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BeReal: Allzu real und daher etwas langweilig

Von Barbara Eidenberger, 03. Oktober 2022, 11:15 Uhr
BeReal
Social Media App BeReal

Zwei Minuten haben User bei BeReal Zeit, ihr Foto zu machen und zu posten. Das Zeitlimit gibt es aus gutem Grund: Alles soll ganz real sein. Was charmant klingt, ist dann doch etwas langweilig.

Seit 2020 gibt es die App BeReal bereits, bisher blieb sie aber unter dem Radar der breiten Öffentlichkeit. Richtig in Schwung kam die App mit dem heurigen Jahr, im Sommer war sie bereits Nummer eins bei den Downloads in den USA. Hierzulande liegt die App hinter TikTok auf Platz zwei. 

"Authentische Momente" verspricht die "ungesteuerte Plattforum" und positioniert sich so bewusst gegen die geschönten Bilder und Videos, die sich auf Instagram und Co finden.

BeReal funktioniert anders als bisherige Social Media Kanäle. Zum einen ist der Zeitpunkt, an dem man ein Foto machen und posten kann, vorgegeben. Die App schickt einmal täglich, zufällig ausgewählt eine Benachrichtigung. Ab dann hat man zwei Minuten Zeit sein BeReal zu posten. Ganz so streng wird dies aber nicht gehandhabt, auch ein "Later Real" ist möglich. Ohne Filter und ohne Inszenierung wird ein quasi Live-Foto davon gemacht, was man gerade tut. Die Besonderheit: Front- und Selfie-Kamera fotografieren gleichzeitig. Man sieht also den User und das, was der User gerade sieht. Im Selbstversuch waren dies in der Rubrik "Discovery": Fernsehbildschirm und User im Bett, Schulaufgaben und das halbe Gesicht einer Userin, Decke eines Klassenzimmers und drei Schülerinnen im Selfie, der Blick auf eine U-Bahn-Station und das etwas zerknirschte Gesicht des Users. 

Mein BeReal: Der gerade entstehende Artikel und ein etwas unvorteilhaftes Selfie.

Die andere Rubrik heißt "Meine Freunde", die beiden Personen aus meinem Bekanntenkreis, die bisher die App in Verwendung haben, sind aber ebenso spärliche Nutzer wie ich. Um Bilder von anderen zu sehen, muss man selbst zuvor gepostet haben.

Die BeReals bleiben für 24 Stunden für die eigenen Kontakte sichtbar. Das erinnert an Snapchat oder Stories auf WhatApp oder Instagram. Es gilt aber die gleiche Regel, wie auf diesen Plattformen: Nicht unbedacht posten, die Bilder können von anderen gescreenshotet werden. Es kann eingestellt werden, ob nur die eigene Freunde die Fotos sehen dürfen oder ob das Bild auch bei "Discovery" - also im allgemeinen Feed - aufscheinen soll. Grundsätzlich scheint der eigene Standort auf, aber das kann deaktiviert werden. 

Noch eines unterscheidet BeReal von anderen Social Media Apps. Man kann die Bilder der anderen zwar mit Emojis bewerten, für alle anderen ist dies und die Zahl der Follower und Freunde aber nicht sichtbar. Für Influencer, aber auch für eine kommerzielle Nutzung ist die App daher wenig interessant.  

Fazit nach einigen Tagen Selbsttest: Es fehlen (noch?) die Geschichten. Die Inszenierung auf Instagram und Co hat zweifelsohne viele negative Seiten und zeichnet wahrlich kein Bild der Wirklichkeit. Aber die Fotos - und noch viel mehr die Reels oder Videos auf TikTok - erzählen zumindest etwas Inhalt oder wenigstens Unterhaltung mit. BeReal ist im Vergleich etwas langweilig. Andere Social Media Apps profitieren von süchtig machenden Algorithmen, davon kann bei BeReal keine Rede sein. Könnte aber auch sein, dass sich das mit mehr Publikum ändert.  

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Autorin
Barbara Eidenberger
Leiterin Online-Redaktion
Barbara Eidenberger
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