Studie: Bei 5G-Mobilfunk ist Europa auf der Überholspur
STOCKHOLM. Die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) wird salonfähig – und Europa holt bei der Nutzung gegenüber Nordamerika und Asien mit großem Tempo auf.
Das sind die Kernaussagen des Ericsson Mobility Report, der diese Woche in Stockholm veröffentlicht wurde. Die Zahl der 5G-Mobilfunkverträge in Westeuropa wird sich demnach von 32 Millionen Ende des vergangenen Jahres auf 63 Millionen heuer fast verdoppeln. Für das kommende Jahr prognostizieren die Experten aus Schweden ein noch schnelleres Wachstum: Bis Ende 2023 gehen sie von fast 150 Millionen 5G-Kunden in Westeuropa aus.
5G bietet deutlich höhere Datenübertragungsraten als die bisherigen Standards UMTS (3G) und LTE (4G). Außerdem fällt die Verzögerungszeit (Latenz) geringer aus, so dass man 5G auch für Echtzeit-Anwendungen wie das Steuern einer Maschine aus der Ferne oder Telemedizin-Anwendungen verwenden kann. 5G ist Experten zufolge auch besser als 3G oder 4G geeignet, Massen online zu bringen, etwa Besucher in einem großen Fußballstadion.
Der Studie zufolge werden bis Ende 2022 weltweit über eine Milliarde 5G-Mobilfunkverträge abgeschlossen sein. Mit den hohen Zuwachsraten in Westeuropa verschiebt sich auch die internationale Rangordnung. Bisher liegt die Region Nordamerika vorne. Dort verfügt bereits mehr als ein Drittel (35 Prozent) aller Mobilfunkkunden über einen 5G-tauglichen Mobilfunkvertrag. Danach folgen Nordostasien (34) und die Region des Golfkooperationsrates (20). Westeuropa kommt nur auf elf Prozent.
Bis Ende 2028 prognostizieren die Experten von Ericsson ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Nordamerika (91 Prozent) und Westeuropa (88 Prozent). Dahinter sollen die Golf-Staaten (86 Prozent) und Nordostasien (74 Prozent) folgen. Die Zahl der 5G-Verträge werde weltweit bis Ende 2028 auf fünf Milliarden steigen.
Was den 5G-Markt antreibt
Die Nachfrage wird laut Studie nicht nur durch 5G-Smartphones angetrieben, sondern auch durch den Breitbandanschluss von privaten Haushalten und Büros durch Mobilfunktechnik – also als Alternative zum Festnetzanschluss. Fachleute sprechen von Fixed Wireless Access (FWA). FWA sei einer der hervorgehobenen Trends. "Der Technologieeinsatz wächst stärker als erwartet und soll weltweit bis 2028 mehr als 300 Millionen Haushalte anbinden." Bei 80 Prozent dieser Anschlüsse komme 5G als Übertragungstechnologie zum Zug. Derzeit sind rund 100 Millionen Nutzer in Haushalten oder Büros mit FWA-Technik online.
Ist sicher alles ganz bequem,
aber ist es auch gesund?
Nein. Aber auch nicht ungesund.