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"Vergesst nicht, Mensch zu sein und zu spielen"

Von Ulrike Rubasch, 21. November 2020, 13:00 Uhr
Andreas Gall
Andreas Gall, Innovationsexperte Bild: privat

LINZ. Red-Bull-Innovationsexperte Andreas Gall erklärte bei den OÖNachrichten Digital Days, warum Emotion so wichtig ist.

Unsere linke und für Logik und Struktur zuständige Gehirnhälfte ist generell gut trainiert. Doch unsere rechte, für Kreativität und Gefühle zuständige vernachlässigen wir. "Damit verlieren wir das, was uns als Mensch einzigartig macht, unseren sechsten Sinn", sagte Andreas Gall in seinem Vortrag bei den Digital Days.

Der Techniker, Musiker, Taucher und Chief Innovation Officer im Red Bull Media House gewährte Einblicke in die Arbeitsweise des Dosen-Unternehmens und schilderte, wie sie dort den oft auch noch so schrägen Ideen "Flügel verleihen". Es seien die Sehnsüchte, die die Menschen Lösungen suchen ließen, so Gall. Er erinnerte an Ideen aus den Star-Trek-Filmen, wo 1966 schon videotelefoniert wurde. Erst seit wenigen Jahren ist das technisch möglich – so lange benötigten die Techniker, um die Idee umzusetzen. Die Vorstellungskraft und der Wunsch, etwas zu verbessern, treibe uns an.

Gall erinnerte sich an seine Zeit als Ö3-Radiomitarbeiter in den 1980ern, als jemand den verrückten Wunsch formulierte, Interviews statt auf Band doch einfach digital aufzunehmen, weil es viel praktischer sein müsste. Es gab damals keine entsprechenden Rekorder, also bastelte man sich einen. "Das waren unglaubliche Emotionen, weil die Qualität überwältigend war und wir alle besser arbeiten konnten." Gall zum Experimentieren, Basteln und zur Neugier: "Lasst euch mehr auf das typisch Menschliche ein."

Als Beispiel nannte er den Stratossphärensprung von Felix Baumgartner vor acht Jahren, in dessen Team er war. Man habe vieles einfach nicht gewusst und ausprobiert und so gelernt. Man wusste nicht, wie Kameras, Mikrofone und die Übermittlung von Signalen in so großer Höhe funktionieren würden. So fragte man bei der Universität für Bodenkultur an, um Testgeräte an den hoch fliegenden Wetterballons zu befestigen, erinnerte sich Gall an einen Aspekt dieses spannenden und emotionalen Projekts.

Teamfähigkeit ist ein Schlüssel

Für die Weiterentwicklung der Menschheit sei der Blick über den Tellerrand entscheidend, dessen nur der Mensch fähig sei. "Google liefert keine Antwort auf die Frage, wie man mit dem Coronavirus umgehen soll." Ins Spiel komme da die Teamfähigkeit des Menschen. "Tut euch zusammen und werdet zu digitalen Abenteurern. Der Mount Everest ist bestiegen, aber es gibt so viel zu entdecken im digitalen Universum."

Wobei Gall erinnert, dass Lebewesen Maschinen durchaus überlegen sein können. Covid-Tests seien das eine, aber auch Spürhunde könnten Suchtgift oder Krebs erschnüffeln. Am Flughafen Helsinki seien bereits Corona-Hunde im Einsatz.

Es werde sich durch die Digitalisierung viel verändern. So würden "digitale Buddies", also Begleiter, künftig öfter auf uns aufpassen. Sei es bei gefährlichen Sportarten wie Tauchen oder nach Herzinfarkten in den ersten Wochen zu Hause. Das könne in Form von Robotern sein oder auch nur von intelligenter Software.

Gall selbst trägt einen Ring, der Körpertemperatur, Herzschlag, die Aktiv- und Schlafphasen aufzeichnet. Vor dem gläsernen Menschen fürchtet er sich nicht, solange man selbst bestimmen könne, was mit den persönlichen Daten passiere. Mithilfe solcher Daten könnten zum Beispiel auch erfahrene Flieger, wenn irgendetwas nicht stimme, von der künstlichen Intelligenz gewarnt werden, an diesem Tag nicht zu starten, weil möglicherweise heute die nötige Konzentration fehle, skizziert Gall ein Beispiel, wie Mensch und Maschine im digitalen Zeitalter kooperieren können.

Zur Person

Andreas Gall war bei den Digital Days noch in seiner Funktion als oberster Innovationsmanager des Red Bull Media House zu Gast. Dass er sich beruflich verändern wird und das Haus des Roten Bullen verlassen wird, bestätigte er im OÖN-Gespräch.

„Ich muss weiterziehen“, sagte der Innovator. Es sei nach 14 Jahren Zeit, neue Ziele anzugehen, so sehr er seinen Job und sein Team liebe. Was er vorhat und wann der Zeitpunkt des Abschieds genau sein wird, verriet er nicht.

Gall war nach seiner ORF-Zeit (u. a.Technikdirektor) seit der Gründung 2007 im Medienhaus tätig, in verschiedenen Positionen, etwa als Geschäftsführer und Technik-Chef.

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Autorin
Ulrike Rubasch
Redakteurin Wirtschaft
Ulrike Rubasch

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