Wie die Playstation seit 25 Jahren die Spielewelt prägt
TOKIO. 1994 kam Sonys Videospielkonsole auf den Markt – die Idee entstand aus einem Streit.
450 Millionen abgesetzte Geräte, mehr als 150 Millionen aktive Spieler – und das Drücken der Tasten Kreuz, Kreis, Dreieck und Viereck: Die Playstation von Sony bestimmt die Welt der Videospiele. Am 3. Dezember 1994 kam das erste Modell auf den Markt. Dass es die Konsole gibt, liegt an einem Zwist unter Konkurrenten.
In den 1990er-Jahren dominierten japanische Hersteller den Markt für Computer- und Videospiele. Sega und Nintendo ritterten um die Vorherrschaft. Sony wollte mit Nintendo zusammenarbeiten. Ziel war, ein CD-ROM-Laufwerk für Nintendos Konsole zu entwickeln. Doch es kam anders.
Nintendo-Patriarch Hiroshi Yamauchi sei Sony gegenüber misstrauisch geworden, heißt es im Buch "Game Over" von David Sheff. Yamauchi befürchtete, Sony könnte Konsolen selbst entwickeln und Nintendo links liegen lassen. Deshalb fädelte er hinter Sonys Rücken einen Deal mit Philips ein.
Es folgte ein Streit zwischen Sony und Nintendo vor Gericht – mit dem Ergebnis, dass der damalige Sony-Chef Norio Oga beschloss, selbst eine Konsole zu entwickeln. Doch der Gegenwind war heftig. Die Konkurrenz drohte Sony mit einer Klage, sollte der Konzern die Konsole für weniger als 300 US-Dollar anbieten. Dies verzerre den Wettbewerb, lautete der Vorwurf. Die Antwort lieferte Sonys US-Chef Steve Race auf der Electronic Entertainment Expo in Los Angeles: Als er auf die Bühne gebeten wurde, sagte er: "299".
Umsatzbringer für Sony
Weil Sony günstiger als Sega und Nintendo war, stieg der Absatz der Playstation rasant. Die erste Generation wurde mehr als 100 Millionen Mal verkauft. Mit der Konsole konnte man auch Audio-CDs abspielen. Die technischen Neuerungen setzten sich bei den nachfolgenden Playstation-Modellen fort. Die PS2 bekam ein DVD-Laufwerk, die PS3 war in der Lage, Blu-ray-Discs wiederzugeben. Und die 2013 veröffentlichte PS4 zielt auf den Austausch mit sozialen Netzwerken und verstärkte Interaktion mit anderen Endgeräten und Dienstleistungen ab.
Mit dem Einstieg in den Spielemarkt hat Sony nicht nur die Konkurrenz überflügelt, sondern auch das eigene Geschäft angekurbelt. Von den 73,8 Milliarden Euro Umsatz entfiel im Vorjahr mehr als ein Viertel auf die Playstation.
Inzwischen ist es den Japanern auch gelungen, mit dem Playstation Network Geld zu verdienen. Musik- und Videostreamingdienste und Zubehör wie Virtual-Reality-Brillen locken Spieler. Und auch die fünfte Generation der Konsole steht bereits in den Startlöchern: Im Weihnachtsgeschäft des kommenden Jahres soll die Playstation 5 auf den Markt kommen. Die Technologie soll Lichtstrahlen und Spiegelungen darstellen.
Branchenbeobachter rechnen damit, dass es die letzte Konsole von Sony sein könnte. Die Zukunft der Computer- und Videospiele liegt in der Cloud. Die Spiele laufen auf Servern im Netz und werden auf die Geräte der Spieler übertragen. Noch feilen die Entwickler an kürzeren Reaktionszeiten zwischen Knopfdruck und Spielgeschehen. Playstation-Chef Jim Ryan beschwichtigt: "Die Konsolen-Welt wird nicht in drei Wochen oder drei Jahren verschwinden. Es gibt einen Markt für eine Konsole der nächsten Generation."
es gibt genügend Erwachsene Kindsköpfe die damit ihre Freizeit verplempern