„Jetzt das Momentum von TikTok nutzen“
Social Media: Influencerin Lisa Sophie Thoma über die jüngste Plattform
Ein Mädchen erzählt aufgeregt, dass sie selbst Schmuck macht, und bietet ihn feil – Tausende Menschen weltweit kaufen ihn. Ein Mensch leert sich rote Farbe über die weißen Sneakers und wäscht sie dann mit einem Gartenschlauch sauber – Werbung für wasserfeste Turnschuhe. Ein Mann streckt seine Plastikschuhe aus dem Autofenster und wirft ein Paar weitere auf die Straße – Werbung für Crocs. Diese Clips dauern jeweils nur ein paar Sekunden und sind total angesagt bei der Generation Z.
Die 16- bis 24-Jährigen dieser Welt sind die Hauptzielgruppe der aufstrebenden Social-Media-Plattform TikTok. Ganz anders als Instagram oder Facebook sind hier „echte und authentische“, nicht-geschönte Clips der Renner, sagte Lisa Sophie Thoma bei den Digital Days der OÖN in Linz. Die Videos sind das „Gegenteil vom perfekten Werbevideo“ und ganz anders als die pastellfarbenen Insta-Beiträge. Es geht ums Mitgestalten (co-creation) und den Austausch mit der „unfassbar aktiven“ Community, die durchaus einen ganz eigenen „Schmäh“ (auf Neudeutsch: Meme-Kultur) hat.
Noch nicht viele, aber immer mehr Unternehmen sind auf dieser Plattform aktiv, sie wird langsam auch für die Werbebranche interessant. „Jetzt sind die Reichweitenchancen enorm. Jetzt kann man noch relativ schnell, gut und leicht Reichweite aufbauen und das Momentum von TikTok nutzen“, rät Thoma allen zum Ausprobieren.
Dabei sei zu beachten, dass TikTok wie YouTube auch bei Anmeldung über ein TikTok-Konto eigene Nutzerprofile erstellt und die eigenen Interessen berücksichtigt bei der Anzeige von vorgeschlagenen Videos. Man könne nicht sagen, ob ein Video tatsächlich Erfolg habe, manchmal gehe es erst nach Wochen viral, weiß die Expertin.
Sie rät Firmen, sich auf diesem Kanal an die ganz Jungen zu wenden, auch wenn diese jetzt noch nicht kaufkräftig genug seien, sich eine dicke Limousine leisten zu können. In ein paar Jahren könnte das der Fall sein. Auch regional funktioniert TikTok, so Thoma.