Datenmaut gegen Tech-Konzerne in der Kritik
BRÜSSEL. Europäische und globale Verbraucherverbände haben die Forderung europäischer Telekommunikationsunternehmen nach einer Abgabe für große Onlinedienste wie Netflix, Youtube, Meta oder Google zurückgewiesen.
Ein Mechanismus direkter Zahlungen an die Telekommunikationsprovider hätte "unmittelbare und weitreichende negative Folgen – nicht nur für die europäischen Unternehmen, sondern auch für die Verbraucher", hieß in einer Erklärung, die diese Woche veröffentlicht wurde. Verbraucherschützer appellieren an europäische Institutionen, "von der Einführung einer solchen kontraproduktiven Maßnahme abzusehen".
Zu den Unterzeichnern des Appells gehören unter anderen die europäische Verbraucherschutzorganisation BEUC (The European Consumer Organisation), die US-Bürgerrechtsgruppierung EFF (Electronic Frontier Foundation), die deutsche Digitale Gesellschaft, der Wikipedia-Verein Wikimedia Europe sowie Internet- und Telekommunikationsdienstleister.
Die Hälfte des Datenvolumens
Netzbetreiber in Europa wollen schon seit Jahren Plattformen mit hohem Datenvolumen zur Kasse bitten. Laufende EU-Konsultationen zum Thema geben der Telekom-Branche Hoffnung, ans Ziel zu kommen. Provider sagen, die größten Onlinedienste verursachten rund 55 Prozent des Datenverkehrs. Das koste europäische Netzbetreiber etwa 15 Milliarden Dollar (13,7 Milliarden Euro) jährlich.