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OÖN-Test: Windows 7 (Beta-Version)

Von Von Thomas Widter   09.Jänner 2009

Wer sich von Microsofts künftigem Computer-Betriebssystem schon jetzt ein Bild machen will, kann eine englischsprachige Vorab-Version des Vista-Nachfolgers ab heute Abend kostenlos unter http://www.microsoft.com/windows/windows-7 herunter laden. Microsoft stellt weltweit aber nur 2,5 Millionen Testlizenzen zur Verfügung, weshalb Neugierige schnell sein müssen.

 

Die OÖN haben sich die Beta-Fassung näher angesehen und sind vom schon recht weit vorangeschrittenen Entwicklungsstand positiv überrascht. Für den täglichen Einsatz ist die Beta-Version noch ungeeignet, die endgültige Fassung wird für Ende 2009 erwartet. Dennoch zeigt die Vorab-Version, dass sich Windows-Anwender bald über ein flottes System mit moderner Bedienoberfläche werden freuen können.

 

Vista-Look mit XP-Geschwindigkeit

Windows 7 ist im Wesenskern ein stark optimiertes Windows Vista. Das System führt zwei Welten zusammen: Das modere Aussehen von Vista trifft auf die von Windows XP gewohnte Geschwindigkeit. Das Resultat überzeugt: Wäre schon Vista so gut gewesen, der Erfolg dieses Systems wäre ungleich größer gewesen. Windows 7 läuft auch auf weniger leistungsfähigen Rechnern noch flüssig und gibt sich sogar mit manchen Netbooks zufrieden. Unser Testrechner hat einen Intel Core 2 Duo Prozessor mit 1,8 GHz, zwei Gigabyte RAM und eine ATI Radeon X1300 Grafikkarte mit 128 Megabyte Speicher. Windows 7 zeigt sich auf diesem PC rundherum glücklich, was es unter anderem seiner effizienten Speicherverwaltung verdankt.

 

Neue Taskleiste mit toller Vorschau

Auch auf die neuen grafischen Annehmlichkeiten brauchen wir im Test nicht zu verzichten. Zuallererst fällt die neu gestaltete Taskleiste (am Boden des Bildschirms, siehe Bilder rechts) auf, die deutlich übersichtlicher geworden ist. Jedes geöffnete Programm ist mit einem subtil animierten Symbol vertreten; benötigt es mehrere Fenster, sind diese wie ein Fächer hinter dem Programmsymbol angedeutet. Klickt der Anwender auf einen solchen „Fenster-Stapel“, zeigt Windows 7 eine Vorschau dieser Fenster. Dies alles geschieht flott und ohne sichtbare Belastung der Rechnerressourcen.

 

Das Startmenü hat dazugelernt

Das Startmenü (links unten am Bildschirm) ist deutlich „klüger“ geworden und macht einen besser durchdachten Eindruck. Es ist deutlich einfacher, die Programmsymbole zu verwalten, zudem kennt das Startmenü die zuletzt verwendeten Dateien jedes angeführten Programms. Wer beispielsweise mit dem Programm Paint mehrere Bilddateien bearbeitet, kann auf diese Dateien danach direkt vom Menü aus zugreifen. Dadurch erübrigt sich in vielen Fällen das lange Suchen nach einer kürzlich verwendeten Datei.

 

Verbesserter Umgang mit Fenstern

Neues gibt es auch im Umgang mit Fenstern. Dabei ist es Microsoft gelungen, die zusätzlichen Bedienhilfen nicht zu aufdringlich zu gestalten, damit Anwender, die Windows XP gewohnt sind, nicht irritiert werden. Ein Beispiel: Zieht der Anwender ein Fenster an den oberen Bildschirmrand, wird es auf die Gesamtfläche des Bildschirms vergrößert. Wird es an den rechten oder linken Rand gezogen, arrangiert Windows 7 das Fenster so, dass es exakt die (linke oder rechte) Hälfte des Displays einnimmt. Wer mit der Maus in die rechte untere Bildschirmecke fährt, macht alle Fensterinhalte unsichtbar, sodass der Schreibtisch klar erkennbar ist. Mit einem Klick können alle Fenster minimiert werden, sodass der ganze Bildschirm frei ist.

 

Noch unfertig: Internet Explorer 8

Am Webbrowser Internet Explorer 8 wird im Testverlauf am deutlichsten spürbar, dass es sich bei der Software um eine Vorab-Version handelt (siehe Browser-Vergleich, Klick auf das Bild rechts). Selbst Webseiten, die von Microsoft selbst stammen, werden nicht immer korrekt dargestellt. Deutlich bessere Ergebnisse erhalten wir mit den Webbrowsern Firefox und Opera, die übrigens beide ohne nennenswerte Probleme unter der Windows-7-Betaversion laufen.

 

Viele Programme laufen problemlos

Die bereits gute Kompatibilität zu Programmen und Hardwarekomponenten erstaunt uns im Test am meisten. Office 2003 mag bereits in die Jahre gekommen sein, arbeitet mit Windows 7 aber tadellos zusammen und überzeugt mit seiner Schnelligkeit. Selbst waschechte Konkurrenzsoftware wie Apples iTunes läuft klaglos unter Windows 7. Standardmäßig verbaute Hardware (wie etwa Netzwerk- und Grafikkarten) wird im Test ohne weiteres Zutun erkannt. Nur die Soundkarte will anfangs ihren Dienst nicht verrichten, weshalb wir gezielt einen Treiber nachinstallieren müssen. Dies erfordert einigen Sachverstand und kann vom Durchschnittsanwender nicht vorausgesetzt werden.

 

Fundament für Touchscreen-Fingerbedienung

„Unter der Haube“ ist Windows 7 nicht nur effizienter programmiert als Vista. Es legt auch den Grundstock für künftige Technologien wie die der Bedienung des Rechners über berührungsempfindliche Bildschirme (Touchscreens). Vista bot zwar schon einige dieser Merkmale, war aber nicht auf die Bedienung mit dem menschlichen Finger ausgelegt und zudem nicht „multi-touch“-fähig (mehrere Berührungen gleichzeitig).

 

Fazit: Ein flottes System ist in Arbeit

Wer Vista als Zwischenstufe ausgelassen hat und noch mit XP arbeitet, wird auf einige kleinere Annehmlichkeiten stoßen, die von Vista übernommen und verbessert wurden: Die übersichtliche Verbindungsdiagnose bei Problemen mit dem Netzwerk ist nicht nur für Systemadministratoren ein Segen, das deutlicher kommunizierte Sicherheitskonzepts des Systems ist ebenfalls ein Sprung nach vorne. Das wichtigste Merkmal des künftigen Systems ist und bleibt die stark gesteigerte Geschwindigkeit, die in Verbindung mit der gelungenen Optik viele Anwender überzeugen wird.

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29. März 2024