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Das neue PayPal: Facebook will mit Libra das Bezahlen revolutionieren

Von Leander Bruckbög, 22. Juni 2019, 00:04 Uhr
Das neue PayPal: Facebook will mit Libra das Bezahlen revolutionieren
Mit Libra will Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ein weiteres Standbein abseits von Social Media schaffen. Bild: APA/AFP/Josh Edelson

Bezahlen auf Facebook und WhatsApp: Kryptowährungen werden salonfähig.

Kryptowährungen sind bald im Alltag angekommen. Denn Facebook präsentierte am Dienstag eine neue Kryptowährung namens Libra. Damit sollen Nutzer ab nächstem Jahr weltweit bezahlen können, und zwar anonym und ohne hohe Gebühren. Anfangs soll Libra vor allem für währungsübergreifende Transaktionen zum Einsatz kommen. Damit tritt man in direkte Konkurrenz zu Western Union und Moneygram. Diese Dienste sind bei anonymen internationalen Überweisungen beliebt, verlangen aber recht hohe Gebühren. Facebook hat sich für das Projekt zahlreiche Partner ins Boot geholt und mit ihnen die Libra Association gegründet, die die neue Währung überwachen soll. Zu den Mitgliedern gehören prominente Unternehmen aus dem Bezahlsektor wie Mastercard, Visa und PayPal, aber auch Tech-Unternehmen wie eBay, Spotify und Uber. Auch der Mobilfunkanbieter Vodafone ist mit dabei.

Rechenaufgabe

Die Basis von Libra bildet die sogenannte Blockchain. Mit der Technologie werden Transaktionen zwischen zwei Nutzern durch Dritte verifiziert und beglaubigt. In der Blockchain sind alle Transaktionen einer Kryptowährung von Beginn an aufgezeichnet, daher wird sie oft als digitales Grundbuch bezeichnet. Um eine Transaktion zu verifizieren, wird durch komplexe mathematische Operationen ein Hashwert errechnet. Wer diesen Wert als Erstes berechnen kann, erhält für seine Mühen einen fixen Betrag der betreffenden Währung, hierbei spricht man vom "Mining". Beliebt geworden ist dieses System durch Bitcoin, eine der ersten Kryptowährungen.

Libra wandelt dieses Prinzip aber ab. Es wird nicht von Privatpersonen gemint, sondern nur von Firmen, die der Libra Association angehören. Kauft jemand Libra, wird der bezahlte Betrag zudem in einen Reservefonds gelegt, der zur Stabilisierung der Währung dient. So soll ein gleichbleibender Wechselkurs gewährleistet werden – anders als bei Bitcoin und Co, die starken Kursschwankungen unterliegen. Auch sollen Überweisungen viel schneller vonstattengehen, möglich sind bis zu 1000 Transaktionen pro Sekunde, bei Bitcoin sind es nur sieben.

Anderer Ansatz

Der neue Ansatz läuft allerdings gegen das Prinzip aktueller Kryptowährungen, die das Abwickeln von Geldtransaktionen weg von großen Unternehmen – den Banken – hin zu Privatpersonen dezentralisieren sollten.

David Marcus, Vater des Projektes bei Facebook, hat große Pläne für die neue Währung. Libra soll langfristig auf Augenhöhe mit anderen Weltwährungen wie Dollar und Euro stehen. Er ist sich bewusst, dass der Weg dorthin weit ist: "Ich denke, dass jede neue Währung viel Zeit brauchen wird, um so groß zu werden wie eine existierende nationale Währung einer großen Volkswirtschaft."

Vertrauenssache

Für den Erfolg von Libra wird es notwendig sein, das Vertrauen der Nutzer zu erlangen. Der Erfinder von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, sah das Misstrauen der Nutzer in die Banken als einen der wichtigsten Anreize, ein neues Währungssystem zu erschaffen. Das Vertrauen der Nutzer in Facebook ist jedoch durch Skandale rund um die Weitergabe von Nutzerdaten schwer angeschlagen. Der Konzern betonte daher, dass man keinen Zugang zu den Nutzerdaten hat. Auch die Partnerschaft mit anderen Unternehmen soll Nutzern zeigen, dass man sich auf Libra verlassen kann. Jedes Unternehmen hat nur eine Stimme in der Libra Association, somit liegt die Kontrolle von Libra nicht bei Facebook allein.

Libra ist ein ambitioniertes Projekt, das mit seinem Erfolg das bisherige Bankensystem kräftig durcheinanderwirbeln könnte. Die Marktmacht von Facebook, das Libra in all seine Dienste integrieren wird, sowie die breite Unterstützung durch andere Konzerne bildet jedenfalls eine gute Basis für den Erfolg. Nun muss Mark Zuckerberg aber Politik und Nutzer überzeugen, dass es tatsächlich eine gute Idee ist, Facebook und seine Partner mit der Kontrolle über das Geld der User zu betrauen.

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Autor
Leander Bruckbög
Leiter Grafik
Leander Bruckbög

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