Glass, die Dritte: Google übernimmt Hersteller
Der Wearable-Hersteller North arbeitet am spirituellen Nachfolger der Datenbrille Google Glass.
Die Google-Glass-Saga geht in die nächste Runde. Nachdem Prototypen des ersten Modells 2013 an ausgewählte Kunden verkauft wurden, war der Aufschrei der Öffentlichkeit groß. Die Bedenken, dass Träger der Brille mit der integrierten Kamera immer und überall filmen konnten, führten zu zahlreichen Betretungsverboten für Glass-Träger. Der Erscheinungstermin verzögerte sich mehrmals, bis Google Glass schließlich als Enterprise Edition für den professionellen Einsatz seinen Platz fand. Firmen wie Boeing verwenden das Produkt, die Brille konnte aber auch erfolgreich als Lernhilfe für autistische Kinder zum Einsatz gebracht werden. Im Mai des Vorjahres kündigte Google die zweite Generation der Enterprise Edition an.
Wie eine normale Brille
Am Dienstag hat Google nun die Übernahme des Wearable-Herstellers North angekündigt. Die Firma hat eine schlaue Brille namens "Focals" im Programm, die anders als Googles Versionen fast wie eine normale Brille aussieht. Die Funktionsweise ähnelt der einer Smartwatch. Benachrichtigungen und andere Inhalte vom Handy werden mittels Lasermodul am rechten Bügel auf das Brillenglas projiziert.
Sehr erfolgreich war die Brille allerdings nicht. North musste einen Monat nach dem Start der Focals im Jänner 2019 150 Angestellte entlassen. Mit der Google-Übernahme soll es jetzt aber wieder bergauf gehen. Und vielleicht schafft Glass nun doch noch den Sprung von einem Nischenprodukt zum Verkaufsschlager.