warum gerade sie und wird es nie verstehen. Jenseits unserer Kontrolle. Mein Beileid den Familien, Freunden, Kollegen aller Menschen an Bord.

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.03.2019 00:13

Ach, und wer sich deinem Beileid nicht anschließt, weil er nicht so sozial orientiert tickt, macht sich mitschuldig grinsen

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strasi (4.410 Kommentare)
am 10.03.2019 17:15

Das Flugzeug soll das sicherste Verkehrsmittel sein.
Trotzdem steige ich immer mit dem "wenn-was-Gefühl" ein, ja und lieber
wieder aus.
Tragisch für alle betroffenen Familien.

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betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 10.03.2019 16:27

Da werden die Alarmglocken bei Boeing besonders laut schrillen.

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VSteyr (185 Kommentare)
am 10.03.2019 16:03

Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Arbeitskollegen der Ärzte.

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Hans1958 (3.159 Kommentare)
am 10.03.2019 15:37

Tragisch…..

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Mayejo20 (1 Kommentare)
am 10.03.2019 14:46

Mein Beileid

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HJO (1.192 Kommentare)
am 10.03.2019 13:53

Laut Kurier könnten auch drei Österreicher darunter sein. Tragisch, mein Beileid den Angehörigen. Hoffentlich werden aus der Absturzursache die richtigen Schlüsse gezogen.

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