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OP-Simulator und App für Diagnosen

Von Elisabeth Prechtl   22.Februar 2020

Medusa ist eine Trainingsplattform für Neurochirurgen, mit der das komplette Prozedere einer Gehirnoperation simuliert werden soll. Mithilfe der App "Symptoma", einer eigenen Suchmaschine für Krankheiten, können Ärzte Symptome und Patientendaten in eine Suchmaske eingeben und erhalten auf Basis von Algorithmen Vorschläge für Diagnosen. Medusa und Symptoma sind nur zwei Beispiele für spannende Projekte aus dem Bereich Medizintechnik in Oberösterreich.

"Wir haben zwei Stärkefelder: digitale Gesundheit und den Werkstoff-Bereich", sagt Nora Mack, Managerin des Medizintechnik-Clusters (MTC). Im Bereich digitale Gesundheit geht es um Plattformen und Apps (zwei weitere Beispiele siehe rechts). Bei den Werkstoffen stehen Haptik, Hygiene und die Wahl der richtigen Materialien im Mittelpunkt.

Medusa sei ein Projekt, das beide Stärkefelder verbinde, sagt Mack: "Es geht um Virtual Reality und darum, die Haptik des Gewebes nachzubilden." Der Chirurg müsse sich fühlen, als ob er eine OP durchführe. Das Projekt wurde im Vorjahr vorgestellt, mehrere Unternehmen und Forschungseinrichtungen wie JKU und FH sind beteiligt.

Verheißungsvolle Ansätze gebe es auch im Bereich künstlicher Intelligenz (KI): So forsche etwa der Software-Spezialist Risc daran, Tumore mittels KI zu erkennen: "Die konkrete Anwendung ist aber noch Zukunftsmusik." Dasselbe gelte für die Auswertung großer Datenmengen, die etwa durch smarte Uhren gesammelt werden.

"Oberösterreich befindet sich im internationalen Vergleich noch am Anfang. Es braucht Aufbauarbeit", sagt Mack. Man wolle sich in Nischen spezialisieren und international kooperieren.

Spielerisch zu einem besseren Lebensstil

Zehn Minuten Tagestraining für den Körper, täglich 5000 Schritte gehen oder das gesunde „Gericht des Tages“ nachkochen: Wer diese Herausforderungen erfolgreich absolviert, sammelt „Lebenspunkte“, als zusätzlicher Anreiz winken bei Gewinnspielen Preise. Mit ihrer App „Pandocs“ wollen die sieben Gründer des gleichnamigen Linzer Unternehmens Nutzer spielerisch zu einem gesünderen Lebensstil animieren.

Seit drei Jahren wird an der Idee gearbeitet, in Kürze läuft die Testversion an: Ist diese erfolgreich, soll die offizielle Version noch heuer starten. „Es fließt sehr viel Geld in die Bekämpfung von Krankheiten, aber zu wenig in deren Prävention“, sagt Alexander Altendorfer.

Er ist einer von drei Geschäftsführern, die Gründer werden vom Inkubator tech2b unterstützt. Auch eine Version speziell für Unternehmen sei geplant.

Was Pandocs von anderen Apps auf dem Markt unterscheide, sei der ganzheitliche Ansatz, den man verfolge. Neben Übungen für den Körper und Ernährungsthemen hat Pandocs auch die mentale Fitness im Fokus, etwa mittels Meditationen und Gehirnjogging. Punkte gibt es zum Beispiel auch, wenn der Nutzer seinen „inneren Schweinehund“ überwindet und die Wohnung verlässt. „Winkt eine Belohnung, dann fällt einem das gesunde Leben einfach leichter“, sagt Altendorfer. Wer beim Gewinnspiel siegt, für den gibt es etwa einen Tageseintritt in ein John-Harris-Fitnessstudio zu gewinnen.

App für Zeitersparnis beim Arzt

Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient verbessern: Das ist das Ziel des 2018 gegründeten Linzer Start-ups Blockhealth. Die drei Gründer Fabian Aschauer, Matthias Bolz und Michael Ring haben die App Vivellio entwickelt, die ab Ende März erhältlich sein soll: Dabei handelt es sich um einen digitalen Gesundheitsassistenten am Smartphone.

„Der Benutzer kann Befunde, Arzttermine, seine Vitalparameter wie Blutdruck und -zuckerspiegel, den Medikationsplan oder ein Gesundheitstagebuch selbst verwalten“, sagt Aschauer. Auch ein digitaler Impfpass sei vorgesehen. Aschauer ist diplomierter Krankenpfleger, er hat zudem eine Informatik-Ausbildung. „Der Vorteil von Vivellio ist, dass ich meine Gesundheitsdaten alle gut übersichtlich bei mir habe.“ Das diene auch der besseren Verständlichkeit. Die App sei etwa für Eltern mit Kindern, pflegende Angehörige oder chronisch Kranke geeignet.

Sobald eine bestimmte Anzahl von Menschen die App nutzt, sei auch eine Web-App für Ärzte geplant, sagt Aschauer: Der Patient könne dem Arzt dann die Daten zugänglich machen. Damit könne man wertvolle Zeit sparen, etwa weil Doppeluntersuchungen vermieden werden.

Gesundheitsdaten sind sehr sensibel. Daher werde bei Blockhealth ein Schwerpunkt auf Sicherheit gelegt: „Die Daten sind mehrfach verschlüsselt. Letztlich entscheidet der Nutzer, was mit ihnen geschieht.“

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26. April 2024