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Microsoft stellt Streamingplattform Mixer ein

27.Juni 2020

Viel Geld hat Microsoft in den letzten Jahren in die Hand genommen, um die Streamingplattform Beam, die im August 2016 gekauft und ein Jahr später in Mixer umbenannt wurde, erfolgreich zu machen. Es war von Anfang an ein ambitioniertes Unterfangen, vor allem angesichts der damals schon übermächtigen Konkurrenten von Amazon (Twitch) und Google (YouTube).

Und dennoch schaffte es Mixer, Fuß zu fassen, wenn auch mehr schlecht als recht. Das lag vor allem daran, dass 2019 einige Stars der Streamingszene zugekauft und mit Exklusivverträgen ausgestattet wurden. 30 Millionen US-Dollar blätterte der Konzern für Tyler "Ninja" Blevins auf den Tisch. Michael "Shroud" Grzesiek war Mixer weitere zehn Millionen Dollar wert. Mit diesen beiden Streamern als Zugpferde sollte der Druck auf den Platzhirsch Twitch weiter erhöht werden.

Doch aus dem geplanten Höhenflug wurde nun eine Bruchlandung. Anfang der Woche gab Microsoft bekannt, dass Mixer mit 22. Juli eingestellt wird. "Wir sind mit einem ziemlich großen Rückstand gestartet, in Bezug auf aktive Nutzer pro Monat im Vergleich mit einigen Großen", sagte Phil Spencer, Leiter von Microsofts Unterhaltungssparte, in einem Interview mit dem Technikportal "The Verge".

Spezielle Angebote sollen Nutzern den direkten Umstieg auf Facebook Gaming schmackhaft machen. Streamer, die bereits einen Partnervertrag bei Mixer ergattert haben, bekommen etwa automatisch einen neuen Vertrag, wenn sie zu Facebook Gaming wechseln. Ähnliches gilt bei der Monetarisierung. Auf die Vorzüge eines Wechsels wies auch Spencer hin: "Ich denke, dass die Mixer-Community wirklich von Facebooks breit aufgestellten Publikum profitieren wird."

Immerhin haben Microsoft und Facebook noch fast einen Monat Zeit, um Mixer-Kunden zu einem Umstieg auf Facebook zu bewegen. Ab 22. Juli werden alle Seiten und Apps von Mixer direkt auf Facebook Gaming umgeleitet.

Einzig der Glaube daran, dass sich das Gros der Nutzer zu einem Umstieg auf Facebook Gaming überreden lassen wird, fehlt. Laut einer Umfrage von "The Verge" tendiert ein Großteil der Mixer-Partner zu einem Wechsel zu Twitch. Zur Tatsache, dass viele Streamer Facebook skeptisch gegenüberstehen, kommt der Groll über den bisherigen Anbieter. So beschwerten sich zahlreiche Streamer, dass sie von Microsoft keine Benachrichtigung über die Schließung von Mixer erhalten hätten. Viele hätten erst zufällig während eines Streams oder über Twitter davon erfahren.

Während Microsoft als Verlierer aus dem Mixer-Debakel hervorgeht, dürfen sich Tyler Blevins und etliche andere bekannte Streamer als große Gewinner fühlen und auf einen weiteren Millionenregen hoffen. Immerhin hat Microsoft mit der Rekordablöse für "Ninja" das teure Feilschen um die Streaming-Stars erst salonfähig gemacht.

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29. März 2024